Während es für einen Großteil der Austria-Mannschaft der erste Europacup-Auftritt ist, durfte beispielsweise Pfattner mit Juventus Turin schon internationale Luft schnuppern. "Ich weiß ein bisschen, wie das abläuft. Aber das ist nochmal ein ganz anderer Gegner und eine ganz andere Mannschaft, mit der ich jetzt spiele." Es sei eine "riesengroße Ehre", sich auf dieser Bühne präsentieren zu dürfen. "Jeder ist ein bisschen nervös, man merkt das auch. Aber jeder verspürt einfach eine große Vorfreude", so Pfattner.
Ob sich die Wienerinnen dieser Aufgabe gewachsen fühlen? "Ich denke schon. Ich glaube, wir wissen auch innerhalb der Mannschaft, wozu wir imstande sind und was wir können. Wir hören auch das Feedback von den Trainern, die auch sehr zufrieden sind mit unseren Leistungen im Training. Wir fühlen auch den Support von außen, dass da jeder an uns glaubt. Wir wissen, dass wir super Mitspielerinnen haben, auf die wir uns verlassen können. Das Team ist so gut eingespielt, da ist ein Teamgeist entstanden, wo man denkt, dass wir das alles schaffen können."
Das Selbstvertrauen dürfte jedenfalls stimmen. Bisher absolvierten die FAK-Frauen alle Pflichtspiele siegreich, ein Torverhältnis von 19:0 (15:0 im Cup, 3:0 und 1:0 in der Liga) kann sich definitiv sehen lassen.
Mit guter Mischung zum Erfolg?
Den Verantwortlichen am Verteilerkreis ist die Mannschaftszusammenstellung jedenfalls sehr gut gelungen. Viele junge Talente treffen auf einige erfahrene Spielerinnen - das ist von Vorteil, wie auch die Mittelfeldspielerin weiß: "Wir haben erfahrene Spielerinnen im Team, besonders mit unserer Dreierkette hinten, die uns dann mehr Sicherheit gibt. Es ist nicht für jede das erste Mal, und diese Spielerinnen wissen, wie man in solchen Situationen handelt. Ich glaube, da haben wir super Leute im Team, die da super ansprechbar sind."
"Hinten reinstellen" wollen sich die Violetten nicht, sie wollen "zeigen, was wir draufhaben". Wie schon angesprochen, erwartet die Austrianerinnen dabei eine tolle heimische Kulisse. Über 2.000 Tickets sind bereits verkauft, Karten sind weiterhin online im Ticketshop der Wiener Austria sowie im Fanshop vor Ort zu ergattern. Für Verwandte und Freunde gab es Freikarten.
Die Freude auf das Heimspiel ist groß: "Ich glaube, das kann uns nochmal richtig pushen, wenn wir dann ins Stadion reinschauen und alles violett ist. Wir wissen, dass wir Support von draußen haben. Das ist nochmal etwas ganz anderes auf dem Feld."
"Da merkt man, dass jeder an einem Strang zieht"
Selbst wenn die Reise in der Qualifikation der UEFA Women's Champions League vorzeitig enden sollte, gibt es die Chance, in den Hauptbewerb des neuen UEFA Women's Europa Cup zu kommen. Dieser feiert in der laufenden Saison seine Premiere, was auch Pfattner und Co. freut.
Ich möchte noch eine Sache hervorheben, die den Zusammenhalt und die Fairness im Frauenfußball nochmal hervorhebt: Der national wohl größte Rivale der Austria, die SKN St. Pölten Frauen, machte auf "Facebook" Werbung für den internationalen Auftritt der Favoritnerinnen (Posting unterhalb eingeblendet).
"Da merkt man, dass jeder an einem Strang zieht, wenn es darum geht, den Frauenfußball in Österreich zu fördern. Wie zum Beispiel im letzten Jahr, als St. Pölten gegen Barcelona hier im Stadion der Austria gespielt hat. Da waren extrem viele aus der Liga zuschauen. Das Hauptziel der ganzen Liga ist, Österreich zu fördern und nicht nur den eigenen Verein. (...) Ich habe das gar nicht mitbekommen, aber finde das extrem cool von St. Pölten", freut sich Pfattner und erklärt den Zusammenhalt im heimischen Frauenfußball.