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Darum ignorierte Hamilton die Team-Anweisung

Warum Hamilton nicht wie befohlen zum Boxenstopp fuhr:

Darum ignorierte Hamilton die Team-Anweisung Foto: © getty

Lewis Hamilton ist ein emotionaler Mensch. So emotional wie nach seinem Heimsieg beim Grand Prix in Silverstone (Rennbericht) sieht man den fünffachen Weltmeister aber selten.

"Heute war einer meiner besten Tage überhaupt", sagte der Mercedes-Pilot nach seinem sechsten Silverstone-Sieg (Rekord) sichtlich gerührt. Hamilton genoss das Bad in der Fan-Menge, trug stolz die britische Flagge umher.

"Es hat sich angefühlt wie bei meinem ersten Sieg hier 2008. Ich bin so viele Rennen gefahren, man denkt, dass man sich daran gewöhnen würde, aber es hat sich genauso toll angefühlt wie beim ersten Mal", schwärmt Hamilton. "Die Flagge vor dem Heimpublikum zu hissen ist der speziellste Moment, den ein Athlet haben kann. Man hat so viel Verantwortung, denn man will für sie abliefern. Auch für die Familie, ich hatte 40 Familienmitglieder hier und da willst du abliefern."

Hamilton: "Ich entscheide selten gegen das Team, aber..."

Hamilton lieferte sich mit Teamkollege Valtteri Bottas vor allem am Beginn des Rennens einen harten Kampf, der durch die Safety-Car-Phase ermöglichte Stopp unter Gelb sicherte ihm den Sieg.

Während Pole-Setter Bottas auf einer Zweistopp-Strategie unterwegs war, fuhr Hamilton den zweiten Stint auf den harten Reifen, wodurch er das Rennen mit einem Stopp zu Ende fahren konnte. Mercedes wollte gegen Rennende dennoch auf Nummer sicher gehen und Hamilton nochmal zum Reifenwechseln an die Box holen. 

Obwohl die Lücke zum Zweiten Bottas groß genug für einen Stopp gewesen wäre, ignorierte Hamilton die Anweisung seines Teams. Zwei Mal machte sich die Mercedes-Crew für einen Boxenstopp bereit, Hamilton blieb aber auf der Strecke.

"Ich entscheide selten gegen das Team, aber diesmal war es das Beste für mich", erklärte Hamilton. "Warum sollte ich das Risiko eingehen? Ja, ich hatte den Puffer. Aber das ist noch einmal eine Boxeneinfahrt und zusätzlicher Druck für die Jungs. Die zweifle ich nicht an, aber du gibst dem Risiko eine Chance. Ich hatte genug Reifen gespart und der Hard hat sich gut angefühlt. Ich hatte etwas Blistering und hatte überlegt, ob ich stoppen soll, aber habe mich dann dagegen entschieden."

Hamilton: "Das stärkste Jahr, das ich je hatte"

Wie sich herausstellen sollte, war es die richtige Entscheidung: Hamilton fuhr in der allerletzten Runde trotz der alten Reifen noch die schnellste Rennrunde und sicherte sich damit zusätzlich zu den 25 Punkten für den Sieg noch einen Extra-Zähler.

In der WM liegt der Brite nach seinem siebenten Saisonsieg im zehnten Rennen bereits 39 Punkte vor Bottas und fährt seinem sechsten WM-Titel entgegen. "Das hätte ich nach dem Test in Barcelona wirklich nicht gedacht, da waren wir super nervös. Es ist bis zu diesem Zeitpunkt das stärkste Jahr, das ich je hatte", sagt Hamilton.

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