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"Eigentor": Experten antworten auf Bayern-Schelte

Nach Rundumschlag der Bayer-Bosse Hoeneß und Rummenigge antworten nun einige TV-Experten:

Foto: © getty

Es war ein denkwürdiger Auftritt, den die Bayern-Bosse am Freitag hinlegten. Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsvorsitzender Karlheinz Rummenigge holten zum Rundumschlag gegen Medien und TV-Experten aus.

Nun melden sich einige der teilweise direkt Angesprochenen zu Wort. "Die Bayern schießen manchmal tiefer als nötig", meint Olaf Thon gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

"Ich war sehr irritiert", erklärt Sport1-Experte Peter Neururer. "Das war ein Eigentor!"

Zunächst habe Rummenigge den Rundumschlag mit der "Würde des Menschen" eingeleitet. "Wenn dann aber in derselben Pressekonferenz Journalisten beschimpft werden und Uli Hoeneß Spieler auch in der Öffentlichkeit auf unterste Art und Weise an die Wand stellt - das war ein Eigentor, das ist frech", so der 63-Jährige in der Sport1-Sendung "Warm-Up - die Fußballvorschau".

Und er richtet den Bayern-Bossen aus: "Der FC Bayern ist keine Institution, die bestimmt, wo Respekt anfängt und wo er aufhört."

Thon wünscht sich neuen Meister

Direkt angesprochen wurde Olaf Thon, der Rummenigge mit dem Wort "Altherren-Fußball" in Rage versetzte. Bayerns Vorsitzender verwies dann auf die Vertragsverlängerung des FC Schalke mit dem 36-jährigen Naldo. Thon ist bei den Knappen als Markenbotschafter engagiert.

"Wenn die Bayern mit einzelnen Aussagen nicht zufrieden sind, sollen sie es ruhig sagen", nimmt das Thon recht locker. Er sei bei seiner Analyse "feinfühlig" herangegangen: "Ich habe mir die Leistungen der letzten Monate angesehen. Als Experte ist es nun mal mein Job, etwas zu sagen", so der ehemalige Bayern-Profi.

Er wünsche dem FC Bayern zwar alles Gute, aber: "Ich wünsche mir einen neuen Deutschen Meister. Von mir aus kann es sogar Dortmund sein, muss es aber nicht."

Matthäus: "Sie wollen ablenken"

Für Lothar Matthäus, selbst jahrelang bei den Bayern, ist der Grund für den Auftritt klar: "Diese Pressekonferenz zeigt, dass die Verantwortlichen nicht zufrieden sind. Sie wollen ablenken."

Der 57-Jährige sieht darin auch ein Zeichen an die Mannschaft, das den Zusammenhalt im Verein stärken soll: "Das 'Mia san Mia' soll wieder gelebt werden. Der erste Schritt kam von den Bossen, der zweite muss von den Spielern folgen", so Matthäus in der Bild.

An seiner Arbeit als Experte will Matthäus nichts ändern: "Ich werde weiter beurteilen, was ich sehe. Wenn es etwas zu loben gibt, lobe ich. Und wenn es etwas zu kritisieren gibt, kritisiere ich das. Das ist mein Job und auch der Auftrag der Medien."

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