Endstand
0:1
0:1 , 0:0
Nachbericht

Kein Punkt, nur ein Strohhalm: "Jeder hat gezeigt, dass er will"

Und das ist schon mehr, als Rapid zuletzt meist behaupten konnte. Der Auftritt gegen Omonia war kein Totalausfall, hätte sich zumindest seinen Punkt verdient.

Kein Punkt, nur ein Strohhalm: "Jeder hat gezeigt, dass er will" Foto: © GEPA

Das 0:1 gegen Omonia Nikosia war die fünfte Niederlage in Folge für den SK Rapid. Der damit auch endgültig nach der Ligaphase der UEFA Conference League zuschauen wird.

Und das, ohne ein Tor im eigenen Stadion geschossen, geschweige denn einen Punkt geholt zu haben.

Die Hütteldorfer stehen im Eck'. Und weil sie das tun, ist das Fazit des nächsten "Nullers" ein wenig vom Ergebnis losgelöst. Da hatte kaum jemand viel erwartet - eine Europacup-Minuskulisse von 17.714 Besuchern unterstrich das.

Es war auch dreimal Metall, das den durchaus verdienten Treffer unterband. Ein zählbares Erfolgserlebnis hätte gegen die keineswegs überlegenen Gäste die Folge sein können.

Der Wille war wieder da, spielerische Ansätze zeitweise auch. Beides war in jüngerer Vergangenheit selten zu verzeichnen. Vermutlich war es der beste Auftritt seit jenem auswärts bei Red Bull Salzburg - der auch in einer Niederlage endete, nach der aber niemand das Ausmaß der anrollenden Krise zu ahnen vermochte.

Nicht zufrieden, nicht depressiv

So fiel eine echte Einordnung schwer: Schönreden wollte die Niederlage niemand, auch die Enttäuschung war spürbar. In einer derartigen Phase ist das Klammern an Strohhalme aber notwendig, um wieder Oberwasser zu bekommen.

"Wir haben heute über 90 Minuten einen Kampf geliefert. Die Spiele davor waren nicht gut, nicht nur von der Performance, sondern auch vom Kampfgeist her", gab Louis Schaub zu.

Der Europacup-Spezialist durfte wieder von Beginn an ran, rackerte sich in der Offensive auch ab. "Wir haben heute gezeigt, dass wir auch kämpfen können. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die Ergebnisse regeln."

Und wieder Verletzte

Defensiv stand auch Lukas Grgic dafür: "Davon kann man sich wenig kaufen, und trotzdem bin ich richtig stolz, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. Jeder hat gezeigt, dass er will."

Und das, obwohl die Partie neben dem Gegentreffer auch zwei frühe Rückschläge mit sich brachte: Petter Nosa Dahl verletzte sich in seinem dritten Spiel nach der langen Pause wieder muskulär, musste nach zehn Minuten raus. Dann erlitt Ercan Kara vermutlich einen Bruch der Hand, spielte dennoch bis zur 72. Minute weiter.

Das Hoffen bleibt übrig

Auch deswegen sah Stefan Kulovits einen "couragierten und leidenschaftlichen Auftritt", der zeige, dass die Mannschaft lebt. Auch, wenn das Ergebnis einmal mehr fehlte.

"Aber ich bin überzeugt: Wenn wir jede Woche so auftreten, werden die Resultate folgen", blitzte auch ein Funke Zuversicht beim Interimstrainer wieder auf.

Ohne den gegen Omonia gezeigten Basics werde nichts kommen, wovon Rapid wirklich leben könne.

Letzten Endes geht es auch darum, die Seuche vor der Winterpause etwas abzuschütteln. Was in dieser passiert - und wer die Änderungen vorgeben darf - ist schließlich ungewiss.

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