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Foda: "Ich bin die erste Wahl"

Der neue ÖFB-Teamchef stellt sich der Öffentlichkeit mit diesen Worten vor:

Foda: Foto: © GEPA

Ausgerechnet am Weltspartag trat Franco Foda als Neo-ÖFB-Teamchef erstmals vor die Öffentlichkeit.

Tags zuvor wurde der 51-jährige Deutsche von ÖFB-Präsident Leo Windtner als "siginifikant günstiger" als sein Vorgänger Marcel Koller bezeichnet.

Sportdirektor Peter Schöttel ließ indes mit seinen Aussagen vermuten, dass Foda nicht die erste Wahl gewesen sei (Hier nachlesen!).

Fodas Replik: "Sie sehen ja, ich bin die erste Wahl, sonst würde ich nicht hier sitzen."

Was der Neo-Teamchef alles zu sagen hatte, liest du hier:

Franco Foda über...

...die Bestellung zum ÖFB-Teamchef

Es ist mir eine Ehre und es erfüllt mich auch mit Stolz, hier zu sitzen. Mein Trainer-Team und ich freuen uns auf die neue Aufgabe und sind auch überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft viel erreichen werden. Ich möchte mich bei Leo (Windtner), Peter (Schöttel), allen Landespräsidenten und der Bundesliga für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Großer Dank gilt auch meinem Verein Sturm Graz, der es mir ermöglich hat, dem ÖFB als Teamchef trotz laufenden Vertrags zuzusagen und mir keinen Stein in den Weg gelegt hat.

...den Weg zur Bestellung

Es hat sich entwickelt, Peter hat mich vor zweieinhalb Wochen kontaktiert und mich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, als Teamchef tätig zu sein. Es war nicht das erste Mal, 2011 war das auch schon der Fall, als die Wahl auf Marcel Koller fiel. Ich habe jetzt die zweite Möglichkeit erhalten und da macht man sich natürlich Gedanken, wenn man die Chance hat, Teamchef von Österreich zu werden. Klar ist, dass ich bei einem sehr guten Verein bin, ich habe mich aber nach weiteren sehr guten Gesprächen entschlossen, einen neuen Weg zu gehen. Ich freue mich riesig auf die Aufgabe, freue mich riesig auf die Spieler und bin der vollsten Überzeugung, mit dieser Mannschaft, mit diesem Umfeld, mit allen Mitarbeitern beim ÖFB erfolgreich zu sein.

...die Vermutung, nicht erste Wahl gewesen zu sein

Sie sehen ja, ich bin die erste Wahl, sonst würde ich hier nicht sitzen. Damit ist alles gesagt.


...das, was besser werden muss

Ich werde nicht in der Öffentlichkeit darüber sprechen, was richtig oder falsch war. Klar ist, Marcel Koller hat hervorragende Arbeit geleistet. Trainer werden immer an Ergebnissen gemessen, aber man darf nicht vergessen, was Marcel Koller für den österreichischen Fußball geleistet hat – in Verbindung mit Willi Ruttensteiner. Ich bin der vollsten Überzeugung, dass ich eine intakte Mannschaft erhalte. Das hat man auch in den letzten Spielen unter Marcel Koller gesehen. Es ist eine charakterlich intakte Truppe mit guten Jungs, die eine eigene Meinung vertreten. Es ist die gemeinsame Aufgabe von mir und Peter und allen, die im Hintergrund arbeiten, die Arbeit fortzuführen. Aber jeder Trainer hat seine eigene Idee und seinen eigenen Plan. Es ist meine Aufgabe, in der kurzen Zeit das dem Nationalteam zu vermitteln.

...die Frage, wo David Alaba spielen wird

Was gibt es da für eine Frage? David ist ein hervorragender Fußballspieler, spielt bei Bayern München in Deutschland. Er kann auf mehreren Positionen spielen und wird bei mir da spielen, wo ich glaube, dass es für die Mannschaft am besten ist. (…) Das wird man dann sehen, mit welchem Plan, mit welchem System wir in das Spiel gehen. Es wird davon abhängen, wo ich glaube, dass David in diesem Spiel am besten aufgehoben ist und wir den Gegner besiegen können.

...das Standing von Marcel Koller und wie er mit dem Druck umgeht

Dieses Standing hat er sich auch verdient und ich werde auch noch in den nächsten Tagen mit Marcel ein Gespräch führen. Weil ich nach wie vor der Meinung bin, dass er sehr gute Arbeit geleistet hat. Druck hat man immer, auch als Regionalliga-Trainer, wenn du drei Spiele nicht gewinnst. Dann wirst du beurlaubt, so ist der Fußball. Das wissen wir, wenn du in diesem Metier tätig bist. Damit musst du dich auseinandersetzen, sonst bist du nicht der richtige Mann am Platz.

