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Abgang? Und wohin? Gregerls Überlegungen

Michael Gregoritsch will in Freiburg eine Perspektive, oder einen neuen Klub. Doch was reizt ihn? Einiges, wie er verrät.

Abgang? Und wohin? Gregerls Überlegungen Foto: © GEPA

"Natürlich war das nicht zufriedenstellend", sagt Michael Gregoritsch über seine Saison beim SC Freiburg.

23 Pflichtspiele, davon nur sieben von Start weg, drei Tore, zwei Assists. Es hätte besser laufen können.

"Komplett andere Rolle"

"Man muss es mal akzeptieren, dass man nicht unter den ersten zwölf Spielern ist. Es gibt auf der Welt vielleicht 50 Spieler, die jede Saison auf höchstem Niveau durchspielen. Ich habe das diese Saison nicht geschafft", stellt der Steirer fest.

Er habe seine Qualitäten anders eingebracht, auch durch seine Erfahrung, die er mit 31 Jahren und 270 Spielen in der Deutschen Bundesliga inzwischen mitbringt.

"Ich habe eine komplett andere Rolle in der Mannschaft eingenommen. Ich habe die Gruppe mehr von außen angetrieben, war für das Team da – auch weil ich schon sehr viel erlebt habe", sagt er.

Davon hat Landsmann und Konkurrent Junior Adamu profitiert. "Er hat mich immer bedingungslos unterstützt, dementsprechend war es meine Rolle, ihn zu 100 Prozent zu unterstützen. Dazu gehört auch, ihm den größtmöglichen Druck zu machen", so Gregoritsch.

"Salzburg war 10 Minuten konkret"

Bereits im Winter hätte der 65-fache ÖFB-Teamspieler die Breisgauer verlassen können, Red Bull Salzburg wollte ihn.

Im Rückblick sagt er: "Das war zehn Minuten konkret. Wir sind dann ganz offen und ehrlich zum Verein gegangen, haben gefragt, wie sie das sehen. Für sie war das überhaupt kein Thema, deswegen war es erledigt."

Wie geht's weiter?
Foto: © getty

Und wie sieht es im Sommer aus? Der Vertrag des Stürmers läuft noch eine Saison. "Wir führen offene Gespräche", berichtet Gregoritsch.

"Ich habe weiterhin die Überzeugung und das Selbstvertrauen, dass ich mich da so durchsetze, dass ich wieder 25+ Spiele von Beginn an mache. Die Frage ist, wie das der Trainer sieht, ob er eine andere Idee hat – das ist zu respektieren", führt der Angreifer aus.

Nicht noch so eine Saison

Er sei "in einem Alter, in dem ich weiß, dass das Gras woanders nicht immer grüner ist". Und dennoch macht er sich intensiv Gedanken über eine mögliche Zukunft fernab des SC Freiburg.

Denn noch so eine Saison reizt ihn nicht wirklich: "In dieser Art und Weise wäre es nicht komplett zufriedenstellend, vor allem mit einer möglichen WM-Teilnahme. Es muss schon die Perspektive da sein, die ich vor der Saison hatte."

Alaba überholen?

Zuletzt wurde er mit einem Wechsel innerhalb der Deutschen Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht.

29 Einsätze in Deutschlands höchster Spielklasse fehlen ihm noch, um David Alaba zu überholen und österreichischer Rekordspieler in der Bundesliga zu werden.

Titel holen?

Doch auch etwas anderes, etwas Neues zu sehen, ist spannend: "Einen Wechsel in den Nahen Osten schließe ich aus. Aber alles, was in Europa auf einem guten Niveau ist, wo du vielleicht die Chance auf einen Titel hast, ist sehr reizvoll."

Er nennt Beispiele: "Affengruber hätte mit Sturm Graz Champions League spielen können, ist zu Elche gegangen und in LaLiga aufgestiegen. Das ist aller Ehren wert. Gernot Trauner ist mit Feyenoord holländischer Meister geworden. Vielleicht irgendwo aufsteigen, was die HSV-Spieler derzeit erleben..."

Die Frage, die Gregoritsch in den Raum stellt: "Willst du am Ende mit 300 Bundesliga-Spielen dasitzen oder sagen, du hast zum Beispiel den belgischen Pokal gewonnen?" Er selbst gibt sich folgende Antwort: "Wahrscheinlich beides geil."

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