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Einzelkritik zum Spiel Österreich gegen Dänemark

LAOLA1-Einzelkritik zum Nations-League-Duell Österreich gegen Dänemark.

Einzelkritik zum Spiel Österreich gegen Dänemark Foto: © GEPA

Für Österreich endet das erste Heimspiel von Ralf Rangnick mit einer bitteren Pleite.

Das ÖFB-Team lieferte sich trotz einer eineinhalbstündigen Verspätung des Ankicks im Wiener Ernst-Happel-Stadion einen rasanten Schlagabtausch mit Dänemark, aus dem man schlussendlich etwas unverdient mit 1:2 als Verlierer hervorging (Spielbericht >>>).

Österreich zeigte im zweiten Spiel unter Rangnick erneut eine starke Leistung und agierte speziell im Spiel gegen den Ball nahe an dem, was man sich von der Bestellung des Deutschen erhoffte.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

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PATRICK PENTZ (Austria Wien/2 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 1

Hui, da hat jemand ein ordentliches Empfehlungsschreiben für die Nummer eins im ÖFB-Team abgegeben! Der 25-Jährige glänzte in seinem zweiten Länderspiel - seinem ersten richtigen nach dem dreiminütigen Einsatz gegen Schottland im März - mit mehreren Weltklasse-Paraden und hielt Österreich gleich mehrfach im Spiel. Bei den beiden Gegentoren war der Salzburger absolut chancenlos. Einzig die bekannte Schwäche Strafraumbeherrschung blitzte bei einer dänischen Ecke gegen Schluss kurz auf.


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CHRISTOPHER TRIMMEL (Union Berlin/23/1), 90 Minuten, Note: 3

Die Saison war auch für den 35-Jährigen lang, das war in der 84. Minute leider klar zu erkennen. Trimmel wirkte nach einer intensiven Partie am Ende seiner Kräfte, ließ Jens Stryger Larsen knapp außerhalb des Sechzehners gewähren und drehte sich zu allem Überfluss beim traumhaften Schuss des Ex-Austrianers auch noch weg. Damit zerstörte sich der Union-Berlin-Kapitän eine eigentlich richtig gute Leistung. Trimmel schaltete sich immer wieder stark ins Offensivspiel ein und schlug einige brandgefährliche Flanken, auch defensiv ließ er sich bis zu seinem Patzer wenig zu Schulden kommen.


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STEFAN POSCH (TSG Hoffenheim/16/1), bis zur 63. Minute, Note: 3

Der Hoffenheim-Legionär war einer der Gewinner der Rotation unter Rangnick und bestritt sein erstes Länderspiel in der Startelf seit dem vergangenen Oktober. Dabei blieb der 25-Jährige lange Zeit souverän unauffällig, allerdings hatte er auch Glück, dass Pentz nach einem verlorenen Kopfballduell mit Yussuf Poulsen für ihn ausbügelte. Nach 63 Minuten musste Posch das Spielfeld mit Hüftproblemen verlassen.


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DAVID ALABA (Real Madrid/93/14), 90 Minuten, Note: 2

Der Kapitän ist zurück an Bord - und das tut dem österreichischen Spiel richtig gut. Der 30-Jährige wurde dem Anspruch, das Spiel von der Innenverteidigung aus zu lenken, gerecht und glänzte mit einigen Zuckerpässen sowie einem fehlerlosen Defensivspiel. Auch die Standards kamen diesmal richtig gefährlich, beinahe gelang Alaba ein Tor aus einem direkten Eckball. In der Nachspielzeit verletzte sich der Champions-League-Sieger allerdings bei einem missglückten Schussversuch - hoffentlich nichts Gröberes.


