news

F1-Halbzeit-Analyse: Bei wem geht's bergauf? Wer wankt?

Halbzeit in der Formel 1: Wer hat überzeugt, wer enttäuscht? Wer konnte bislang überraschen? Eine Analyse und Prognose für die restliche Saison:

F1-Halbzeit-Analyse: Bei wem geht's bergauf? Wer wankt? Foto: © getty

Es ist Halbzeit in der Formel-1-Saison 2025!

Zwölf von insgesamt 24 Rennen sind absolviert, und es hat sich so einiges getan. Von Fahrerwechseln bis hin zum großen Beben bei Red Bull mit dem Aus von Christian Horner als Teamchef - reichlich Gesprächsstoff also schon abseits der Rennstrecken.

Auch auf den Kursen gab es Sensationen, Enttäuschungen und gar meisterliche Leistungen. Sei es das Premierenpodium von Nico Hülkenberg oder der Horror-Heim-GP von Red Bull Racing.

LAOLA1 blickt auf die erste Saisonhälfte zurück: Wer konnte überzeugen, wer überraschen? Wer blieb hinter den Erwartungen, wer übertraf sie vielleicht sogar?

Außerdem wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wohin wird die Reise für die zehn Teams gehen? Wer kann sich steigern, und wer muss sich im Laufe der Saison eventuell nach hinten orientieren? Hier kommt die Halbzeitanalyse der Saison 2025.

Aktueller Stand in der Formel-1-WM >>>

McLaren: Favoritenrolle bestätigt

McLaren: Favoritenrolle bestätigt
Lando Norris und Oscar Piastri machen sich heuer den WM-Titel untereinander aus
Foto: © getty

Der Konstrukteurs-Weltmeister von 2024 ging als Top-Favorit in die aktuelle Saison. Diese Rolle bestätigten die Briten eindrucksvoll, neun von zwölf Grand Prix gingen auf das Konto der "Papaya".

Die Dominanz von Lando Norris und Oscar Piastri ist teilweise eklatant, der MCL39 zweifelsohne jenes Auto, welches 2025 am besten funktioniert, wenn auch dieser Bolide seine "Schwächen" hat. Diese haben die Briten aber am besten im Griff und halten die Konkurrenz meist souverän auf Distanz.

Zwar gab es Durchhänger, wie etwa Kanada, als die beiden jungen, siegeshungrigen Piloten auf der Strecke aneinander gerieten, doch zumeist war es die McLaren-Piloten, die den Ton angeben.

In der Weltmeisterschaft wurde die Konkurrenz sowohl in der Konstrukteurs- als auch in der Fahrerwertung bereits deutlich distanziert. Da von einem derart drastischen Leistungseinbruch eher nicht auszugehen ist, werden die Weltmeistertitel wohl mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nur über McLaren gehen - dafür muss man kein Hellseher sein.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 1. Platz

Ferrari: Täglich grüßt das Murmeltier

Ferrari: Täglich grüßt das Murmeltier
Hamilton gewann immerhin einen Sprint, dafür besorgte Leclerc die bislang einzigen "echten" Podestplätze
Foto: © getty

Viele Augen richteten sich heuer auch auf Ferrari, schließlich angelte sich der Traditionsrennstall mit Lewis Hamilton einen siebenfachen Weltmeister. Die Saison begann jedoch nicht nach Wunsch, einmal mehr blieben die Italiener hinter den Erwartungen zurück.

Zur Saisonhalbzeit hat die Scuderia noch immer keinen Sieg zu Buche stehen - abgesehen vom Sprintsieg von Hamilton in China. Auch eine Pole Position lässt noch auf sich warten, zudem stand Ferrari nur vier Mal in Person von Charles Leclerc am Podest.

Mit dem erhofften ersten Konstrukteurs-WM-Titel seit 2008 wird es wohl auch in diesem Jahr nichts werden. Ein weiterer Punkt, der durchaus zu kritisieren ist, ist die Kommunikation zwischen den Renningenieuren und den Fahrern. Dass diese nicht immer ganz so rund läuft, kann man den Funksprüchen immer wieder entnehmen.

