Sturm-Angreifer Seedy Jatta warnte bereits vor den speziellen Bedingungen. Alleine im Vorjahr besiegten Jattas Landsleute am heimischen Kunstrasenplatz namhafte Teams wie den FC Porto, Besiktas Istanbul, Olympiakos Piräus oder Lazio Rom.
Erst gegen Premier-League-Riese Tottenham, den späteren Gewinner der Europa League, endete die wunderbare Reise. Seitdem ist Bodø die erste Stadt am Polarkreis, die ein europäisches Halbfinale ausgerichtet hat.
Glimt heißt übersetzt Blitz - und diesem Beinamen entspricht das am Feld Gebotene ziemlich gut. Mit kurzen, schnellen Pässen kombiniert sich Norwegens aktueller Tabellenführer - blitzartig - durchs Mittelfeld. Mit dem früheren Kick and Rush der Skandinavier hat das nichts mehr zu tun. Wobei die körperliche Komponente nicht zu kurz kommt.
Norwegens schwarze Serie
Natürlich weckt der Erfolg auch bei Glimts Kickern Begehrlichkeiten. Nicht wenige Stammkräfte wurden verkauft, kehrten aber kurz darauf in die 55.000-Seelen-Stadt zurück. Patrick Berg, der sich in Lens nicht durchsetzte, und das ehemalige Milan-Wunderkind Jens Petter Hauge sind Beispiele dafür.
"Sie kommen zurück und blühen in dem System, das wir haben, wieder auf", sagte Roger Andreassen, der in den 1980er-Jahren für den Club spielte, zum Guardian. "Und in den meisten Spielen können sie nach 70 Minuten einen Gang höher schalten und ihre Gegner einfach überrennen. Viele sind einfach nicht darauf vorbereitet."
Sturm sollte vor dem "Stolz Nordnorwegens" gewarnt sein und wird auf die Fortsetzung einer Serie hoffen. 17 Mal in Folge scheiterten norwegische Vereine zuletzt an der Qualifikation für den Hauptbewerb der Champions League.
Auch Bodø/Glimt, das vor 15 Jahren mit Finanzproblemen noch zwischen den Ligen wechselte und erst 2017 wieder erstklassig war, erwischte es dreimal.