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MARCO FRIEDL (Werder Bremen/5/0), bis zur 79. Minute, Note: 3

Der Werder-Legionär wurde erstmals in einem Pflichtspiel des ÖFB-Teams von Beginn an aufgeboten und machte seine Sache über weite Strecken gut. Er war etwas mehr in der  Defensive gebunden als Trimmel auf der Gegenseite, zeigte bei Gelegenheit aber auch immer wieder, dass er seine Wurzeln eigentlich in der Offensive hat. Beim 0:1 sah er allerdings nicht gut aus. Österreichs Ungeordnetheit nach dem schnell ausgespielten Freistoß der Dänen sorgte dafür, dass Friedl Rasmus Kristensen aus den Augen verlor - zu allem Überfluss lenkte er die Hereingabe des Salzburg-Verteidigers dann auch noch unglücklich mit dem Hinterteil genau in den Lauf des späteren Torschützen Pierre-Emile Höjbjerg ab.


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KONRAD LAIMER (RB LEIPZIG/22/2), 90 Minuten, Note: 1

Dass Österreichs Laufwunder die Installierung Ralf Rangnicks als Teamchef gut tun würde, war bereits im Vorhinein klar. Wie sehr der Salzburger unter dem Deutschen aufblüht, ist dann aber doch beeindruckend. Laimer spulte einmal mehr eine enorme Laufleistung ab, war sich um keinen Ball zu schade und produzierte auch mit der Kugel am Fuß viel Gutes. Speziell sein toller Haken in Halbzeit eins hätte eigentlich mit einem Tor gekrönt werden müssen. Neben Xaver Schlager ist er der einzige Spieler, der beide bisherigen Nations-League-Spiele über die volle Distanz abspulte.


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NICOLAS SEIWALD (Red Bull Salzburg/5/0), 90 Minuten, Note: 2

Der Jüngste am Feld war der einer der Souveränsten. Salzburgs Dauerbrenner fügte sich nahtlos ins Spielsystem Rangnicks ein und dirigierte zusammen mit Xaver Schlager Österreichs Pressingbemühungen. Obwohl er im Nationalteam etwas defensiver aufgeboten wird als in der Mozartstadt, hatte der 21-Jährige auch viele gute Offensivaktionen und einige sehr clevere Pässe dabei. Der ein oder andere leichtfertige Abspielfehler wurde meist selbst wieder ausgebügelt. Seiwald wird unter Rangnick noch eine enorm wichtige Rolle im ÖFB-Team einnehmen, das ist glasklar.


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XAVER SCHLAGER (VfL Wolfsburg/27/2), 90 Minuten, Tor, Note: 1

Eine sehr starke Leistung des Wolfburg-Legionärs, die mit seinem zweiten Länderspieltor gekrönt wurde. Als Denker und Lenker zog er im Mittelfeld die Fäden, im Pressing war er einer der vielen Antreiber und auch in Ballbesitz war einiges Ansehnliches dabei. Sein Treffer sah zunächst einfacher aus, als er in Wirklichkeit war; den Ball in höchster Geschwindigkeit zwischen vier dänischen Verteidigern durchzubugsieren, erfordert höchste technische Klasse. Nicht schönreden darf man sein Verhalten vor dem 0:1, als der 24-Jährige den schnell ausgespielten Freistoß verschlief.


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DEJAN LJUBICIC (1.FC Köln/3/0), bis zur 45. Minute, Note: 3

Wie im Klub wurde der ausgebildete Defensivspieler erstmals auch im Nationalteam am Flügel aufgeboten - allerdings anders als in Köln auf der linken Seite. Ljubicic machte seine Sache zwar nicht schlecht, so richtig viel ging ihm bis zu seiner Auswechslung allerdings nicht auf. Auch Rangnick erkannte das, weshalb der Wiener zur Pause in der Kabine bleiben musste.


