Die Vorarlbergerin Amina Gutschi ist Österreichs Beitrag auf den Spielfeldern der am Mittwoch in der Schweiz beginnenden Frauen-EM.
Die 38-Jährige wurde für das bis 27. Juli angesetzte Turnier als eine von 26 Schiedsrichter-Assistentinnen nominiert. Dazu kommen 13 Schiedsrichterinnen, darunter ist auch eine Brasilianerin. Für Gutschi ist es nach der U17-EM 2022 inklusive Finale und U20-WM 2024 das dritte internationale Großereignis.
"Ich habe die vergangenen eineinhalb Jahre sehr hart dafür gearbeitet, die Investitionen haben sich gelohnt", erklärte Gutschi angesichts ihres bisherigen Karriere-Höhepunktes.
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In der abgelaufenen Saison brachte sie es u.a. auf ihr Debüt in der österreichischen Männer-Bundesliga sowie einen Viertelfinaleinsatz in der Champions League der Frauen.
Auf EM-Ebene folgt sie ihrer in England 2022 eingesetzten Landsfrau Sara Telek nach. Sechs Jahre werkt Gutschi nun als FIFA-Schiedsrichterassistentin, in dieser Zeit hat sie ihre zwei Söhne zur Welt gebracht.
"Das war ein harter Kampf. Ich musste in sportlicher Hinsicht viele Rückschläge hinnehmen" erklärte Gutschi in einem Interview mit dem ÖFB.
Ihr Wunsch sei es aber gewesen, Familie und Kinder sowie Schiedsrichtertätigkeit auf hohem Niveau zu vereinbaren. Nun sieht sie sich diesbezüglich als Vorbild: "Man muss für sich selbst wissen, ob man das so machen möchte und überhaupt so hinbekommt, weil das schon sehr, sehr viel Management erfordert. Vor allem meine Familie muss sehr viel zurückstecken." Ihr sei sie sehr dankbar.
EM für Vorarlbergerin eine Art Heimspiel
Für Gutschi ist die EM eine Art Heimspiel, von ihrem Wohnort aus liegt in St. Gallen das nächstgelegene EM-Stadion nur 45 km entfernt.
Ihr erster Fokus kann in der EM-Zeit aber weniger zu den Spielen kommenden Verwandten und Bekannten, sondern ihren Leistungen gelten, Gutschi weiß, dass es für sie ein langes Turnier werden könnte. "Da gilt es, bis zum Schluss in der Lage zu sein, bestmögliche Leistungen in jeder Hinsicht abrufen zu können."
In einem Camp vor Turnierbeginn mit Schulungen wurden Gutschi und Kolleginnen auf die Herausforderungen des Kontinentalturniers vorbereitet, die Fitnesstests sind nach UEFA-Angaben die gleichen wie für männliche Schiedsrichter vor deren Turnieren. Die Schiedsrichter-Teams werden zwei Tage vor dem jeweiligen Spiel bekanntgegeben.
Je nach Entfernung, kann die Anreise schon am Vortag des Matches erfolgen. Gutschi jedenfalls will mit Leistung überzeugen: "Ich möchte versuchen, in jeder Hinsicht mein Bestes zu geben und damit so weit wie möglich zu kommen."