Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft darf für den FC Salzburg schon jetzt als Erfolg verbucht werden.
Nach zwei Gruppen-Spieltagen sind die "Bullen" weiterhin ungeschlagen. Zu den 12,8 Millionen Dollar an Startgeld sind bereits drei weitere Millionen an Ergebnisprämien hinzugekommen.
So ganz konnte man den Salzburger Kickern die Freude über das bisher Geleistete nach Abpfiff der Partie gegen Al-Hilal (Spielbericht>>>) jedoch nicht an den Gesichtern ablesen.
Einerseits waren sie mit dem 0:0 angesichts eines in Halbzeit eins stark aufspielenden Gegners gut bedient, andererseits könnte der einfache Punktgewinn gegen den saudischen Meister zu wenig gewesen sein.
Letsch: "Jungs eher enttäuscht"
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
"Wenn man nach zwei Spielen vier Punkte hat und die Jungs sitzen in der Kabine und sind eher enttäuscht, dann spricht das für diese Mannschaft", gibt "Bullen"-Coach Thomas Letsch einen Einblick in die Gefühlswelt seiner Mannschaft.
Er selbst sei auf dieselbige "mächtig stolz". Denn: "Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner gespielt, Al-Hilal hat immense Qualität. Wir haben mit Leidenschaft verteidigt, haben es sehr gut gemacht als Mannschaft und selber unsere Torchancen gehabt."
Die immense Qualität Al-Hilals war speziell im ersten Durchgang zu sehen. Knapp 500 Millionen Euro blätterte das neue Team von Weltklasse-Coach Simone Inzaghi seit Sommer 2023 am Transfermarkt hin und damit ähnlich viel die die ganz Großen Europas in diesen Zeitraum.
Auch sportlich schienen die Saudis zumindest für 45 Minuten auf diesem Niveau unterwegs sein zu können. In Halbzeit eins wirkte es beinahe so, als könnte den Salzburgern eine ähnlich bittere Lehrstunde wie zuletzt des Öfteren in der UEFA Champions League blühen.
Systemumstellung als Trumpf
Letsch reagierte auf die klare Unterlegenheit seines Teams zur Pause und brachte mit John Mellberg einen weiteren Verteidiger ins Spiel; es wurde auf ein 3-4-1-2 umgestellt.
"Die Umstellung auf die Dreierkette hat gut funktioniert", weiß der junge Schwede. Er selbst war es auch, der die größte Chance der mit Wiederanpfiff deutlich verbesserten Salzburger vorfand.
Einzig Weltklasse-Goalie Bono hatte beim Abschluss aus wenigen Metern etwas dagegen. "Das hat mich in dem Moment natürlich geärgert, aber dann ging's eh schon Schlag auf Schlag weiter", so Mellberg. Er weiß: "Heute hätten wir wirklich gewinnen können, aber das gibt uns auch Energie fürs letzte Spiel."
Sieg gegen Real wohl Pflicht
Dieses letzte Spiel findet in der Nacht auf Freitag (03:00 Uhr MESZ im LIVE-Ticker>>>) bekanntlich gegen Real Madrid statt.
Die "Königlichen" treten wie Salzburg mit vier Punkten zum finalen Gruppenspiel im Lincoln Financial Field in Philadelphia an, sind also noch lange nicht fix im Achtelfinale.
Geht man davon aus, dass Al-Hilal parallel gegen den bereits ausgeschiedenen CF Pachuca gewinnt, wird nur der Sieger der Begegnung in Philadelphia in die Runde der letzten 16 kommen. Bei einem Remis zwischen Salzburg und Real und einem gleichzeitigen Sieg Al-Hilals würde eine eigene Dreiertabelle gebildet werden (Alle Infos dazu>>>).
Auf solche Rechenspielchen kann man sich im Vorfeld eines Fußballspiels freilich nicht einlassen. Der "einfachste" und womöglich auch einzige Weg Salzburgs ins Achtelfinale wäre, Real zu besiegen.
Zuzutrauen würden sich die jungen "Bullen" einen solchen Coup auf jeden Fall. "Gegen Real Madrid wird's auf jeden Fall ein hartes Spiel, aber ich sage, es ist alles möglich", brennt Goalie-Shootingstar Christian Zawieschitzky bereits auf das Duell mit den "Königlichen".