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Trotz Verletzungspech: ÖFB Frauen kämpfen um Klassenerhalt
Zahlreiche Kreuzbandrisse bei Teamkolleginnen - Wenger: "Im Match darf man auf gar keinen Fall an so etwas denken"

In Bad Erlach bereitet sich derzeit Österreichs Frauen-Nationalteam auf die Nations-League-Play-off-Duelle mit Tschechien am Freitag und Dienstag vor. Das Verletzungspech, das viele ÖFB-Spielerinnen ereilt hat, ist dort auch ein Thema.
Zuletzt hatte es mit Sarah Zadrazil, Marie-Therese Höbinger und Manuela Zinsberger mit Kreuzbandrissen Schlüsselkräfte im Team erwischt. "Es ist sehr schade. Wir haben alle mit denen mitgefühlt", sagte Eileen Campbell am Dienstag.
Chance für junge Spielerinnen
Auch Barbara Dunst und Lilli Purtscheller sind bereits länger wegen Kreuzbandverletzungen außer Gefecht, Dunst kehrte diesmal zumindest zu Trainingszwecken in den Kreis des Nationalteams zurück.
"Natürlich ist es schwer, so große Persönlichkeiten zu kompensieren", meinte Campbell bei einem Medientermin. "Aber auf der einen Seite sind immer noch viele sehr erfahrene Persönlichkeiten da, die vielleicht jetzt ein bisschen mehr Input geben müssen. Und auf der anderen Seite ergibt sich dann für junge Spielerinnen die Chance, jetzt mal vorzugehen", sagte die Stürmerin von Union Berlin.
Wenger blendet Thematik im Match aus
Die Häufung der schweren Knieverletzungen geht jedenfalls nicht spurlos an den Spielerinnen vorüber. "Es passieren sehr viele Kreuzbandrisse. Viele fragen sich, warum das wirklich so ist. Ich glaube, so eine richtige Antwort darauf gibt es nicht. Ich habe es schon auch immer wieder im Kopf", sagte Innenverteidigerin Claudia Wenger.
"Im Match darf man auf gar keinen Fall an so etwas denken, weil wenn man da irgendwie vorsichtig ist, dann passiert es erst recht. Ich versuche immer, dass ich das so gut wie möglich ausblende und schaue, dass ich mit 100 Prozent in einen Zweikampf gehe, damit da nichts passieren kann."
Ligaverbleib großes Ziel
Steigende Intensität sowie mehr Spiele könnten schon ein Grund für mehr Verletzungen sein, mutmaßte Wenger, die in Leverkusen Stammspielerin ist. Campbell wiederum sagte, man müsse gut auf seinen Körper hören.
Mit Blick auf die Partien gegen Tschechien forderte die 25-Jährige, dass all jene, die spielen könnten, nun mehr Verantwortung übernehmen müssten. "Wir werden alles geben für die, die nicht dabei sein können, um die Liga zu halten." Österreichs Frauen sind seit Einführung der Nations League 2022 in der Topliga.