RKS Rakow Czestochowa RKS Rakow Czestochowa CZE
SK Rapid Wien SK Rapid Wien SCR
Endstand
4:1
2:0 , 2:1
Nachbericht

Enttäuschter Stöger: "Die Sinnfrage stelle ich mir nicht"

Seine Kicker nimmt er aber in die Pflicht: "Man geht da und dort ein wenig sorglos ins Spiel". Er habe "Bock", die Situation zu reparieren.

Enttäuschter Stöger: "Die Sinnfrage stelle ich mir nicht" Foto: © GEPA

1:4 bei Lech Posen, 1:4 bei Rakow Czestochowa (Spielbericht>>>) - die Match-Wimpel beider Fahrten nach Polen werden nicht im Rapideum landen.

Ähnlich saftlos wie beim Auftakt in die Ligaphase der UEFA Conference League vor rund zwei Monaten trat der SK Rapid auch am vierten Spieltag auf. Als punkteloser Letzter ist der Zug Richtung K.o.-Phase großräumig am Bahnhof Hütteldorf vorbeigefahren.

Der Auftritt machte sprachlos. Bezeichnend, dass mit Paul Gartler jener Spieler zum "ServusTV"-Mikro musste, der noch am wenigsten dafür konnte - und trotz seiner üblichen Eloquenz nicht wirklich wusste, was er vortragen sollte.

"Ich bekomme vier Tore, es hätten wahrscheinlich noch mehr sein können. Was soll ich jetzt groß sagen? Wir schaffen es nicht, dass wir da überhaupt dagegenhalten", so der Rapid-Torhüter völlig niedergeschlagen.

Leidenschaft nicht zu sehen

Er wurde bald er- und von seinem Trainer abgelöst. Der versicherte, "nicht ratlos zu sein": "Nur sehr enttäuscht. Weil wir bei den Basics richtige Probleme haben."

"Ich habe Bock, das zu reparieren, was auch immer das auf Platz 2 der Meisterschaft heißt. Das wird in den nächsten Tagen und Wochen spannend werden."

Peter Stöger

Dreierkette, Viererkette, alles egal: "Wenn du dich so präsentierst und so wenig Gegenwehr da ist, dann kannst du viele Sachen in einem Trainerteam suchen, ob du falsch herangegangen bist. Aber wenn die Prinzipien, die uns in einem intensiven Spiel wichtig sind, nicht kommen, hast du gegen den GAK Probleme und auf internationalem Parkett sowieso", kritisierte Stöger.

Leidenschaft und alles, was Rapid auszeichnet, gemeinsames Verteidigen und um Bälle zu arbeiten: "Das ist kaum zu sehen - und das ist das Enttäuschende".

Zu sorglos?

Auch auf der Pressekonferenz nahm er seine Spieler noch einmal deutlich in die Pflicht: "Wir haben schon öfter das Gefühl, dass das, was wir besprechen und wichtig für die Mannschaft wäre - ich will nicht sagen, dass das Lippenbekenntnisse sind - aber dass man da oder dort ein wenig sorglos und nicht mit der nötigen Verantwortung für gewisse Situationen ins Spiel hineingeht."

Auch für Stöger und sein Team sei "schwer nachvollziehbar, wie das zum Teil abgelaufen ist".

Stöger versteht die Kritiker, will aber weitermachen

Dass die kritischen Stimmen lauter und lauter werden, davon lässt sich Stöger nicht aus der vermeintlichen Ruhe bringen. "Die Sinnfrage stelle ich mir nicht. Wenn sich die irgendwer stellen muss, dann sind das andere Leute. Für mich ist klar, dass ich mich bewusst für diese Aufgabe entschieden habe - mit dem Wissen, dass komplizierte Phasen auf mich zukommen können."

Sein Projekt sei nicht über vier Monate, nicht einmal über ein Jahr gedacht gewesen - in erster Linie sollte die Entwicklung nachhaltig sein, nicht schnell.

Darum verstehe er den Unmut von außen, er herrsche auch beim Trainerteam und "nicht bei allen, aber er ist auch in der Spielerkabine zu sehen", berichtete der kritisierte Rapid-Coach.

Er habe "Bock, das zu reparieren, was auch immer das auf Platz zwei der Meisterschaft heißt. Das wird in den nächsten Tagen und Wochen spannend werden".

Spannend wird vor allem, ob Stöger diese Tage überhaupt noch bekommt - geschweige denn Wochen.

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