Die 1990er-Jahre sind von der Dominanz von Williams geprägt. 1996 kommt es zum bisher letzten internen WM-Kampf in der Geschichte des britischen Rennstalls.
Hill und Villeneuve kämpfen um den WM-Titel. Mit vier Rennsiegen in den ersten fünf Rennen übernimmt Hill früh die WM-Führung. Villeneuve holt in seiner Rookie-Saison aber auf Anhieb vier GP-Siege und hält die WM-Chance bis zum Saisonfinale in Suzuka am Leben.
In Japan verliert der Kanadier aber sein rechtes Hinterrad und Hill ist der erste Sohn eines Weltmeisters (Graham Hill), der selbst den Titel gewinnt.
#10: Phil Hill vs. Wolfgang von Trips (Ferrari) - 1961
Ein enger Titelkampf der Scuderia führt 1961 zu vielen Führungswechseln zwischen dem US-Amerikaner Hill und seinem deutschen Teamkollegen.
Wolfgang von Trips reist zum vorletzten Saisonrennen in Monza. Der Deutsche kollidiert aber mit Jim Clark, bricht sich dabei das Genick und reißt neben seinem eigenen Leben auch 14 Zuschauer mit in den Tod.
Hill gewinnt den Grand Prix, krönt sich schließlich mit einem Punkt Vorsprung zum Weltmeister und wird der einzige in den USA geborene Champion der F1-Historie.
#9: Mario Andretti vs. Ronnie Peterson (Lotus) - 1978
Das Titelrennen der Lotus-Piloten stellt 1978 alles in den Schatten. Andretti sichert sich starke sechs Rennsiege, Peterson sorgt jedoch für einige Doppelsiege und hält den Rückstand daher in Grenzen.
Letztlich endet das Duell aber auf tragische Weise: 17 Jahre nach dem Tod von Wolfgang von Trips verstirbt auch Peterson in Monza, nachdem der Bolide des Schweden nach einem Startunfall Feuer fängt.
Andretti gewinnt zum einzigen Mal in seiner Karriere den F1-Titel. Für Lotus ist es der siebente und letzte Konstrukteurstitel in der Geschichte der Formel 1.
#8: Sebastian Vettel vs. Mark Webber (Red Bull) - 2010
Nur fünf Jahre nach dem Einstieg des Austro-Rennstalls greift Red Bull Racing 2010 das erste Mal so richtig den WM-Titel an. Mit Vettel und Webber kämpfen beide Piloten um die Krone.
Webber sichert sich den GP-Sieg in Monaco und wird zu einem ernsthaften Titelkandidaten. In der Türkei kollidiert Webber mit Vettel und es entstehen große Risse im Teamduell.
Vettel fabriziert in Ungarn und Belgien ungestüme Aktionen, zudem setzt Ferrari-Pilot Fernando Alonso in der zweiten Saisonhälfte zu einer Aufholjagd an.
Ein Doppel-Ausfall in Südkorea lässt die Titelchancen für Red Bull fast schon platzen, Vettel gewinnt aber in Brasilien und wird mit einem Rennsieg im dramatischen Saisonfinale in Abu Dhabi im Vierkampf mit Webber, Alonso und Lewis Hamilton erstmalig Weltmeister.
#7: Nigel Mansell vs. Nelson Piquet (Williams) - 1986
Eine legendäre Rivalität zwischen dem Briten Mansell und dem zu diesem Zeitpunkt bereits zweifachen F1-Weltmeister Piquet prägt die WM 1986.
Mansell katapultiert sich mit einer beeindruckenden Siegesserie in der ersten Saisonhälfte an die WM-Spitze, sein brasilianischer Teamkollege meldet sich aber mit zwei Siegen in Deutschland und Ungarn stark zurück. Williams dominiert fortan, aber Alain Prost (McLaren) sorgt mit tollen Leistungen für einen Dreikampf.
Die WM-Entscheidung im letzten Saisonrennen in Adelaide ist an Dramatik kaum zu überbieten. Mansell steht in Runde 63 vor seinem ersten WM-Titel, aber sein linker Hinterreifen explodiert bei 315 km/h. Piquet holt sich frische Reifen, um ein weiteres Williams-Drama zu verhindern. Letztlich wird jedoch keiner der beiden Weltmeister.
Prost bleibt nämlich auf der Strecke und wird in der Titelentscheidung zum Nutznießer.
#6: Lewis Hamilton vs. Fernando Alonso (McLaren) - 2007
Alonso wechselt vor der Saison 2007 als amtierender Weltmeister von Renault zu McLaren. Für Hamilton ist es die Rookie-Saison.
Sowohl der Spanier als auch der Brite schenken sich nichts. In Ungarn blockiert Alonso seinen britischen Teamkollegen im Qualifying absichtlich in der Boxengasse und sorgt für einen Skandal.
Hamilton fährt indes in den ersten neun Rennen immer auf das Podium und sichert sich vor dem vorletzten Rennen in China einen WM-Matchball. Bei nasser Strecke schlittert er aber in der Boxeneinfahrt ins Kiesbett, womit die WM-Entscheidung erst im letzten Saisonrennen in Brasilien fällt.
Hamilton landet in Interlagos aber nur auf Platz sieben. Auch Alonso verpasst den nötigen Rennsieg. Am Ende ist Kimi Räikkönen der lachende Dritte. Der Ferrari-Pilot gewinnt drei der letzten vier Saisonrennen, darunter auch in Brasilien, und sichert sich mit jeweils einem Punkt Vorsprung auf Hamilton und Alonso seinen einzigen WM-Titel.