Es ist dasselbe "Drama" wie schon in den letzten 25 Jahren. In puncto Performance haben die Italiener aber zuletzt einen Schritt nach vorne gemacht, wenn auch McLaren in diesem Jahr nicht mehr einzuholen sein wird.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 2. Platz

Mercedes: Die Hitze macht zu schaffen

Mercedes: Die Hitze macht zu schaffen
Russell gewann in Montreal, im selben Rennen fuhr Antonelli erstmals aufs Stockerl
Foto: © getty

Nach elf Jahren verließ Lewis Hamilton Mercedes - 2025 übernahm also George Russell neben Youngster Kimi Antonelli die Rolle des Teamleaders. An sich ist der Mercedes ein gutes Rennauto, eine Sache macht diesem aber dafür ganz besonders zu schaffen: Hitze.

So hat man etwa in Spielberg gesehen, dass die Pace der Silberpfeile bei hohen Temperaturen sehr ausbaufähig ist. Mit Ferrari, der damals zweitstärksten Kraft, konnte Russell nicht mithalten. Bei kühleren Temperaturen läuft es dafür aber besser, wie man beispielsweise in Kanada gesehen hat.

Youngster Antonelli hat gegen den erfahrenen Russell derzeit noch das Nachsehen, sein Potenzial konnte er aber immer wieder durchblitzen lassen. Vielleicht auch interessant wird sein, ob es bei diesem Duo bleiben wird.

Die Gerüchteküche um einen Wechsel von Weltmeister Max Verstappen zu Mercedes brodelt schon seit Wochen, das letzte Wort ist hier definitiv noch nicht gesprochen. Aber zurück zu Mercedes.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 3. Platz

Red Bull Racing: Im freien Fall?

Red Bull Racing: Im freien Fall?
Verstappen kämpft in dieser Saison mit seinem Auto, gewann aber immerhin zwei Rennen
Foto: © getty

Der österreichische Rennstall sorgte in der laufenden Saison vor allem neben der Strecke für Aufruhr. Zu Beginn vertraute man Liam Lawson den zweiten Sitz neben Weltmeister Max Verstappen an. Der Ausgang ist bekannt, nach wenigen Rennen wurde er zu den Racing Bulls degradiert, Yuki Tsunoda dafür hochgezogen.

Doch auch der Japaner kann bisher keine Erfolgserlebnisse aufweisen, die Bilanz ist mager. Verstappen hat ebenfalls mit dem Auto zu kämpfen, konnte immerhin zwei Saisonsiege einfahren. Dazu kommt das Aus von Christian Horner als Teamchef, nachdem der Heim-GP in Österreich sowie das Rennwochenende in Silverstone katastrophal verlaufen waren. Um Horner hatte es sowieso immer wieder Unruhe gegeben, das Ende seiner langjährigen Ära schien längst überfällig.

Mit Laurent Mekies hat man zwar definitiv einen kompetenten Nachfolger bestellt, das Auffangen des sich aktuell im Sinkflug befindenden Teams dürfte aber wahrlich keine einfache Aufgabe werden. Zudem ist der Verbleib von Max Verstappen alles andere als gesichert.

Den RB21 bezeichnet Max Verstappen immer wieder als "unfahrbar", das Auto verzeiht nur wenig Fehler, was es gerade für unerfahrene Fahrer nochmal erschwert, damit umzugehen. Wie es hier also weitergeht, ist schwer vorauszusagen. Aber:

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 4. Platz

Williams: Überzeugender Beginn

Williams: Überzeugender Beginn
Bei Williams zeigt die Formkurve etwas nach unten
Foto: © GEPA

Traditionsteam Williams wusste in dieser Saison zu überzeugen, die Briten haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Zu Alexander Albon gesellte sich vor Saisonstart mit Carlos Sainz ein weiterer erfahrener, aber noch durchaus junger Fahrer.

Die Probleme aus der Vergangenheit - längere, aber langsamere Kurven und sogenannte "Breaking and turning"-Kurveneingänge - sind zwar noch nicht verpufft, man hat es aber geschafft, diese schon deutlich zu reduzieren.

