Sieben lange Jahre hat es gedauert, ehe der HSV die Rückkehr in die Deutsche Bundesliga schaffen konnte!
Mit einem 6:1-Kantersieg über den SSV Ulm (hier nachlesen) fixieren die "Rothosen" das so langersehnte Oberhaus-Comeback.
Aufstiegs-Coach Polzin: "Das ist nicht in Worte zu fassen"
Nach dem Spiel brechen im Volksparkstadion alle Dämme, die Fans stürmen den Rasen, herzen Spieler, Verantwortliche und vor allem den "Hamburger Jung" auf der Trainerbank: Merlin Polzin.
Der erst 34-Jährige, gebürtiger Hamburger und einst selbst Teil der HSV-Kurve, wurde im Herbst zum Interimstrainer gemacht, nachdem Steffen Baumgart gehen musste. Seine Arbeit kam bei den Verantwortlichen aber so gut an, dass man sich entschloss, ihn weitermachen zu lassen.
Ein Schritt, der sich voll auszahlte. Auch für Polzin, der nach dem Spiel im "Sky"-Interview preisgab, dass sich sein Vertrag durch den Aufstieg automatisch verlängert.
"Das ist nicht in Worte zu fassen. Wir sind zurück, der HSV ist wieder da!", jubelt der emotionale HSV-Coach, der nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Spielern enorm beliebt ist.
"Die Ergebnisse sprechen für sich"
Stürmer Robert Glatzel streut dem Jungtrainer Rosen: "Merlin hat hier schon so viel miterlebt und viele Niederlagen und Rückschläge einstecken müssen. Er ist so ein smarter, junger Trainer. Er hat so viel aus Niederlagen und Rückschlägen gelernt. Die Ergebnisse sprechen für sich."
"Die Fans sind wieder da, wo sie hingehören, wir sind wieder da, wo wir hingehören"
Teamkollege Davie Selke, der binnen kurzer Zeit eine Identifikationsfigur wurde, feiert nicht nur den Aufstieg, sondern auch den eigenen Anhang. "Die Fans sind wieder da, wo sie hingehören, wir sind wieder da, wo wir hingehören. Riesen-Kompliment an die ganze Truppe, man merkt: Da fällt so viel ab."
Selke: "Uns haut nichts um"
Der Aufstieg nach sieben langen Jahren bringe "unfassbar viel Erlösung" mit sich. "Was für ein Verein", schwärmt er. Zweifel, dass der HSV den Aufstieg gegen Ulm nicht fixieren würde, habe er nie gehabt. "Es war für mich in jeder Sekunde des Spiels klar, dass wir uns das hier nicht nehmen lassen. Man hat heute wieder gesehen: Uns haut nichts um", hebt er den Teamgeist hervor.
So sieht es auch sein Trainer. "Am Ende ist es das Ergebnis von verdammt harter Arbeit. Vom Trainerteam, von der Mannschaft und vom gesamten Verein. Es ist ein ganz besonderer Moment", lobt Polzin.
Es sei "der Anspruch und das Ziel" gewesen, "jeden Tag alles zu geben, um genau diesen Moment zu erleben. "Wenn man so viel harte Arbeit reinsteckt und dann belohnt wird, kann man das niemals vergessen".
Kuntz denkt schon an die Bundesliga
Damit darf er sich auch ein Alleinstellungsmerkmal ans Revers heften: Polzin ist der erste Aufstiegstrainer in der Vereinsgeschichte. Mit der Entscheidung, Polzin und seinem ebenso jungen Trainerteam zu vertrauen, hat Sportvorstand Stefan Kuntz auf die richtige Karte gesetzt.
"Es ist mir so vorgekommen, als hätte einer sieben Jahre lang eine Champagnerflasche geschüttelt und heute ist da alles rausgekommen"
Auch der Nachfolger von Jonas Boldt war sichtlich erleichtert, dass das große Ziel endlich erreicht wurde. "Es ist mir so vorgekommen, als hätte einer sieben Jahre lang eine Champagnerflasche geschüttelt und heute ist da alles rausgekommen", sagte er metaphorisch.
Die Sektkorken dürften in der kommenden Nacht aber ziemlich sicher auch in physischer Form knallen. In der Hansestadt wird ausgiebig gefeiert werden. In der kommenden Woche wird aber freilich rasch wieder zum Tagesgeschäft übergegangen.
Denn es gilt, die Planungen für die Bundesliga voranzutreiben. "Wir wissen, dass wir uns für die Bundesliga ein bisschen verstärken müssen", ist Kuntz klar, der abschließend verrät, dass man sich auch dafür schon vage Ziele gesetzt hat: "Wir wollen dort mittelfristig wieder eine gute Rolle spielen", lässt er wissen.