Das sind alle ÖFB-Präsidenten seit 1976
Erfolge mit Teamchefs Koller und Foda
Seine große sportliche Leidenschaft galt dem Fußball. Als oberösterreichischer Landeschef und zunächst ÖFB-Vizepräsident war er etwa für den Nachwuchs zuständig. Sein Vorgänger als ÖFB-Präsident war Friedrich Stickler, den Windtner formal am 28. Februar 2009 ablöste.
Als erste Amtshandlung nach seiner Bestellung trennte er sich vom damaligen Teamchef Karel Brückner. 2011 engagierte er - trotz heftiger öffentlicher Kritik heimischer Ex-Granden und Trainer - den Schweizer Marcel Koller, der aus damals "jungen Wilden" wie David Alaba, Marko Arnautovic, Martin Harnik oder Christian Fuchs eine verschworene Einheit formte.
Österreichs Männer qualifizierten sich erstmals sportlich für eine Europameisterschaft. Im Rückblick bezeichnete Windtner den 8. September 2015, als die EM-Teilnahme mit einem 4:0 in Schweden fixiert wurde, als besten Tag seiner Präsidentschaft.
Die größte Enttäuschung sei die nachfolgende EURO 2016 gewesen. "Da haben wir unwahrscheinlich hochgesteckte Erwartungen nicht erfüllt." Auch unter Kollers Nachfolger Franco Foda, einem Deutschen, war das ÖFB-Team bei einer EM. 2021 schieden Arnautovic und Co. im Achtelfinale im Wembley-Stadion gegen den späteren Champion Italien aus.
ÖFB-Campus als Vermächtnis
Nach 123 A-Länderspielen in seiner Amtszeit, die im Oktober 2021 endete, blieben 58 Siege, 22 Remis und 43 Niederlagen stehen. Auch die Entwicklung der Frauen-Sparte lag Windtner am Herzen. Das ÖFB-Nationalteam erreichte bei der ersten EM-Teilnahme 2017 in den Niederlanden sensationell das Halbfinale.
Trotz dieser Meilensteine wurde Windtner nicht müde, auf die Defizite in Österreich hinzuweisen. "Wir sind in Österreich am Ende der Tabelle der Infrastruktur in der UEFA", sagte er kurz vor seinem ÖFB-Abschied. Er war es, der den Bau eines ÖFB-Campus auf den Weg brachte, der aktuell in Wien-Aspern realisiert wird.
Das sagen Stelzer und Co. über Windtner
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) würdigte Windtner in einer Aussendung Freitagnachmittag als "großen Gestalter unseres Landes".
"Leo Windtner war ein Mann, der in allen Bereichen, die er anging, Maßstäbe setzte - ob im Fußball, in der Energie-Wirtschaft oder in der Politik. Mit klarer Haltung, Weitblick und einem offenen Herzen hat er Menschen begeistert und Projekte vorangebracht." Windtner war "ein Brückenbauer, ein Mann des Dialogs, und jemand, der Erfolge nicht für sich reklamierte, sondern anderen gönnte".
Wirtschaftslandesrat und Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Achleitner (ÖVP) betonte Windtners bedeutende Funktion für das Unternehmen: "Leo Windtner hat vor allem in den 22 Jahren als Generaldirektor aus der vormaligen OKA als regionalen Stromversorger einen erfolgreichen Infrastrukturkonzern für Ver- und Entsorgung geformt."
Energie AG-CEO Leonhard Schitter ergänzte: "Leo Windtner hat mit seiner Arbeit und seinem unendlichen Einsatz ganz wesentlich die Erfolgsgeschichte der Energie AG geschrieben." Mit ihm habe die Energie AG frühzeitig den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen forciert und die Digitalisierung des Konzerns vorangetrieben.