Da man sich bei den Briten bereits voll auf das Projekt für 2026 fokussiert, ist ein besonders großer Sprung nach vorne wohl nicht mehr zu erwarten. Zuletzt zeigte die Leistungskurve zudem nach unten, nach starken acht Saisonrennen zu Beginn verliefen die jüngsten vier Grand Prix nicht mehr nach Wunsch.

Sainz schimpfte etwa über ein "unfahrbares" Auto. Es schlichen sich immer wieder Problemchen ein, die am Ende aber eine große Auswirkungen hatten. Abschreiben darf man Williams aber keinesfalls.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 6. Platz

Kick Sauber: Vom Schlusslicht zum Best of the Rest?

Kick Sauber: Vom Schlusslicht zum Best of the Rest?
Hülkenberg fuhr in Silverstone das erste Podium für Sauber ein seit 2012
Foto: © getty

Eine bisher sehr positive Entwicklung machte Sauber. Nach einer erschreckend schwachen Saison 2024 - man konnte lediglich einmal punkten und wurde abgeschlagener WM-Letzter - setzten die Schweizer 2025 auf ein neues Fahrerduo.

Routinier Nico Hülkenberg und Rookie Gabriel Bortoleto sollten bei Sauber für die Trendwende im letzten Jahr vor der Audi-Übernahme sorgen, zudem stieß im April dieses Jahres Jonathan Wheatley als Teamchef dazu. Der Start in die Saison war jedoch nicht ideal - in den ersten acht Rennen konnte der Rennstall nur einmal punkten.

Doch zuletzt zeigte die Formkurve nach oben. In den letzten vier Rennen war Sauber stets in den Top Ten zu finden, in Spielberg konnte auch Bortoleto erstmals anschreiben. Das sensationelle Podest von Hülkenberg in Silverstone war dann die Belohnung für die harte Arbeit, die das Team in den letzten Monaten hineininvestierte. Es ist Saubers stärkste erste Saisonhälfte seit immerhin 13 Jahren.

Man kann sich also definitiv auf den Kampf um den Titel "Best of the Rest" freuen. Denn zeigt der Trend von Sauber weiter in diese positive Richtung, ist es durchaus vorstellbar, dass der Abstand von 18 Punkten zum derzeit fünftplatzierten Team, Williams, weiter schmilzt.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 5. Platz

Racing Bulls: Wie geht es ohne Mekies weiter?

Racing Bulls: Wie geht es ohne Mekies weiter?
Hajdar überraschte in seiner Premierensaison positiv, auch bei Lawson zeigt der Pfeil wieder nach oben
Foto: © getty

Die Racing Bulls gingen mit dem Duo aus Isack Hadjar und Yuki Tsunoda in die Saison, bereits zum Japan-GP saß Liam Lawson aber wieder anstelle des zu Red Bull abgewanderten Tsunoda im Racing Bull. Für die zweite Saisonhälfte muss das Schwesternteam des österreichischen Rennstalls zudem ohne Teamchef Laurent Mekies auskommen, der Christian Horner bei Red Bull ersetzt.

Vor allem Rookie Hadjar wusste in den ersten zwölf Rennen aber zu überzeugen, Mekies nannte es eine "außergewöhnliche" Leistung, welche der junge Franzose bisher vollbrachte. Auch der Neuseeländer Lawson kommt immer besser in Fahrt und holte in Österreich sogar sein bestes Karriere-Resultat (6.).

Der Anfang war noch etwas holprig, man rechnete eher nicht damit, dass die Racing Bulls im vorderen Mittelfeld mitfahren können. Das Bild änderte sich aber schnell, so kämpfen Hadjar und Lawson durchaus mit Williams und Co. mit.

Interessant wird es sein, wie das Team ohne Mekies klarkommt. Alan Permane ersetzt diesen nun. Der Brite ist bereits seit Jänner 2024 Teil des Teams und arbeitete eng mit seinem Vorgänger zusammen. 

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 8. Platz

Aston Martin: Noch ohne Newey-Effekt solide unterwegs

Aston Martin: Noch ohne Newey-Effekt solide unterwegs
Alonso müht sich aktuell mit seinem Auto herum
Foto: © getty

Mit demselben Line-up wie in den Jahren zuvor ging Aston Martin in die Saison 2025. Neu an Bord ist Star-Designer Adrian Newey, der aber am Boliden für die aktuelle Saison nicht mitgearbeitet hat. Der Fokus Neweys liegt auf dem Auto für 2026. Mit dem sind die beiden Fahrer aber weniger zufrieden.

