Das Wachstum in Europas Top-Fünf-Ligen im Profifußball geht ungebremst weiter.
Wie aus dem "Annual Review of Football Finance" des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte hervorgeht, gingen die Erlöse in England, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien in der Saison 2023/24 um vier Prozent auf 20,4 Milliarden Euro hoch.
Erstmals wurde die 20-Milliarden-Hürde genommen. In England verzeichnete die Frauen-Liga einen gehörigen Anstieg der Einnahmen.
Deutschland und Spanien gleichauf - Nettoverschuldung stieg
Das Zugpferd kommt weiter von der Insel. Die 20 Klubs der Premier League meldeten akkumulierte Umsätze in Höhe von 6,3 Milliarden Pfund (7,44 Mrd. Euro). Alleine aus den Erlösen aus den TV-Rechten steht im englischen Oberhaus ein Plus von zwei Prozent auf nun 3,3 Mrd. Pfund (3,90 Mrd. Euro) zu Buche.
Die Nettoverschuldung stieg indes um zwölf Prozent auf 3,5 Mrd. Pfund (4,14 Mrd. Euro) - laut dem am Donnerstag veröffentlichten Deloitte-Bericht aufgrund von Ausgaben in Stadien und Infrastruktur sowie Aufwendungen in den Spielerkader.
Es folgen die deutsche Bundesliga mit 3,8 Mrd. Euro Umsatz, was ein Minus von einem Prozent bedeutet, Spaniens La Liga (ebenfalls 3,8 Mrd.), Italiens Serie A (2,9) und die französische Ligue 1 (2,6).
"Zu verdanken ist dies vor allem den gut gefüllten Stadien und der Diversifizierung sowie Erschließung von Erlösen abseits vom Spielbetrieb, und den Medienrechten", berichtete Wilfried Krammer, Partner bei Deloitte Österreich.
Weiterer Anstieg erwartet, Boom in Englands Frauenliga
So habe die Serie A bei kommerziellen Umsatzkanälen wie Sponsoring, Merchandising und Lizenzeinnahmen ein beachtliches Wachstum von neun Prozent erzielt.
Für 2024/25 erwarten die Analysten einen weiteren Anstieg auf über 21 Mrd. Euro, damit sei vorerst aber aufgrund der unklaren Lage um den künftigen TV-Deal in der Ligue 1 das Plateau erreicht.
Europaweit wurde ebenfalls eine Rekordmarke gesetzt. 38 Mrd. Euro - ein Plus von acht Prozent - erwirtschaftete der Fußballmarkt im Männerkick. "Besonders erfreulich ist auch der Aufstieg des Frauenfußballs", betonte Krammer mit Blick Richtung England.
In der Women's Super League (WSL) konnte jeder der zwölf Clubs erstmals mehr als eine Million Pfund Umsatz verbuchen. Der Anstieg der Gesamteinnahmen betrug 34 Prozent auf nun 65 Millionen Pfund (76,80 Mio. Euro).
2025/26 erwartet Deloitte das Erreichen der 100-Millionen-Umsatzgrenze in Englands Frauenliga.