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Phillipp Mwene: Das ist Fodas Überraschungsmann

Warum es der Mainz-Legionär in den EURO-Kader des ÖFB geschafft hat.

Diese Überraschung dürfte Franco Foda gelungen sein.

Schließlich fand der ÖFB-Teamchef vor der Bekanntgabe des vorläufigen EURO-Kaders gar keine Gelegenheit, mit Phillipp Mwene den Neuling im Aufgebot persönlich zu informieren.

"Mit Mwene habe ich noch nicht telefoniert. Das würde ich dann tun, wenn er auch im endgültigen Kader aufscheinen würde", so der Deutsche.

Dass es der 27-Jährige überhaupt in die rot-weiß-roten Top 30 für die Europameisterschaft schaffen würde, war so vor nicht allzu langer Zeit nicht zu erwarten.

Verletzungspech als treuer Begleiter

Dass Mwene über großes Potenzial verfügt, ist schon lange kein Geheimnis. In den letzten Jahren war jedoch das Verletzungspech ein treuer Begleiter.

Im Sommer 2018 heuerte der gebürtige Wiener, dessen Vater aus Kenia und dessen Mutter aus der Steiermark stammt, in Fodas Geburtstadt Mainz an. In den ersten zweieinhalb Jahren beim deutschen Bundesligisten war er nur sporadisch fit.

Erst im Kalenderjahr 2021 startete er so richtig durch. Am 3. Jänner stand er ausgerechnet gegen den FC Bayern München als Linksverteidiger in der Startelf.

Foda: "Er hat sich extrem entwickelt"

Seither saß er nur noch zwei Mal auf der Bank und hat somit seinen fairen Anteil am Mainzer Aufschwung und Trainer Bo Svensson.

"Gerade im Frühjahr in den letzten Spielen hat er auf sich aufmerksam gemacht", betont Foda und charaktersiert Mwene wiefolgt:

"Er ist ein Spieler, der auf beiden Seiten, links wie rechts, spielen kann. Er hat sich extrem entwickelt, ist ein sehr dynamischer Spieler, der vor allen Dingen in der Vorwärtsbewegung immer wieder gute Akzente setzt."

Gemeinsam mit Grbic beim VfB Stuttgart

Ausgebildet wurde Mwene bei Austria Wien. 2010 übersiedelte er im Alter von 16 in den Nachwuchs des VfB Stuttgart, dem er immerhin sechs Jahre die Treue hielt.

In der zweiten Mannschaft der Schwaben spielte er phasenweise auch gemeinsam mit dem zweieinhalb Jahre jüngeren Adrian Grbic. Bei der EURO könnte es somit zum Wiedersehen mit dem inzwischen beim FC Lorient tätigen Stürmer geben.

Über den damaligen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, für den er 2017/18 in 31 Liga-Spielen vier Tore und sechs Assists beisteuerte, schaffte es Mwene nach Mainz.

Damals agierte er noch hauptsächlich auf der rechten Seite, in Mainz hat er sich auf der linken Seite festgespielt - eine Vielseitigkeit, die in Sachen Kader-Arithmetik helfen könnte.

Schon länger auf Fodas Radar

Foda betont, dass der Außenspieler nicht erst im laufenden Frühjahr auf seinem Radar aufgetaucht sei:

"Wir beobachten ihn schon seit zwei Jahren, also längere Zeit. Zwischenzeitlich war er verletzt, ist nur sporadisch zum Einsatz gekommem. Aber in den letzten Monaten ist er zum absoluten Stammspieler geworden. Ich habe natürlich auch mit Mainz-Sportdirektor Martin Schmidt gesprochen. Es sind alle rundum zufrieden mit ihm", so der Teamchef.

Aufgrund seiner Leistungen in den vergangenen Wochen habe es sich Mwene laut Foda verdient, einmal dabei zu sein.

"Man sieht jetzt einfach, er spielt voller Selbstvertrauen. Er hatte ja immer schon diese Anlagen, ist technisch gut ausgebildet, hat einen guten Speed, schlägt gute Flanken. Er ist auf jeden Fall ein interessanter Spieler."

Vielfacher Junioren-Teamspieler

Ob es Mwene ins finale Aufgebot schafft, wird sich weisen.

Zuletzt war er im Nachwuchs für den ÖFB aktiv - und dies oftmals. 34 Mal lief er für diverse Jahrgänge beginnend in der U16 für Österreich auf. Davon alleine 16 Mal unter Werner Gregoritsch in der U21.

Für den Sprung ins A-Team könnte es in persönlicher Hinsicht schlechteres Timing geben.


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