Für Deutschland ist die Qualifikation für große Fußball-Turniere in der Vergangenheit meist Formsache gewesen. Mit einem Auftakt-0:2 in der Slowakei hat sich der Anwärter für den WM-Titel 2026 in der Quali-Gruppe-A aber selbst Schwierigkeiten bereitet.
Weitere Ausrutscher dürfen der Truppe von Teamchef Julian Nagelsmann nicht passieren, schon gar nicht am Freitag (20.45 Uhr) in Sinsheim gegen Luxemburg, wo unbedingt ein Kantersieg eingefahren werden soll.
Angesichts des Modus, dass das Torverhältnis mehr als der direkte Vergleich zählt, können viele geschossene Treffer am Ende eine entscheidende Rolle spielen. "Alle erwarten von uns, dass wir jeden Gegner 5:0, 6:0 besiegen.
Aber das geht nicht mehr. Für uns ist einfach wichtig zu gewinnen. Wir brauchen Sieg nach Sieg", dämpfte der Mainzer Nadiem Amiri, Torschütze beim 3:1 zuletzt gegen Nordirland, die Erwartungen an einen Kantersieg.
Auch Nagelsmann verzichtete auf Ankündigungen in diese Richtung. "Zwei Siege - das ist unser klares Ziel, um die Qualifikation weiter auf direktem Weg zu erreichen", lautete die Ansage des 38-Jährigen.
Momentan haben die Slowaken (6 Punkte/3:0-Tore) nicht nur drei Zähler mehr auf dem Konto als Deutschland (3 Punkte/3:3-Tore), sondern auch die bessere Tordifferenz. Dazwischen liegt noch Nordirland (3 Punkte/4:4-Tore), wobei die beiden Topteams am Freitag in Belfast aufeinandertreffen. Dort tritt am Montag auch Deutschland an.
Zuletzt zweimal 7:0 im direkten Duell
Luxemburg verkaufte sich bei den Niederlagen gegen Nordirland (1:3) und die Slowakei (0:1) gut. Gegen Deutschland gelang dem Weltranglisten-96. in 13 Duellen nur 1939 (2:1) ein Sieg, sonst setzte es Niederlagen - zuletzt jeweils ein heftiges 0:7 in den Jahren 1998 und 2006.
Mit Blick auf den DFB-Kader sind viele Tore nicht zwingend zu erwarten. Nur Serge Gnabry (23 Tore), Leon Goretzka (15), Joshua Kimmich (8) und Florian Wirtz (8) haben öfter als einmal im Teamdress getroffen. Letzterer konnte sich bei Liverpool nach seiner Verpflichtung als Rekordtransfer noch nicht in Szene setzen und ist mit viel Kritik konfrontiert.
Ganz anders ist die Situation bei Nick Woltemade, der bei Newcastle voll eingeschlagen hat. Auch deshalb gilt der 23-Jährige aktuell als Nummer eins im deutschen Angriff. Da ihn zuletzt ein grippaler Infekt gebremst hatte, ist ein Einsatz von Beginn an noch nicht gesichert.
Das Abschlusstraining vor der Partie konnte er wieder mitmachen. Wie die weiteren Stürmer, Maximilian Beier und Jonathan Burkardt, wartet er noch auf seinen Premierentreffer für die DFB-Auswahl.