Seit 2013 war der FC Bayern mit Ausnahme von 2024 immer deutscher Meister.
Wenig überraschend startet der Titelverteidiger daher ab Freitag wieder als großer Gejagter in die neue Bundesliga-Saison. "Wir sind mental da, der Hunger ist da, die Motivation von Bayern ist nicht weniger, sondern noch mehr als vergangene Saison", betonte Trainer Vincent Kompany.
Seine Trainerkollegen nannten allesamt die Münchner als Meistertipp. Als erste Hürde wartet zu Hause RB Leipzig.
"Wir waren Meister, deshalb ist die Favoritenrolle okay, aber damit gewinnst du das Spiel morgen nicht", betonte Kompany. Die Leipziger schätzte er als "einen unserer Konkurrenten" im Kampf um den Titelgewinn ein.
Trotz des Abgangs von Benjamin Sesko zu Manchester United hätte der Gegner nach wie vor einen "starken" Kader. Dem gehören mit Nicolas Seiwald, Xaver Schlager und Christoph Baumgartner auch drei ÖFB-Teamspieler an, die beim 4:2-Erfolg im Cup in Sandhausen allesamt Einsatzminuten sammelten.
Aufseiten der Bayern wird Konrad Laimer wohl wie gewohnt rechts in der Viererkette verteidigen.
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Kompany hofft auf Supercup-Leistung
Das war auch beim 2:1-Triumph im Supercup in Stuttgart am Samstag der Fall, wo mit Flügelspieler Luis Diaz auch der 70-Millionen-Sommer-Zugang von Liverpool für den Rekordmeister traf. "Ich hoffe, dass wir physisch noch einen Schritt gemacht haben und wieder so eine Leistung bringen können", sagte Kompany.
Die Stuttgart-Partie sei am Ende einer aufgrund der Club-WM "nicht idealen" Vorbereitung ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
"Aber wir müssen morgen auch gewinnen, dann können wir sagen, dass wir gut angefangen haben." Keine Rolle spielt Tom Bischof, der Mittelfeldspieler wurde kurzfristig am Blinddarm operiert.
Unabhängig davon hofft auch Sportchef Max Eberl auf einen siegreichen Auftakt, im Titelrennen hat er die "Altbekannten" auf der Rechnung, ohne Details zu nennen. Leipzig könnte dazu gehören, auch wenn es zuletzt mit Rang sieben die schlechteste Saison seit dem Bundesliga-Aufstieg gegeben hat.
Leipziger wollen "wehrhaft" sein
Neo-Coach Ole Werner soll für einen neuen Höhenflug sorgen, steht aber vor einem Neuaufbau.
"Unser Ziel ist, dass wir uns wieder für das internationale Geschäft qualifizieren, nach oben wollen wir uns nicht begrenzen", meinte der 37-Jährige. Er rechnete damit, dass die Entwicklung seiner Truppe Zeit brauchen werde, hatte aber vor dem Duell in München trotzdem ein gutes Gefühl.
"Auf uns wartet eine große Aufgabe, Eröffnungsspiel der Bundesliga, alle schauen nach München. Es ist eine tolle Gelegenheit, unser Spiel zu zeigen, wehrhaft zu sein und wenn möglich ein gutes Ergebnis nach Leipzig zu bringen", sagte Werner.
Der Titelverteidiger wirke bereits "sehr eingespielt". "Rein im Buchmacherdenken sind sie der logische Meistertipp", betonte Leipzigs Trainer. Als größter Bayern-Titelrivale am Papier wird meist Borussia Dortmund genannt.
Marcel Sabitzer soll auf dem Weg dorthin im Team von Trainer Niko Kovac eine tragende Rolle im Mittelfeld spielen, wohl auch am Samstag bei St. Pauli. Die Chancen von Vizemeister Bayer Leverkusen, der 2024 die Bayern-Meister-Serie unterbrochen hatte, sind ganz schwer einzuschätzen.
Großer Umbruch bei Leverkusen
Mit Erfolgstrainer Xabi Alonso haben auch die Stützen Florian Wirtz, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Lukas Hradecky, Jeremie Frimpong und Amine Adli den Club verlassen. Viel radikaler könnte ein Umbruch nicht sein.
"Wir haben eine Herausforderung, wir werden eine neue Ära entwickeln müssen", betonte Bayer-Coach Erik ten Hag. Er liebe es, Trophäen zu gewinnen. "Das habe ich in meiner Karriere immer gemacht. Ich möchte diesen Prozess fortsetzen", bekräftigte der Niederländer. Am Samstag wartet das Heimspiel gegen Christian Ilzers TSG Hoffenheim.
Eintracht Frankfurt wurde 2024/25 Dritter und geht dementsprechend mit hohen Ambitionen in die Saison, Werder Bremen soll zum Auftakt kein Stolperstein sein.
Österreich stellt mit 28 Spielern die zweitmeisten Legionäre in der Liga, nur Frankreich (33) hat mehr. Nur Leverkusen, Frankfurt, Aufsteiger Hamburger SV und der VfB Stuttgart setzen auf keine ÖFB-Kicker.
Bremen dafür gleich auf vier, Leipzig, St. Pauli und Mainz auf je drei. Der steirische Ex-Sturm-Graz-Erfolgstrainer Ilzer versucht weiter als einziger österreichischer Trainer im Oberhaus zu reüssieren.