...das Trainingslager in Marbella

Ich möchte im Trainingslager mit den Spielern reden, viele Einzelgespräche führen, damit die Spieler relativ schnell ein Gefühl bekommen, wie ich ticke und denke und versuche auch, zu zeigen, was ich vorhabe. Wir sitzen alle in einem Boot. Sicher versteht man sich mit dem einen oder anderen besser, aber gemeinsam gibt es am Platz nur ein Ziel: An einem Strang ziehen und in eine Richtung denken. (...) Der Lehrgang ist extrem wichtig, um die Spieler kennen zu lernen. Ab März bereiten wir uns auf die EM-Quali und die Nations League vor. Dann muss man sich Ziele stecken. Extrem wichtig wird sein, uns zu entwickeln und Leute zu begeistern.

...die Doppel-Funktion als Sturm-Trainer

Ich werde authentisch bleiben, ich bin heute als Teamchef hier, mein Vertrag gilt ab 1. Jänner 2018. Ab morgen gilt die volle Konzentration wieder Sturm Graz. Ich werde immer so bleiben, wie ich bin, authentisch, sehr direkt, geradlinig, offen. Man kann mit mir auch sehr viel Spaß haben, das werden Sie spätestens merken, wenn Sie mit mir auf einen Kaffee gehen.

...die Kaderbekanntgabe am Donnerstag

Ich habe mich bislang in erster Linie mit Sturm beschäftigt, das haben auch die letzten Spiele gezeigt. Darüber hinaus hat aber ein Tag 24 Stunden und da kann man viel abarbeiten, ich habe mich auch klarerweise mit dem Kader beschäftigt. Nach dieser Pressekonferenz werde ich mit Peter Schöttel den Kader besprechen, auch Werner Gregoritsch ist dabei, weil die U21 Quali-Spiele hat. Es ist aber durchaus möglich, dass der eine oder andere dabei sein wird, der noch nicht aufgeschienen ist.

...Spieler aus der Bundesliga, die in Frage kommen

Wir machen oft den Fehler, dass wir die österreichische Liga schlechtreden. Das ist nicht der Fall. Man sieht ja, dass etwa Spieler aus Salzburg in Deutschland schnell Fuß fassen. Das zeigt, dass gute Spieler hier sind und guter Fußball gespielt wird. Ich kenne alle Spieler und es ist durchaus möglich, dass ich in Zukunft auf mehr Spieler aus der österreichischen Bundesliga zurückgreife als es bei Marcel Koller der Fall war. Das ist keine Kritik, aber jeder Trainer hat eben seine eigene Idee. Es gibt einen Stamm, klar ist, man muss schnell eine Mannschaft finden, die funktioniert und harmoniert.

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...sein Trainer-Team

Meinem Trainer-Team werden Thomas Kristl und Imre Szabics angehören, zumal beim ÖFB auch keine Co-Trainer mehr vorhanden waren. Diese beiden waren der Wunsch von mir, auch eine Bedingung, weil ich schon länger mit ihnen arbeiten und sie wissen, wie ich ticke. Imre ist auch in der Analyse beschäftigt. Alle anderen vom Staff, auch Tormann-Trainer Klaus Lindenberger, übernehme ich. Alles weitere wird man dann in Spanien sehen. Da werde ich alles reflektieren und besprechen.

(Schöttel ergänzt, dass Mentaltrainer Thomas Graw und Conditioning Coach Roger Spry dem ÖFB-Betreuerstab nicht mehr angehören)

...seinen Herzensklub Sturm

Wenn du 20 Jahre bei einem Verein tätig bist, alle Höhen und Tiefen mitgemacht hast, auch den Konkurs, dann bist du in einer extremen Beziehung. Neben meiner Frau ist Sturm die ganz große Liebe. Ich werde immer ein Schwarzer bleiben. Der Abschied im Dezember wird mir extrem schwer fallen, aber es ist der Punkt gekommen, eine neue Herausforderung wahrzunehmen. Wenn du das Angebot bekommst, Teamchef von Österreich zu werden, das höchste Trainer-Amt, dann überlegst du natürlich. Ich habe überlegt und wollte es auf jeden Fall annehmen, wenn es mir angeboten wird.

...seine Herkunft und zukünftigen Wohnsitz

Ich bin eine Zwischenlösung, österreichisch-deutsch, bin sehr lange hier, kenne die österreichische Mentalität und habe mich immer sehr wohl gefühlt. Auch wie ich nach Deutschland nach Kaiserslautern gegangen bin, war mein Wohnsitz Graz, weil ich mich einfach wohl fühle und die Menschen toll finde. Ich denke, das wird auch weiter der Fall sein. (…) Mein Büro ist in Wien, ich werde mir auch hier eine Unterkunft nehmen.


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