#5: Ayrton Senna vs. Alain Prost (McLaren) - 1988
Es ist der erste intensive WM-Kampf zwischen Senna und Prost. Während sich der Franzose zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher Weltmeister nennen darf, ist es für den Brasilianer die erste Saison mit McLaren.
McLaren ist wegen seines Hightech-Motors das dominierende Team der Saison. Nur Gerhard Berger verhindert mit dem Ferrari-Sieg in Monza die "perfekte" Saison für McLaren.
In Suzuka kommt es zum großen Titelshowdown. Prost liegt im Vorfeld in der WM in Führung, doch durch die Streichresultate ist der Franzose in Japan zum Siegen verdammt. Zunächst führt Prost den GP an, aber Senna gelingt von Rang 14 aus eine furiose Aufholjagd.
Bei zunehmendem Regen überholt Senna vor dem Rennende den erfahrenen Franzosen. Obwohl Prost letztlich die höhere Gesamtpunkteanzahl auf dem Konto hat, krönt sich Senna erstmalig zum F1-Champion.
#4: Giuseppe Farina vs. Juan Manuel Fangio (Alfa Romeo) - 1950
Vor 75 Jahren feiert die größte Rennserie der Welt sofort mit einem teaminternen Duell um den Weltmeister-Titel ihre Premiere. Farina und Fangio liefern sich mit purer Alfa-Romeo-Dominanz eine erbitterte Rivalität.
Fangio übernimmt beim vorletzten GP in Frankreich erstmals die WM-Führung, ein Motorschaden beim finalen Saisonrennen in Monza beendet aber den Titeltraum des Argentiniers, weshalb Farina seinen einzigen WM-Titel holt.
Der Italiener wird als erster und einziger F1-Pilot in seinem Heimatland Weltmeister.
#3: Nico Rosberg vs. Lewis Hamilton (Mercedes) - 2016
Bereits in der Saison 2014 geht das Mercedes-interne Duell erst im letzten Saisonrennen zugunsten Hamiltons aus, auch 2015 behält der Brite im WM-Kampf die Oberhand. 2016 ist jedoch Rosbergs Jahr.
Der Deutsche gewinnt die ersten vier Saisonläufe und ist schnell mit 43 Punkten in Führung, ehe die Mercedes-Piloten in Spanien eine legendäre Kollision verursachen. Hamilton verkürzt mit GP-Siegen in Monaco und Kanada den Abstand. Eine weitere Kollision in Spielberg lässt die Wogen endgültig hochgehen.
Hamilton wendet vor der Sommerpause das Blatt und führt die WM an, Rosberg meldet sich aber mit Siegen in Spa-Francorchamps und Monza zurück. Hamiltons Motorschaden in Malaysia und Rosbergs GP-Sieg in Suzuka sorgen für einen Polster von 33 Punkten vor den letzten vier Saisonrennen.
Diese gewinnt zwar allesamt Hamilton, Rosberg wird jedoch jeweils Zweiter und rettet in Abu Dhabi fünf Zähler über die Ziellinie. Danach beendet der Deutsche als Weltmeister seine Karriere.
#2: Niki Lauda vs. Alain Prost (McLaren) - 1984
Erstmals kämpfen 1984 zwei McLaren-Piloten um den WM-Titel. Lauda greift als zweifacher Champion ein letztes Mal die WM-Krone an, doch der aufstrebende Prost liefert dem Wiener von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe.
Prost ist in der ersten Saisonhälfte erfolgreicher und gewinnt zudem den GP von Monaco. Das Rennen in Monte Carlo wird allerdings unter nassen Bedingungen abgebrochen und die Punkte werden halbiert.
Lauda kämpft aber fortan verbissen und gewinnt als erster und bisher einziger Österreicher den GP von Österreich. Er übernimmt dabei erstmals die WM-Führung und reist später als Spitzenreiter zum Saisonfinale nach Portugal.
Dort setzt Lauda vom elften Platz zu einer faszinierenden Aufholjagd an und schafft es noch auf den zweiten Platz. Damit gewinnt Lauda die Meisterschaft denkbar knapp mit 0,5 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen und krönt sich "im Rennen seines Lebens" ein letztes Mal zum Champion.
#1: Alain Prost vs. Ayrton Senna (McLaren) - 1989
Prost will sich 1989 für das verlorene WM-Finale 1988 bei Senna revanchieren. Senna holt sich jedoch drei Siege in den ersten vier Rennen und bringt sich früh in die Spitzenposition.
Prost nutzt seine Abgebrühtheit in der Folge aber aus und brilliert mit seiner Perfektion. Der "Professor" übernimmt die WM-Führung und steht vor dem GP von Suzuka kurz vor der Krönung.
Es folgt ein Skandal, der für ewige Zeiten mit dem Motorsport verbunden bleiben wird. Prost führt den Grand Prix an, aber Senna will seine letzte Chance wahren und greift den Franzosen in der Spoon-Kurve an.
Doch Prost lenkt in den Boliden des Brasilianers auf der Innenseite ein und führt die wohl bekannteste Kollision der F1-Geschichte herbei. Prost scheidet aus, Senna setzt den GP fort und gewinnt in Suzuka - vermeintlich.
Eine mehr als fragwürdige Entscheidung führt nach Rennende nämlich zur Disqualifikation von Senna, wodurch Prost seinen dritten WM-Titel bejubeln darf. Der Franzose sprengt das teaminterne Duell daraufhin und wechselt zu Ferrari.