Borussia Dortmund bleibt dem FC Bayern München in der Deutschen Bundesliga auf den Fersen.
Beim überragenden 6:0 gegen den VfL Wolfsburg (Spielbericht >>>) zeigte sich der BVB von seiner allerbesten Seite und nutzte die eklatanten Lücken in der Wolfsburger Defensive ein ums andere Mal eiskalt aus. Die begeisterte Stimmung im Signal Iduna Park trug sich nach dem Spiel auch auf Cheftrainer Edin Terzig über:
"Wir haben heute von Anfang bis Ende eine Topleistung gezeigt", ist der Deutsche von seiner Mannschaft sichtlich angetan. "Wir konnten kombinieren, haben die Tiefe gefunden, dann ist es schwer gegen uns. Die Bereitschaft gegen den Ball zu arbeiten hat mir gefallen. Wir sind sehr zufrieden."
Lobeshymne an Adeyemi
Ein Mann stach im Spiel gegen das Team von Niko Kovac besonders heraus: Karim Adeyemi. Der ehemalige Salzburger war in der ersten Halbzeit an fast jeder gefährlichen Aktion beteiligt und stellte den Gegner mit seiner Schnelligkeit durchgehend vor große Probleme.
Zwei Tore erzielte der 21-Jährige selbst, ein weiteres legte er mustergültig für Sturmpartner Sebastien Haller auf. Terzic lobte seinen Schützling im Anschluss in den höchsten Tönen:
"Ich weiß nicht, wie viele Aktionen er heute hatte, aber nehmen wir an es waren 100. Davon waren heute 99 richtig, richtig gut", meinte der Cheftrainer. Mit der einen schlechten Aktion spricht er dabei wohl den vergebenen Elfmeter in der zweiten Halbzeit an, durch den Adeyemi seinen Hattrick verpasste.
"Heute hat es nicht ganz so wehgetan, diesen Elfmeter zu verschießen. Trotzdem hat er sich sehr geärgert, was auch ein gutes Zeichen ist, weil er sehr ehrgeizig ist", teilte Terzic die Gefühlslage des Jungstars nach dessen Auswechslung mit. "Aber was er heute gezeigt hat, war herausragend gut!"
Geknickter Adeyemi wollte den Hattrick
In der 69. Minute war der Arbeitstag des deutschen Nationalspielers beendet. Beim Abklatschen mit seinem Trainer merkte man Adeyemi den Frust über den vergebenen Elfmeter an. Der pfeilschnelle Angreifer schilderte die Szene vor dem Strafstoß, den eigentlich Jude Bellingham schießen hätte sollen, im Anschluss:
"Ich habe ihn gefragt: 'Kann ich ihn nehmen, er hat gesagt: Nimm' ihn.' Aber es wäre wahrscheinlich besser gewesen, ich hätte ihn an Marco (Reus, Anm.) gegeben", gab Adeyemi zu.
"Als erstes geht es um die Mannschaft, und wir haben gewonnen. Für mich selbst habe ich mich aber sehr geärgert, dass ich die drei Tore nicht machen konnte", so der Ex-Salzburger.
Der Ehrgeiz und Siegeswille des Angreifers steht sinnbildlich für die Stimmung beim BVB, die sich nach dem Spiel breit machte: Die Meisterschaft ist noch nicht verloren, und den nächsten Ausrutscher der Bayern - sollte es diesen noch geben - wird man ausnutzen. Es bleibt spannend.