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CHRISTOPH BAUMGARTNER (TSG Hoffenheim/21/5), bis zur 45. Minute, Note: 3

Eines der eher weniger erinnerungswürdigen Spiele des Shootingstars im ÖFB-Dress. Der 22-Jährige wurde in der interessanten Rolle der zweiten, hängenden Spitze aufgeboten, fühlte sich dort aber nicht zu 100 Prozent wohl. Immer wieder wich er auf die Flügel aus, von wo aus er in der Startphase beinahe die Führung durch Sasa Kalajdzic vorbereitete. Unter Rangnick dürfte der Hoffenheim-Legionär noch nicht das allerbeste Standing haben, was die Auswechslung zur Pause zeigt.


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SASA KALAJDZIC (VfB Stuttgart/14/4), bis zur 45. Minute, Note: 4

Der Fremdkörper Österreichs im ersten Durchgang. Anders als in Stuttgart ist das ÖFB-Offensivspiel nicht ausschließlich auf den Zwei-Meter-Riesen ausgerichtet, weshalb er oftmals etwas in der Luft hing. Zwar wurde das Kopfballungeheuer immer wieder mit hohen Bällen gesucht, zumeist aber erfolglos. Allerdings presste auch Kalajdzic kräftig mit und verpasste in der 17. Minute Österreichs Führung nur um Zentimeter. Wie Baumgartner und Ljubicic musste auch er zur Pause in der Kabine bleiben.


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MARKO ARNAUTOVIC (FC Bologna/100/33), ab der 46. Minute, Assist, Note: 2

Ein absolutes Wechselbad der Gefühle für Marko Arnautovic bei seinem 100. Länderspieleinsatz. Der Wiener kam zur Pause ins Spiel und machte fast alles richtig - aber halt nur fast. Vom Zeitpunkt seiner Einwechslung an wirkte das ÖFB-Offensivspiel deutlich beweglicher und vor allem gefährlicher, immer wieder wurde Arnautovic gesucht und auch gefunden. Das 1:1 durch Xaver Schlager bereitete er blind vor. In der 74. Minute hätte er die Partie zu Gunsten Österreichs entscheiden können, allerdings versagten ihm nach einem tollen Sololauf alleine vor dem leeren Tor sowohl Nerven als auch der linke Fuß.


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MARCEL SABITZER (FC Bayern/62/10), ab der 46. Minute, Note: 3

Der Bayern-Kicker wurde nach seiner Einwechslung erstmals seit Jahren wieder am Flügel aufgeboten, sonderlich wohl fühlte sich der 28-Jährige auf der linken Flanke aber nicht. Anders als in Kroatien präsentierte sich Sabitzer diesmal recht unauffällig, wenngleich ein Zuckerpass auf Arnautovic gegen Ende dabei war. Nach dem Arnautovic-Stangenschuss hätte er die Kugel von der Strafraumgrenze im Tor unterbringen können, allerdings war die Schussposition eine äußerst schwierige.


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MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/35/6), ab der 46. Minute, Note: 2

Viel Einsatz, viel Wille, aber leider auch wieder Pech im Abschluss. Der Augsburg-Stürmer grätschte Kasper Schmeichel beim Ausgleich ganz schlitzohrig den Ball vom Fuß, indem er schon früh einen schlechten Rückpass antizipierte und leitete dadurch das 1:1 ein. Kurz vor Ende hätte er zum umjubelten Helden werden können, doch bei einer durchgerutschten Trimmel-Flanke agierte er alleine aus spitzem Winkel zu überhastet und zu ungenau. Er ist aber definitiv einer der Gewinner des Teamchef-Wechsels.


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KEVIN DANSO (RC Lens/7/0), ab der 63. Minute, Note: 2

Der nächste äußerst vielversprechende Auftritt von Österreichs Frankreich-Export. Der 23-Jährige sprang anstelle des verletzten Stefan Posch in die Bresche, fügte sich nahtlos ein und bereitete die Arnautovic-Großchance mit einem sensationellen hohen Steilpass vor.


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MAXIMILIAN WÖBER (Red Bull Salzburg/8/0), ab der 79. Minute, Note: zu kurz eingesetzt

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