Der Start in die Saison verlief nicht optimal, in Miami erlebte das Team Anfang Mai wohl den absoluten Tiefpunkt. Das Auto hatte einige Mankos, die Pace war im Vergleich zur direkten Konkurrenz eher langsam. Updates zeigten aber Verbesserungen.

In den letzten Rennen vor der Halbzeit zeigte die Formkurve nach oben. Alonso kritisierte jedoch erst jüngst die strategischen Entscheidungen des Teams. Newey übte außerdem Kritik am Simulator aus, er gebe den Fahrern nicht dasselbe Gefühl wie auf der Rennstrecke.

Derzeit befindet sich Aston Martin punktgleich mit den Racing Bulls auf dem achten Platz.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 7. Platz

Haas: Gute Balance, aber ...

Haas: Gute Balance, aber ...
Ocon hält sich in der Fahrer-WM aktuell noch in den Top 10
Foto: © GEPA

Mit Esteban Ocon und Youngster Oliver Bearman stellte auch Haas 2025 ein neues Fahrerduo zusammen. Der Haas weist vor allem im Qualifying und im Speed auf den Geraden Mankos auf, die Pace im Rennen sieht meist besser aus, das Auto ist allgemein recht gut ausbalanciert.

Allerdings hat das Team nach wie vor mit dem bekannten "Bouncing" zu kämpfen, was sich auch auf die Performance auswirkt. Mit Updates konnte man hier aber schon ein bisschen nachbessern.

Ocon ist natürlich der erfahrenere Pilot des US-amerikanischen Rennstalls, so hat er auch deutlich mehr Punkte als Teamkollege Bearman am Konto. Der junge Brite hat ab und zu noch zu kämpfen, in Silverstone war er aber beispielsweise der einzige Rookie, der ins Ziel kam. Dennoch sind - bis auf Alpine - die anderen Mittelfeld-Teams etwas über Haas zu stellen.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 9. Platz

Alpine: Das Sorgenkind

Alpine: Das Sorgenkind
Foto: © GEPA

Das "Sorgenkind" dieser Saison ist Alpine. Letztes Jahr war der französische Rennstall im Endklassement noch starker Sechster, zur Saisonhalbzeit im Folgejahr hinkt man als Letzter hinterher. Der Rückstand auf Haas beträgt bereits zehn Punkte. Das mag vielleicht nicht so übel klingen, doch für die Mittelfeldteams sind das wahrlich nicht wenig Zähler.

Der A 525 hat oftmals Probleme, jedoch entwickelt Alpine im Vergleich zur Konkurrenz auch nicht viel weiter. Der Fokus liegt bereits seit Jahresbeginn auf dem Auto für 2026, wie Pierre Gasly verriet. Doch auch letztes Jahr schien Alpine abgeschlagen, ehe eine Art Wiederauferstehung zum Saisonschluss folgte. Das sensationelle Doppelpodium in Sao Paulo dürfte wohl vielen in Erinnerung geblieben sein.

Dennoch bieten sich heuer eher andere Vorzeichen, der Rückstand auf die Konkurrenz in Sachen Pace ist nicht knapp, sondern meist ist man deutlich langsamer als Williams und Co. Zudem liegt auch hier eine Art "Zweitfahrer-Problem" vor.

Zu Saisonbeginn gab man Rookie Jack Doohan die Chance - diese konnte er nicht nutzen und wurde nach sechs Rennen ersetzt. Seitdem sitzt Franco Colapinto im Alpine, doch auch der Argentinier tut sich bisher eher schwer. Ein ähnliches Comeback wie zum Saisonende 2024 ist also eher unrealistisch.

Die LAOLA1-Endstand-Prognose in der Konstrukteurs-WM: 10. Platz

Das Rennwochenende in Spa-Francorchamps im LIVE-Ticker >>>


Die Fahrer mit den meisten F1-Rennsiegen

Kommentare