Die Favoritenrolle nehme der Spanier natürlich an, "aber sie bedeutet nichts. Wir müssen besser sein auf dem Platz. Und wenn wir nicht besser sind, sind wir raus."
Alonso selbst zog 2016 als Spieler mit Bayern München ins Finale ein, saß beim Erfolg über Borussia Dortmund wegen einer Rippenprellung aber 120 Minuten auf der Bank. "Das Szenario war unglaublich, die Stimmung war fast wie bei einem Champions-League-Finale", sagte der Spanier.
Trotz seiner Verletzung habe er eine schöne Erinnerung an das Endspiel in Berlin. "Ein Finale zu spielen, ist das vielleicht schönste Gefühl für einen Fußballer. Und das in Berlin ist sehr speziell."
Auf dem Weg ins Halbfinale wurde Leverkusen erst in der Runde der letzten Acht erstmals so richtig gefordert. In einem packenden Duell mit dem VfB Stuttgart gelang es der "Werkself" wie so oft in der Saison, spät ein Spiel in die gewünschte Richtung zu lenken. Nach einer Stunde noch in Rückstand gelegen, traf Jonathan Tah in der 90. Minute zum viel umjubelten 3:2-Erfolg.
Mit perfektem Wochenende im Rücken
Auch zuletzt hielt der Leverkusener Höhenflug an. Das Osterwochenende verlief für den lange als "Vizekusen" verhöhnten Klub in mehrerer Hinsicht erfreulich. Am Freitag verkündete Trainer Alonso seinen Verbleib über die Saison hinaus, am Samstag fiel wohl die endgültige Entscheidung im Titelkampf. Die "Werkself" besiegte Hoffenheim spät mit 2:1, während Bayern den "Klassiker" gegen Dortmund mit 0:2 verlor.
"Das waren wie zwei Siege an einem Tag für uns", sagte Alonso. Bei idealem Verlauf könnte Leverkusen bereits in eineinhalb Wochen, am 29. Spieltag, die Meisterschaft eintüten.
Selbstbewusste Düsseldorfer
Der Fokus liegt aber vorerst klar auf dem Cupduell mit Düsseldorf. Die Fortuna liebäugelt indes mit dem ersten Pokalerfolg seit 1980 und zeigte sich im Vorfeld des Halbfinals selbstbewusst. "Irgendwann müssen sie ja mal verlieren, warum nicht gegen uns?", fragte Torhüter Florian Kastenmaier im "Kicker"-Interview.
Und Trainer Daniel Thioune gab die freche Vorgabe aus: "Hinfahren, gewinnen, nach Hause fahren und zwei Nächte in Berlin verbringen. Mein Traum ist es, am 25. Mai abends im Olympiastadion mit dem goldenen Ding zu sitzen."
Dem Coach ist aber auch klar: "Wir entscheiden nicht, ob wir weiterkommen. Das wird nur Bayer Leverkusen mit dem, was sie uns entgegenbringen." Düsseldorf duelliert sich in der Pokalsaison erstmals mit einem Erstligisten, im Viertelfinale schaltete die Fortuna immerhin Zweitliga-Primus St. Pauli aus.
Der seit Jänner ausgeliehene Österreicher Marlon Mustapha könnte dabei erstmals in dieser Pokalsaison zum Einsatz kommen. Bereits am Dienstagabend kämpfen Drittligist Saarbrücken und Zweitligist Kaiserslautern um ein Endspiel-Ticket.