Dem FC Barcelona gehen vor dem "Clasico" gegen Real Madrid am kommenden Sonntag (ab 16:15 Uhr im LIVE-Ticker >>>) die Defensivakteure aus. Mit Ronald Araujo, Joules Kounde, Andreas Christensen und Hector Bellerin fallen deren vier aus.
Mit "Oldie" Gerard Pique und Talent Eric Garcia stehen nur noch zwei nominelle Innenverteidiger im Kader. Immerhin: Bei Kounde besteht die Chance, dass er noch rechtzeitig für das Kultduell fit wird.
Xavi muss erfinderisch sein
Im jüngsten La-Liga-Spiel gegen Celta Vigo griff Barca-Coach Xavi daher in die Trickkiste und brachte Linksverteidiger Marcos Alonso neben Pique. Diese Position spielte Alonso zuletzt vor über sechs Jahren im August 2016, damals noch für die Fiorentina. "Es gibt momentan viele Ausfälle. Ich freue mich über mein erstes Spiel im Camp Nou, hier herrscht eine tolle Atmosphäre", berichtete er nach dem Spiel.
Hielt die Abwehr in Hälfte eins noch Stand, was auch an der offensiven Harmlosigkeit der Gäste lag, so wankte man am Ende dem Sieg entgegen. Je länger die zweite Halbzeit dauerte, umso mehr geriet die uneingespielte Barca-Defensive unter Druck. Mehrmals musste der überragende Marc-André ter Stegen eingreifen und für seine geschlagenen Vorderleute in höchster Not klären.
Ter Stegen kämpft um Rekord
Diese waren nach dem Spiel voll des Lobes für ihren Schlussmann: "Er spielt eine sensationelle Saison. Es ein Privileg, ihn zu haben", streut ihm "Not-Innenverteidiger" Alonso Rosen. Der deutsche Schlussmann sicherte sich dank seiner Topleistung das sechste Ligaspiel in Folge ohne Gegentreffer.
Damit kämpft er im Clasico um einen klubinternen Rekord. Bleibt er auch gegen das Team um ÖFB-Kapitän David Alaba ungeschlagen, könnte er zur bisherige Bestmarke von Claudio Bravo aus dem Jahr 2014 aufschließen. Diese liegt bei acht Spielen ohne Gegentor. Ligaweit liegt der Rekord aber noch ein wenig höher: In der Saison 1990/91 musste Abel Resino im Kasten von Atletico Madrid 13 Spiele lang nicht hinter sich greifen.
"Hoffentlich werden wir ihn im nächsten Spiel nicht so oft brauchen", weiß auch Marcos Alonso um Barcas momentan größte Baustelle Bescheid. Die von ihm bereits angesprochene Atmosphäre wird die "Blaugrana" auch am Sonntag erwarten, jedoch als Gegen- statt als Rückenwind. Gespielt wird im ausverkauften Bernabeu-Stadion zu Madrid.
Wackelige Defensive sorgt für Kopfzerbrechen
Wankte die Defensive der Katalanen schon gegen Underdog Celta Vigo gehörig, könnte die Offensiv-Abteilung von Real Madrid um Superstar Karim Benzema zum Tornado werden. Das zeigte sich auch unter der Woche beim Duell mit Inter Mailand in der Champions League. Beim 3:3 gegen die "Nerazzurri" bildeten Pique und Garcia das Innenverteidiger-Duo.
Und beide leisteten sich grobe Patzer, bei allen drei Gegentreffern machten sie keine gute Figur (Spielbericht >>>). Einmal mehr war es dagegen ter Stegen, welcher Schlimmeres verhindern konnte, als er unter anderem in der Nachspielzeit mit einem großartigen Reflex gegen Inters Asllani das 3:4 aus Sicht der "Blaugrana" verhindern konnte.
Barca-Coach Xavi wird sich mit seinen begrenzten Personalressourcen etwas einfallen lassen müssen, um nicht unter die Räder zu kommen. Denn gegen die geballte Power von Benzema & Co könnte auch eine Glanzleistung des deutschen Schlussmanns zu wenig sein.
In das Duell mit dem "Weißen Ballett" gehen die Katalanen als Tabellenführer. Den Platz an der Sonne hat man jedoch nur dank dem besseren Torverhältnis gegenüber den Madrilenen inne.
