Hamilton: "Ich entscheide selten gegen das Team, aber..."
Hamilton lieferte sich mit Teamkollege Valtteri Bottas vor allem am Beginn des Rennens einen harten Kampf, der durch die Safety-Car-Phase ermöglichte Stopp unter Gelb sicherte ihm den Sieg.
Während Pole-Setter Bottas auf einer Zweistopp-Strategie unterwegs war, fuhr Hamilton den zweiten Stint auf den harten Reifen, wodurch er das Rennen mit einem Stopp zu Ende fahren konnte. Mercedes wollte gegen Rennende dennoch auf Nummer sicher gehen und Hamilton nochmal zum Reifenwechseln an die Box holen.
Obwohl die Lücke zum Zweiten Bottas groß genug für einen Stopp gewesen wäre, ignorierte Hamilton die Anweisung seines Teams. Zwei Mal machte sich die Mercedes-Crew für einen Boxenstopp bereit, Hamilton blieb aber auf der Strecke.
"Ich entscheide selten gegen das Team, aber diesmal war es das Beste für mich", erklärte Hamilton. "Warum sollte ich das Risiko eingehen? Ja, ich hatte den Puffer. Aber das ist noch einmal eine Boxeneinfahrt und zusätzlicher Druck für die Jungs. Die zweifle ich nicht an, aber du gibst dem Risiko eine Chance. Ich hatte genug Reifen gespart und der Hard hat sich gut angefühlt. Ich hatte etwas Blistering und hatte überlegt, ob ich stoppen soll, aber habe mich dann dagegen entschieden."
Hamilton: "Das stärkste Jahr, das ich je hatte"
Wie sich herausstellen sollte, war es die richtige Entscheidung: Hamilton fuhr in der allerletzten Runde trotz der alten Reifen noch die schnellste Rennrunde und sicherte sich damit zusätzlich zu den 25 Punkten für den Sieg noch einen Extra-Zähler.
In der WM liegt der Brite nach seinem siebenten Saisonsieg im zehnten Rennen bereits 39 Punkte vor Bottas und fährt seinem sechsten WM-Titel entgegen. "Das hätte ich nach dem Test in Barcelona wirklich nicht gedacht, da waren wir super nervös. Es ist bis zu diesem Zeitpunkt das stärkste Jahr, das ich je hatte", sagt Hamilton.