Österreich kann endlich wieder von einer WM-Teilnahme träumen.
Die ÖFB-Elf holt am vierten Spieltag der Quali den vierten Sieg. Gegen Bosnien-Herzegowina kann die Rangnick-Truppe mit 2:1 gewinnen (Spielbericht>>>) und sich dadurch einen riesigen Vorteil gegen den wohl schärfsten Kontrahenten um Rang eins herausspielen.
Der rot-weiß-rote Auftritt in Zenica ließ über weite Strecken viel Luft nach oben, am Ende setzte sich schließlich die höhere individuelle Qualität durch.
LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend, "-" = zu kurz eingesetzt).
Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

ALEXANDER SCHLAGER
90 Minuten
Seine härteste Prüfung hatte er bei einem Rückpass von Alaba, ansonsten war das, was die Bosnier an Haltbarem auf sein Tor brachten, großteils ungefährlich. Beim 1:1 gab es für den Salzburger jedenfalls nichts zu machen.

KONRAD LAIMER
90 Minuten
Tore: 1
Von wegen zu wenig kaltschnäuzig! Bei seinem Siegtor reagierte er so blitzschnell und eiskalt wie schon lange nicht mehr, bereits in der Entstehung hatte er seine Beine im Spiel. Auch sonst vor allem defensiv ein solider Auftritt.

PHILIPP LIENHART
90 Minuten
Sechs von sechs Kopfballduellen gewonnen, und das gegen Gegenspieler, die Edin Dzeko und Ermedin Demirovic heißen. Der Freiburg-Legionär hatte die bosnischen Stürmerstars fast über 90 Minuten gut im Griff, einzig vor dem 1:1 verlor er Dzeko etwas aus den Augen - Lienhart war aber mit Sicherheit das letzte und damit schwächste Glied in der Fehlerkette. Aus seiner Chance aus der Anfangsphase hätte er mehr machen können.

DAVID ALABA
bis Minute 78
Das erste ÖFB-Spiel des Kapitäns, bei dem ihm die mangelnde Spielpraxis etwas anzumerken war. Nach einer dominanten ersten Hälfte mit vielen guten Ballaktionen von ihm, brach Alaba mit Verlauf der Partie sichtlich ein. Speziell sein Abwehrverhalten vor dem bosnischen Ausgleichstreffer war ausbaufähig, um es gelinde auszudrücken.

PHILLIPP MWENE
90 Minuten
Sehr stabiles, weil fehlerloses Spiel des Wieners links hinten. Ein Kritikpunkt bleibt, dass offensiv noch viel mehr kommen könnte. Tauchte Mwene mal vorne auf, kamen meist eher unbrauchbare Flanken heraus.

NICOLAS SEIWALD
90 Minuten
Das war, im Gegensatz zur Partie gegen Zypern, wieder der Nicolas Seiwald, den man im ÖFB-Team kennt. Ein nicht übermäßig auffälliges, dabei aber extrem wertvolles Spiel des Dauerläufers. Seine Ballsicherheit war in vielen Phasen goldwert.

XAVER SCHLAGER
bis Minute 62
Ähnliches wie für Alaba gilt auch für ihn. Speziell in Halbzeit eins war die Klasse eines Xaver Schlager immer wieder ersichtlich, aber auch er streute ungewohnte Fehler ein. Nach einer guten Stunde waren die Kräfte am Ende.

ROMANO SCHMID
bis Minute 62
In Halbzeit eins lief die Partie offensiv etwas an ihm vorbei, umso besser waren seine immer wieder eingestreuten Ballgewinne. Als es nach Seitenwechsel so wirkte, als würde der Steirer langsam warm laufen, wurde er ausgewechselt.

CHRISTOPH BAUMGARTNER
bis Minute 90+4
Trat erneut eher als Zuarbeiter als wie gewohnt als Torjäger in Erscheinung, seine besten Aktionen hatte Baumgartner in Zenica als Passgeber. Speziell, wie er den Ball unter Bedrängnis vor dem 1:0 auf Romano Schmid weiterleiten konnte, verdient eine besondere Erwähnung.

MARCEL SABITZER
90 Minuten
Tore: 1
Gelbe Karte
Seine Leistung war ein wenig ein Spiegelbild von jener am Samstag gegen Zypern. Erneut fiel er, mit Ausnahme eines schwachen Freistoßes in die Mauer, in Halbzeit eins kaum auf, nur um nach Seitenwechsel ein enorm wichtiges und vor allem technisch hochwertiges Tor zu schießen. Wirklich steigern konnte sich Sabitzer daraufhin nicht unbedingt, beinahe gelang ihm aber noch ein Ferserl-Tor.

MICHAEL GREGORITSCH
bis Minute 62
Ein ständiges Wechselbad der Gefühle für ihn in Zenica. Zunächst brachte der Steirer mit einer ungewollten Kopfball-Vorlage beinahe die eigene Mannschaft in Bedrängnis, dann bereitete er die Lienhart-Großchance gut vor. Nach Seitenwechsel zögerte er aus aussichtsreicher Position etwas zu lange - nur, um dann doch alles richtig zu machen und einen etwas glücklichen Assist zu Sabitzers 1:0 zu sammeln. Vor dem Ausgleich unterlief ihm dann ein Fehlpass an der Mittellinie mit schweren Folgen. Die Gelbe von der Bank hätte er sich sparen können. In Summe also ein Befriedigend, nicht mehr, nicht weniger.

MARKO ARNAUTOVIC
ab Minute 62
So viel Kritik musste der Wiener in den letzten Tagen über sich ergehen lassen. Am Ende war er wieder (einer) der Gamechanger. Nach seiner Einwechslung machte der ÖFB-Rekordinternationale das, was sich vorher keiner traute: Einfach mal draufhauen. Die Belohnung folgte auf dem Fuß in Form des 2:1 durch Laimer. Danach vor allem dann ein Faktor, wenn es darum ging, den Bosniern den letzten Nerv zu ziehen.

PATRICK WIMMER
ab Minute 62
Gelb-Rote Karte
Brachte nach seiner Einwechslung durchaus Bewegung in die rot-weiß-rote Offensive. Sein Ausschluss kurz vor Ende war freilich etwas unnötig, ein Ausfall gegen San Marino wird aber zu verschmerzen sein.

FLORIAN GRILLITSCH
ab Minute 62
Übernahm nach seiner Einwechslung wie selbstverständlich die Verantwortung im Mittelfeld. Unter anderem in der Entstehung des 2:1 waren auch seine Beine im Spiel.

KEVIN DANSO
ab Minute 78
Machte genau das, was von ihm in der Schlussphase erwartet war: Stabil alles wegzuverteidigen, was daherkommt.

ALEXANDER PRASS
ab Minute 90+4
Für eine Benotung zu kurz eingesetzt.