Der SK Sturm Graz braucht im Rückspiel des Playoffs ein Fußball-Wunder, um noch den Sprung in die UEFA Champions League zu schaffen. Die Steirer gehen beim FK Bodö/Glimt im hohen Norden bei teils strömendem Regen mit 0:5 "baden".
Dabei beginnt das Spiel nach dem Geschmack der Grazer: Sturm erobert viele Bälle, so auch in der dritten Minute, als Haitam Aleesami wegrutscht und William Böving alleine auf Nikita Haikin zuläuft, doch der Torhüter pariert stark.
Das frühe Tor fällt wenig später aber auf der anderen Seite: Ein Angriff von Bodö scheint bereits in Griff zu sein, doch Jens Hauge steckt im Strafraum auf Kasper Högh durch, der den Führungstreffer der Gastgeber besorgt (7.).
Wenig später muss der österreichische Meister den nächsten Rückschlag einstecken: Bei einem Eckball wird Innenverteidiger Odin Luras Bjortuft sträflich alleine gelassen, seinen Torschuss mit der Schulter bekommt Sturm-Keeper Oliver Christensen auch noch "durch die Beine" und muss nach zehn Minuten bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen.
Norweger setzen Sturm bereits nach halber Stunde K.o.
Die Antwort der Gäste lässt nicht lange auf sich warten: Otar Kiteishvili legt auf Tomi Horvat ab, der mit seinem schwächeren rechten Fuß abzieht, aber nur die Oberseite der Latte trifft (16.). Drei Minuten später bringt Kiteishvili einen Kopfball nach Flanke von Emir Karic nicht aufs Tor.
Die spielbestimmenden Gastgeber machen danach weiter Druck und belohnen sich bereits in der 25. Minute mit dem 3:0: Sturm bekommt den Ball nicht aus der eigenen Hälfte, Hauge findet im Strafraum Ulrik Saltnes, der nach einer Drehung ins kurze Eck trifft - drei Torschüsse für die Norweger, drei Tore.
Während die Grazer in Halbzeit eins nur noch durch einen Schuss von Max Johnston etwas Gefahr ausstrahlen (33.), tun die Gastgeber das fast im Minutentakt: Erst kann Dimitri Lavalee einen Schuss von Haugan per Kopf über das Tor lenken (36.), Sekunden später setzt sich Rechtsverteidiger Bjorkan im Strafraum durch, Christensen kann aber sehenswert parieren.
So gehen die Norweger, die in Halbzeit eins mit Aleesami (35.) und Isak Määttä (44.) gleich zwei Spieler verletzungsbedingt auswechseln müssen, mit einer verdienten 3:0-Führung in die Kabine.
Halbzeit zwei beginnt beinahe mit dem nächsten Schock für die Grazer: Högh steht in der 49. Minute nach einem Stanglpass frei im Strafraum, beim vermeintlichen vierten Treffer aber auch im Abseits. Wenig später wird Mathias Jörgensen stark freigespielt, der eingewechselte Rechtsaußen setzt den Ball im Sechzehner aber über das Gehäuse von Christensen (52.).
In der 54. Minute machen die Gastgeber den Sack endgültig zu: Sturm verliert den Ball im Mittelfeld, Bjorkan findet Hakon Evjen im Rückraum, der den vierten Treffer der Norweger besorgt.
Während Sturm kaum zu Entlastungsangriffen kommt, machen die Hausherren munter weiter: Jörgenson bekommt den Ball im Strafraum, setzt den Schuss aber knapp neben das Tor (63.), Sekunden später wird Bodö abermals durch den Starken Högh per Drehschuss im Sechzehner gefährlich.
Und die Grazer? Von denen ist in Halbzeit zwei lange wenig zu sehen. Erst in Minute 68 kommen die Gäste wieder etwas gefährlicher vor den Kasten des großteils ungeprüften Haikin, Böving trifft beim Abschluss nach einem Konter aber nicht richtig.
Sturm muss auf "Wunder von Klagenfurt" für CL-Teilnahme hoffen
In der Schlussviertelstunde gelingt es den Steirern zu etwas mehr Ballbesitz zu kommen, der eingewechselte Seedy Jatta befördert einen Kopfball nach Flanke von Tochi Chukwuani aber deutlich über das Tor (76.).
Kurze Zeit später zappelt das Leder aber erneut im Tor der Grazer. Wieder geht es schnell über die linke Seite, Hauges Zuspiel in die Mitte drückt der zurückeilende Böving ins eigene Tor (79.).
Lavalee verhindert in den Schlussminuten mit einer Rettungstat auf der Linie sogar den sechsten Treffer (89.). So müssen sich die Grazer mit 0:5 beim norwegischen Serienmeister geschlagen geben. Mehr Gegentore haben die "Blackies" im Europacup nur bei der 0:5-Niederlage bei Feyenoord Rotterdam in der Saison 2022/23 bekommen.
Damit kann Sturm im Rückspiel in einer Woche im Wörthersee Stadion wohl nur noch das "Wunder von Klagenfurt" zu einer Teilnahme an der "Königsklasse" verhelfen.