Der ÖFB soll keine Kenntnis gehabt haben
Wie "News" im Frühjahr 2015 berichtete, habe sich Windtner im Sommer 2014 um eine Förderung der FIFA bei Blatter bemüht.
Windtner habe Unterlagen eingereicht, von denen der ÖFB offiziell keine Kenntnis gehabt haben soll. Die Finanzkommission der FIFA genehmigte auf einem Kongress die 100.000 Dollar für das Projekt Windtners, der sich zu dieser Zeit auch als Befürworter Blatters als FIFA-Präsident ausgesprochen hatte.
Letztlich landete das Geld im März 2015 beim ÖFB, wurde vom Verband aber offenbar mangels Beschlusses oder Antrag sofort wieder retourniert, auch weil man sich nicht in der Lage gesehen habe, die Mittelverwendung eines Privatprojektes in Kenia zu kontrollieren.
Nach einer angeblichen weiteren Intervenierung Windtners bei Blatter soll das Geld dann im März 2015 direkt auf das Projektkonto der Privatinitiative bei der Linzer Oberbank eingelangt sein.
Diese Transaktion beschäftige nun offensichtlich die Ermittler. Für Leo Windtner und Sepp Blatter gilt die Unschuldsvermutung.
ÖFB mit einer Stellungnahme
In einer Stellungnahme des ÖFB gegenüber "90minuten.at" und "Addendum" hieß es, dass Leo Windtner in einer Sitzung des ÖFB-Präsidiums am 7. Dezember des Vorjahres darüber informiert habe, dass eine Anzeige des Eisenbahnersportvereins Wels bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien gegen ihn vorliege. Diese ging im April 2017 ein.
"Der Anzeigeerstatter verweist dabei selbst auf eine aus seiner Sicht ungerechte Behandlung des Sportvereins durch den Oberösterreichischen Fußballverband, die somit Anlass für die Anzeige war", hieß es in dem der APA vorliegenden Statement.
"Gegenstand der Anzeige ist die Förderung von 100.000 USD der FIFA für das Projekt Acakoro, wofür der Anzeiger entsprechende jahrealte Medienberichte vorlegte. Seitens Leo Windtner wird eine diesbezügliche Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft ergehen, wobei keinerlei Neuinhalte über den Status 2015 hinzugetreten sind."