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Sasa Kalajdzic: Gesucht wird "das Bestmögliche"

Bayern, BVB, anderer Verein? ÖFB-Stürmer erklärt, warum es keinen Schnellschuss gibt.

Sasa Kalajdzic: Gesucht wird Foto: © getty

"Schon bei der Admira damals habe ich immer gesagt, ich hasse es zu spekulieren, weil es nichts bringt", sagt Sasa Kalajdzic.

Schließlich könne immer etwas dazwischen kommen, beispielsweise eine Verletzung: "Deswegen lebe ich eher im Moment. Ich habe Leute, die im Hintergrund daran arbeiten, und denen vertraue ich seit Tag eins."

Gemeint ist natürlich der im Raum stehende Transfer vom VfB Stuttgart zu einem Spitzenklub in diesem Sommer.

Medial läuft derzeit viel auf ein Duell zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hinaus. Doch auch Paris St. Germain oder diverse Premier-League-Vereine werden immer wieder genannt.

"Ich habe nichts ausgeschlossen und bin auch für alles offen. Wohin die Reise gehen wird, weiß ich jetzt noch nicht", erklärt der 2-Meter-Riese am Rande des ÖFB-Camps in Bad Tatzmannsdorf.

Gesucht wird das Bestmögliche

Fest steht nur: "Es wird keinen Schnellschuss geben."

Teamchef Ralf Rangnick betonte - Marcel Sabitzer als warnendes Beispiel vor Augen -, dass man im Falle eines Transfers zu einem Topklub auch den richtigen Verein zur richtigen Zeit erwischen müsse.

Andererseits könnte man argumentieren, dass die Chance FC Bayern vielleicht nur ein Mal kommt und man diese ergreifen müsse.

Solche Gedanken müsse man abwägen, erläutert Kalajdzic: "Mein Berater wird mich auch nicht irgendwo hinlocken, wo er das meiste verdient. Es geht darum, das Bestmögliche für mich zu finden. Vielleicht ist ja auch Stuttgart das Bestmögliche für mich. Das werden die Gespräche in nächster Zeit zeigen."

Sabitzer ein abschreckendes Beispiel?

Dass das Beispiel Sabitzer, dessen Wechsel von RB Leipzig zu den Bayern bislang nicht aufging, auf ihn nicht abschreckend wirkt, lässt Kalajdzic zumindest anklingen, schließlich habe er vor drei Jahren auch einen großen Schritt getätigt.

"In meinen vier Jahren im Gymnasium in der Polgarstraße war ich bei Donaufeld und der Vienna. Bei mir hätte man wahrscheinlich mit Abstand als letztes gesagt, dass ich es schaffen werde. Jetzt bin ich mit Abstand vorne."

Sasa Kalajdzic

"Der Schritt von der Admira zu Stuttgart war auch kein komfortabler. Die meisten haben nicht mit mir gerechnet oder spätestens nach der Knieverletzung gesagt: 'Passt, das war's". Jetzt sitze ich hier und kriege solche Fragen gestellt - nichts ist unmöglich."

Nachsatz: "Aber ich bin keiner, der irgendetwas Wildes macht, sondern überlegt. Es muss passen."

Dass sich Kalajdzic irgendwann mit der Transfer-Frage beschäftigen darf, ob er lieber zu den Bayern oder zum BVB geht, war so tatsächlich nicht absehbar. Es ist auch der Werdegang des 23-Jährigen, der seinen Erfolg so speziell macht.

"Bei mir hätte man als letztes gesagt, dass ich es schaffe"

"Es ist schon eine coole Geschichte", findet Kalajdzic und erinnert sich: "In meinen vier Jahren im Gymnasium in der Polgarstraße war ich bei Donaufeld und der Vienna. Bei mir hätte man wahrscheinlich mit Abstand als letztes gesagt, dass ich es schaffen werde. Jetzt bin ich mit Abstand vorne."

Den dadurch entstandenen Rummel lässt der Wiener jedoch nicht an sich ran: "Ich habe meine Familie und meinen engeren Kreis. Die kann man vielleicht an zwei Händen abzählen. Das sind die Personen, denen ich vertraue und die mich so behandeln, wie ich immer war. Deswegen habe ich auch keinen Grund abzuheben."

Binnen welchen Zeithorizonts er Klarheit haben möchte? "In den nächsten Wochen. Im Hintergrund laufen genug Dinge, aber für Wasserstandsmeldungen ist mein Berater zuständig."

Kein Berater-Wechsel

"Meine Freundin hat gesagt, wenn ich ein Tor schieße und Kroatien gewinnt, ist alles okay. Wenn ich treffe und wir gewinnen, brauche ich mich nicht zu Hause blicken lassen."

Sasa Kalajdzic

Sascha Empacher verhandelt für den Goalgetter die Zukunft - auch er zählt zum Kreis des Vertrauens.

"Für mich ist Loyalität wichtig", unterstreicht Kalajdzic und erinnert daran, dass sein Berater schon bei den Admira Juniors für ihn da war und ihn auch in schweren Verletzungs-Zeiten tatkräftig unterstützt habe.

"Er hat immer sein Bestes für mich gegeben und das ist für mich das Wichtigste. Es gibt Spieler, die die Berater hin- und herwechseln. Ich habe keinen Grund dazu", erläutert Kalajdzic.

Gibt es "Hausverbot"?

Aber eigentlich sei dieses Transfer-Thema für ihn "jetzt gerade irrelevant".

Denn das Nationalteam würde zählen - mitsamt eines ganz speziellen Auftakts in die UEFA Nations League, wie Kalajdzic mit Augenzwinkern erläutert:

"Meine Freundin kommt aus Kroatien, das ist noch einmal ein extra Anreiz. Deswegen ist alles andere gerade nebensächlich. Sie hat gesagt, wenn ich ein Tor schieße und Kroatien gewinnt, ist alles okay. Wenn ich treffe und wir gewinnen, brauche ich mich nicht zu Hause blicken lassen."

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