Paul Wanner (19) gilt als eines der Toptalente im Weltfußball. Das Bayern-Juwel konnte 2024/25 als Heidenheim-Leihspieler speziell im Herbst immer wieder aufzeigen. Auch zwecks Nationalteam gilt der Youngster als interessant. Neben Deutschland kann Wanner nämlich auch für Österreich auflaufen.
Aktuell befindet sich der gebürtige Vorarlberger aber in den Kreisen der deutschen U21 und bereitet sich auf die EM vor. Mit Hermann Gerland (71) ist dort auch ein erfahrener Co-Trainer am Werk, der jahrelang beim FC Bayern München erfolgreich arbeitete.
Gerland schnappte sich Wanner
Das Urgestein im deutschen Fußball hat auch zu Wanner eine klare Meinung. "Wenn ich damals dieses Talent gehabt hätte wie Paul, hätte ich in seinem Alter schon ungefähr 100 Spiele bei Bayern gemacht", wird Gerland von der "Bild" zitiert.
Wanner kennt er aus seiner Bayern-Zeit. Gerland berichtet dabei eine spannende Anekdote. "Paul war mal bei einem Spiel der Bayern-Profis in der Kabine dabei. Da habe ich ihn mir gepackt und über ein Spiel gegen die A-Jugend von Heidenheim gesprochen, bei dem Paul dabei war und das wir verloren hatten. Ich sagte: 'Junge, pass mal auf: DU musst das Spiel entscheiden! Bei Deinem Können musst Du Heidenheim fragen: Wie viele Buden soll ich euch reinhauen, wie viele wollt ihr haben? Drei, vier oder fünf?'"
Dabei schaltete sich gleich ein Bayern-Profi ein. "Da sagt Thomas Müller zu mir, der das mitbekommen hat: 'Ey Tiger, das muss doch nicht sein. Fass den Jungen nicht so hart an!' Doch! Genau das muss ich aber machen. Ich muss ihn hart anfassen. Einer muss ihm die Wahrheit sagen!", verrät Gerland.
Der 71-Jährige schwärmt von den Fähigkeiten seines Schützlings. "Paul hat vom lieben Gott so viel Talent geschenkt bekommen, wie nur ganz, ganz wenige andere auf diesem Planeten. Vielleicht noch Wirtz und Musiala – es liegt nur an ihm selbst. Paul muss Gas geben!", so der U21-Co-Trainer.
Gerland hat klare Meinung zu ÖFB-Wechsel
Auch bezüglich eines möglichen Nationenwechsels zu Österreich zeigt Gerland klare Kante: "Irgendwo auf der Welt wäre auch ich sicher Nationalspieler geworden. Aber ich bin in Bochum geboren, ich werde in Bochum sterben, ich werde in Bochum begraben."
Manche Talente würden einfach abhauen, wenn es mit Deutschland nicht klappt. "Jeder muss wissen, was er macht und welchen Weg er wählen will. Auch Paul! Es tut mir leid, aber einer muss den Kindern doch die Wahrheit sagen!", so Gerland.
Die Zukunft Wanners bezüglich Klub und Nationalteam ist nach wie vor ungewiss. Klar ist aber auch, zumindest Bayern-Sportdirektor Christoph Freund würde ihn gerne im Österreich-Dress sehen. "Natürlich würde ich als Österreicher ihn gerne im ÖFB-Team sehen. Er muss es aber fühlen, es ist eine Herzenssache", verriet der Salzburger Ende März gegenüber 90minuten.