news

Bortolotti: Führung in DTM-Wertung bedeutet nichts

Mirko Bortolotti ist neuer Halbzeit-Meister der DTM, doch mahnt vor Euphorie:

Bortolotti: Führung in DTM-Wertung bedeutet nichts Foto: © GEPA

Mirko Bortolotti ist Halbzeit-Meister in der DTM, will davon aber nichts wissen.

Im Titelkampf hat nach dem vierten DTM-Wochenende der Saison 2022 der italienische Grasser-Lamborghini-Pilot die Nase um neun Punkte vor dem Schubert-BMW-Fahrer Sheldon van der Linde (89 zu 80 Punkte) und hält damit die Führung in der Gesamtwertung inne. Dafür war ein zweiter Platz beim Norisring-Rennen am Sonntag (Rennbericht>>>) nötig. 

Der 32-Jährige will von der Gesamtführung aber nichts wissen, denn noch stehen die Renn-Wochenenden auf dem Nürburgring (27./28.8.), in Spa-Francorchamps (10./11.9.), auf dem Red Bull Ring (24./25.9.) und auf dem Hockenheimring (8./9.10.) bevor, bis die zweite GT3-Saison der DTM-Geschichte ihr Ende findet.

"Die neun Punkte bedeuten gar nichts"

Der erfahrene GT3-Pilot weiß: "(Der Vorsprung, Anm.) von neun Punkten bedeuten gar nichts. Es bedeutet nur, dass wir mehr Punkte als die anderen gemacht haben." Der Lamborghini-Werkspilot mahnt weiter: "Für Rechenspiele in der Meisterschaft ist es zu früh." 

Alles andere als einfach kam die Tabellenführung nicht, denn der Norisring gilt als das "Monaco der DTM". Der Stadtkurs verzeiht keine Fehler, wie Bortolotti gegenüber "Prosieben" bemerkt: "Hier muss die Konzentration immer am Maximum sein. Beim kleinsten Fehler landet man schnell in der Mauer und das Rennen ist schnell vorbei. Deswegen glaube ich, dass es vor allem mental schwierig war. Aber kein DTM-Rennen ist einfach."

"Von dem her war, nach Platz zwei im Qualifying und dem perfekten Rennen, einfach nicht mehr drinnen. Ferrari und Felipe (Fraga, Anm.) waren stärker heute und deshalb haben sie verdient gewonnen. Ich glaube, wir sind verdienter Zweiter. Ich freue mich bei meinem ersten Wochenende am Norisring über das Podest. Großes Dankeschön ans Team, über das ganze Wochenende. Sie haben das Auto super vorbereitet, ich bin sehr glücklich", lobt der fünffache Podest-Fahrer sowohl seinen Konkurrenten Fraga als auch sein Team.

Rast: "Kampfansage erst im letzten Rennen"

Der Drittplatzierte Rene Rast (Abt-Audi) weiß, wie auch Bortolotti, dass die Meisterschaft noch sperrangelweit offen ist: "Wir haben jetzt Saisonhalbzeit, es sieht in der Meisterschaft (mit Platz drei und 79 Punkten, Anm.) nicht so schlecht aus. Klar, am Anfang musste ich mich erst mal in die neue DTM einleben. Mittlerweile komme ich ganz gut klar und mit dem Wochenende können wir sehr zufrieden sein."

Von einer "Kampfansage" will der dreifache DTM-Champion noch nicht sprechen, die soll erst "im letzten Rennen" kommen. Titel-Entscheidungen beim Saisonfinale kann Rast. Unvergessen bleibt der Kampf um seinen ersten DTM-Titel 2017 beim Saisonfinale in Hockenheim, wo er im Krimi gegen Audi-Markenkollege Mattias Ekström die Meisterschaft um drei Zähler (179 zu 176 Punkten) dank eines sechsten und eines zweiten Platzes (inklusive zweier Bonuspunkte aus dem Qualifying) für sich entschied.

Rast sammelte beim Norisring-Wochenende die Podien Nummer drei und vier in der Saison und scheint seine bisherigen beiden Ausfälle (Portimao 1, Imola 2) wieder wettzumachen.

Fraga: "Das ist der beste Geburtstag in meinem Leben"

Das Geburtstagskind Felipe Fraga, das 27 Jahre alt wurde, hätte sich mit dem ersten DTM-Sieg keinen schöneren Zeitpunkt für eine große Feier aussuchen können. Zurecht kommentiert der Brasilianer im Nachgang: "Es ist bislang der Geburtstag in meinem Leben. Nach dem ganzen Pech (in der bisherigen Saison, Anm.) bin ich von der Pole Position gestartet. Der Start war diesmal sauber, das Rennen insgesamt großartig."

Doch der Ferrari-Pilot weiß, dass es nicht nur sein Verdienst war: "Ich habe im Rennen alles gegeben, beim Boxenstopp waren wir schneller als die Konkurrenz. Nachdem das Team das Auto aufgrund des gestrigen Rennens reparieren musste und einen makellosen Boxenstopp hingelegt hat, ist es einfach nur perfekt."

Fraga dankte Bortolotti und Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) für das "sehr faire" Fahren beim Start, nachdem es bereits am Samstag zu selbigem Zeitpunkt in der ersten Kurve Kleinholz gab. 

 

Kommentare