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Wird Real für Barcelona Spalier stehen?

Barcelona feiert seine Dekade. Eine Diskussion ist bereits entflammt:

Der FC Barcelona hat den siebenten Meistertitel in der spanischen Primera Division in den vergangenen zehn Jahren perfekt gemacht. Nach einem Jahr Pause - 2017 durfte Erzrivale Real Madrid die Trophäe bejubeln - führte Lionel Messi sein Team wieder zu höchsten nationalen Ehren.

Das 4:2 bei La Coruna samt drei Toren des Argentiniers am Sonntagabend fixiert auch das achte Double der Vereinsgeschichte.

Für Montag war in der katalanischen Metropole Party angesagt. Am Abend soll die Mannschaft per Bus zur traditionellen Siegerparade durch die Straßen ziehen.

Messi gab bereits die Marschrichtung vor. "Es ist ein sehr spezieller Meistertitel, weil wir noch kein Spiel verloren haben. Wir hatten harte Momente, wir haben sie ohne Niederlage überwunden. Das ist unglaublich", betonte der 30-jährige Torjäger im klubeigenen TV-Kanal.

Indes ist die Diskussion, ob Real kommendes Wochenende im Camp Nou dem neuen Meister Spalier stehen wird, aufgeflammt.

Valverde-Kritik: Alba spricht von "Schande"

Barcelona sei "allen Konkurrenten überlegen", betonte Messi demonstrativ. Pflichtspiel-Niederlagen gab es bisher in dieser Saison nur eine im spanischen Cup gegen Stadtrivale Espanyol (Viertelfinal-Hinspiel) sowie eine folgenschwere im Champions-League-Viertelfinale bei AS Roma. Das 0:3 und damit verbundene Aus im Rennen um die Titelgewinn in der Königsklasse bleibt ein Wermutstropfen dieser Saison.

Messi war gegen Deportivo wie so oft Barcelonas Matchwinner. Der auf die Torschützenkrone in La Liga zusteuernde Stürmer schoss seine Liga-Saisontore 30, 31 und 32. Barcelona vergeigte zunächst einen 2:0-Vorsprung, ehe Messi in der 82. und 85. Minute für klare Verhältnisse sorgte. Während Barcelonas Profis den 25. Meistertitel der Clubgeschichte am Mittelkreis feierten, musste La Coruna den Abstieg in die zweite Liga hinnehmen.

Ernesto Valverde durfte sich in seinem ersten Jahr als Barca-Trainer freuen. Der 54-Jährige gab an, Zufriedenheit zu verspüren. Dass Valverde nach der Niederlage in Rom medial hinterfragt wurde, bezeichnete Verteidiger Jordi Alba nun als "Schande". Der Coach verdiene den Titel mehr als jeder andere.

87 Tore hat Barcelona nach 34 Runden geschossen. Noch mit Brasiliens Star Neymar in ihren Reihen hatten die Katalanen in der Vorsaison nach 38 Runden 115 zu Buche stehen. Unter Valverde präsentierte sich die Mannschaft defensiv stabiler. 21 Gegentreffer sind es aktuell, deutlich weniger im Vergleich zu 2016/17 (37). Vorne richtete es meist Messi, da Sturmpartner Luis Suarez eine schwankende Formkurve hatte.

Die Spalier-Diskussion ist entflammt

Die "Dekade von Barca" (Marca) ist vor allem ein Jahrzehnt von Messi - und auch eines von Andres Iniesta. Der erneut nicht voll fitte Mittelfeldmann kam gegen Deportivo in der 86. Minute unter Applaus der Heimfans aufs Spielfeld. Nach Saisonende wird sich Iniesta nach dem Gewinn von 32 Trophäen mit Barcelona, ebenso viele wie Messi, vom Club verabschieden. Er sei "unendlich dankbar", sagte Iniesta über die Sympathiebekundungen der Fans. Wohin es den 33-Jährigen zieht, will er erst nach Saisonende bekanntgeben.

Vier Runden sind in der Primera Divison noch zu spielen. Eine Saison ohne Niederlage hat seit den 1930er-Jahren in Spanien noch keine Mannschaft abgeliefert, in einer 20er-Liga gelang dies noch gar keinem Club. Real könnte dies mit einem Sieg im Camp Nou am kommenden Sonntag verhindern. Die Diskussion, ob die Madrilenen vor dem Spiel in der Heimstätte des Erzrivalen Spalier stehen werden, flammte auch am Sonntag wieder auf.

Real will die traditionelle Geste nicht zeigen, da Barcelona nach Madrids Titelgewinn bei der Club-WM Ende Dezember im Clasico einige Tage später darauf verzichtet hatte. Barcelona erklärte diesbezüglich, eine Ehrerbietung nur in Bewerben zu tun, in denen man ebenfalls am Start sei. 2008 standen die Katalanen im Bernabeu-Stadion nach Reals Titelgewinn Spalier. "Wenn sie das nicht tun wollen, dann weil es von oben kommt", erklärte Alba.

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