"Wir müssen versuchen, in Nordirland ein gutes Spiel abzuliefern, damit auch unsere Fans wieder ins Stadion kommen, denn ich finde es sehr schade, dass der dritte Rang bei so einem wichtigen Spiel leer geblieben ist. Wir hätten die Unterstützung gebraucht."
Glück nicht erarbeitet
Sicherlich hätte man beim Handspiel nach dem Seitfallzieher von Marko Arnautovic sowie beim Foul am ÖFB-Star, als er alleine durchgebrochen wäre, Pech gehabt - ebenso bei der einen oder anderen Chance.
"Aber das Glück kommt nicht von ungefähr, das muss man sich erarbeiten - und das haben wir heute nicht gemacht", gibt Dragovic zu bedenken.
Natürlich spricht der Frust über Leistung, den verpassten Sieg und somit den nicht mehr möglichen Gruppensieg aus dem Leverkusen-Legionär. Aber vielleicht ist es auch nicht so verkehrt, wenn ein Teamspieler die nach Misserfolgen obligatorische Selbstkritik auch mal mit deutlicheren Worten formuliert.
Eigene gute Leistung kein Trost
Dragovic saß bei den bisherigen Nations-League-Spielen nur auf der Bank. In Abwesenheit des verletzten Sebastian Prödl feierte er sein Startelf-Comeback in einem Pflichtspiel. Gemeinsam mit Nebenmann Martin Hinteregger stemmte er sich nach Kräften gegen die Angriffe von Edin Dzeko und Co.
Der Wiener gesteht, dass er persönlich die Bosnier nicht so angriffsfreudig erwartet hätte: "Aber wenn sie Pressing spielen, heißt das, dass hinten Räume frei sind und die haben wir nicht gut ausgespielt."
Die gute eigene Leistung und dass am Ende defensiv die Null Stand, sind nur ein schwacher Trost: "Das bringt mir nichts. Mir wäre lieber gewesen, wir gewinnen 4:3, als dass wir 0:0 spielen."
Kein Gegentor bekommen zu haben, sei erfreulich, aber: "Sicherlich kann man jetzt auch sagen, wir haben nicht verloren und wir können nicht absteigen, aber das ist nur ein kleiner Teilerfolg, wir wollten gewinnen. Ich glaube, nach vorne müssen wir uns mehr trauen, mit mehr Selbstvertrauen agieren, uns einfach etwas zutrauen. Das hat heute leider nicht geklappt."
Zu Hause gebliebene Fans zurückerobern
Neben der ÖFB-Leistung bedauert Dragovic zudem, dass nicht mehr ÖFB-Fans den Weg ins Happel-Stadion gefunden haben:
"Es sind 20.000 Bosnier gekommen - großes Kompliment an ihre Fans für die Stimmung, die sie gemacht haben. Wir müssen versuchen, in Nordirland ein gutes Spiel abzuliefern, damit auch unsere Fans wieder ins Stadion kommen, denn ich finde es sehr schade, dass der dritte Rang bei so einem wichtigen Spiel leer geblieben ist. Wir hätten die Unterstützung gebraucht. Aber es hilft jetzt nichts zu jammern, wir haben es am Spielfeld selbst verkackt."