Rubiales war im vergangenen September im Zuge des Kuss-Skandals bei der WM 2023 in Australien als RFEF-Chef zurückgetreten. Er wurde anschließend unter anderem vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt. Das Thema hatte weltweit für Aufsehen gesorgt.
Der damalige Funktionär hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Titel die Spielerin Jennifer Hermoso (34) auf den Mund geküsst. Die Stürmerin widersprach der Aussage von Rubiales, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt, und erstattete Anzeige.
Mitangeklagte sollen Hermoso unter Druck gesetzt haben
Die Ermittlungen und Anhörungen der Zeugen hätten ergeben, dass der umstrittene Kuss ohne Einvernehmen erfolgt sei, stand in einer jüngsten schriftlichen Mitteilung des Gerichts. Im Strafprozess werde es unter anderem um eine rechtliche Beurteilung der Frage gehen, ob der Kuss einen erotischen Charakter hatte und eine sexuelle Aggression darstellt, und inwieweit er aus der Euphorie heraus über den Weltmeistertitel erfolgte, hieß es damals.
Den drei Mitangeklagten wird derweil in erster Linie Nötigung zur Last gelegt, unter anderem weil sie Hermoso unter Druck gesetzt haben sollen, damit sie Rubiales nicht beschuldigt.
Des Weiteren wird gegen Rubiales ermittelt, weil er während seiner fünfjährigen Präsidentschaft Verträge mutmaßlich irregulär abgeschlossen haben soll. Die Vorwürfe lauten unter anderem Korruption im Geschäftsverkehr, unlautere Verwaltung und Geldwäsche.
Rubiales hat mehrfach alle Vorwürfe zurückgewiesen. Dem 46-Jährigen drohen in dieser Sache und auch im Strafverfahren wegen der Kuss-Affäre mehrjährige Gefängnisstrafen.