Niko Kovac bleibt auch in der kommenden Saison Trainer des FC Bayern München.
Das bestätigt Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Samstagabend nach dem Titelgewinn im DFB-Pokal. Eine Trennung von Kovac sei "nie ein Thema" gewesen, sagt Rummenigge nach dem 3:0-Finalsieg gegen RB Leipzig in einem ARD-Interview und verweist dabei auf die Vertragslaufzeit bis 2021.
Immer wieder war in der abgelaufenen Saison über eine vorzeitige Trennung von Kovac spekuliert worden. Die Bayern-Bosse hatten lange ein klares Bekenntnis zum Kroaten vermieden.
"Am Ende des Tages müssen wir Titel holen, das wird von uns allen erwartet. Der Trainer spielt dabei eine zentrale Rolle", sagt Rummenigge nach dem zwölften Doublegewinn der Klubgeschichte, dem fünften, bei dem ÖFB-Star David Alaba mitgewirkt hat.
Kovac: "Titel haben uns recht gegeben"
Kovac selbst bedankt sich nach der Partie in seiner Geburtsstadt Berlin mit einem Megafon bei den Fans für die Unterstützung. "Ich weiß, dass es nicht einfach ist in unserem Trainer-Job. Deswegen ist so ein Titel sehr schön, sehr wichtig", sagt der 47-Jährige, der seine Trainerkarriere einst in Salzburg gestartet hatte, danach in der ARD. Im TV-Sender Sky ergänzt Kovac: "Ich bin ruhig geblieben. Wir haben ruhig gearbeitet. Und die beiden Titel haben uns recht gegeben, dass wir gut gearbeitet haben."
Die Münchner Nacht in Berlin wurde lang. Das zwölfte Double der Vereinsgeschichte war für den FC Bayern nach einer höchst turbulenten Saison mit einem starken Finish ein spezielles - insbesondere für den von den Anhängern nach dem 3:0 gegen RB Leipzig lautstark gefeierten Trainer.
Niko Kovac genoss die Zuneigung der Fans, er verließ das Stadion in seiner Heimatstadt in der Nacht auf Sonntag als großer Gewinner. "Ich bin erst einmal froh, dass dieses Jahr ein Happy End genommen hat", sagt Kovac, der ein Jahr zuvor im Endspiel mit Eintracht Frankfurt gegen seine aktuelle Mannschaft triumphiert hatte. Der 47-Jährige gesteht: "Ich freue mich jetzt auf den Urlaub. Es war eine anstrengende Saison."
Rummenigge mit Saison "hochzufrieden"
Beim kurzen Empfang der Pokalsieger auf der Partybühne in der Hauptstadtrepräsentanz des Hauptsponsors hielt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge später keine Ruhmesrede auf den "lieben Niko", bestätigte aber, dass der Kroate im Amt bleibt. "Das Selbstverständnis von Bayern München ist, solche Finalspiele zu gewinnen", sagt Rummenigge. "Wir haben eine tolle Woche. Letzte Woche haben wir die Meisterschaft gewonnen - und jetzt noch oben drauf das Double. Damit haben wir eine Saison abgeschlossen, mit der man hochzufrieden sein kann."
Kapitän Manuel Neuer betonte: "Unbedingter Wille und Qualität waren entscheidend dafür, dass wir jetzt als Double-Sieger dastehen". Der DFB-Teamgoalie war vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw beim Comeback nach sechs Wochen Wettkampfpause ein herausragender Rückhalt. Gegen Yussuf Poulsen vereitelte er zunächst das 0:1 und gegen Emil Forsberg das 1:1. "Ich muss und möchte Manu von ganzem Herzen gratulieren zur Topleistung. Er hat uns in zwei Situationen im Spiel gehalten. Das ist das, was man auf dem Niveau braucht", lobt Kovac seinen Schlussmann.
Rangnick hadert mit Niederlage
Ralf Rangnick tat sich schwer, die Niederlage zu akzeptieren. "Es ist so enttäuschend, weil wir das Spiel nicht verlieren mussten", hadert der 60-Jährige nach seinem letzten Spiel als RB-Coach. Am Ende einer "außergewöhnlich guten Saison" (Rangnick) mit Platz drei in der Bundesliga blieb den Sachsen zehn Jahre nach der Vereinsgründung bei der Finalpremiere der erste große Titelgewinn versagt.
Nach dem Urlaub geht für alle die Jagd um Siege und Trophäen aufs Neue los. "Mit dem BVB und auch RB müssen wir in der Zukunft stark rechnen", sagt Kovac zum Dreikampf der Zukunft mit Vizemeister Borussia Dortmund und dem ehrgeizigen Emporkömmling aus Leipzig.
Nach der langen Nacht in der Hauptstadt wird beim FC Bayern aber erst einmal weitergefeiert. Die Double-Gewinner um Kovac, Neuer und David Alaba präsentierten sich am Sonntagnachmittag nach der Rückkehr aus Berlin mit der Meisterschale und dem DFB-Pokal auf dem Münchner Marienplatz ihren Fans.
