Premieren-Titel für Paris Saint-Germain oder der vierte Triumph von Inter Mailand: Diese Frage wird am Samstag (21:00 Uhr/im LIVE-Ticker und bei CANAL+) im Finale der UEFA Champions League in München beantwortet.
Während Inter mit Marko Arnautovic die italienische Meisterschaft knapp verpasste und eine titellose Saison vermeiden will, peilt PSG das Triple an. "Ein letzter Schritt ist nötig, um einen Traum zu erfüllen", sagte Inter-Coach Simone Inzaghi und sprach damit für beide Teams.
Ein echter Favorit lässt sich in dem Duell nicht ausmachen, beide Teams treffen übrigens das erste Mal in einem offiziellen Bewerbsspiel aufeinander. Weitere Fakten zum CL-Finale >>>
Inter: Nur eine Niederlage aus 14 Spielen
Inter möchte dort anknüpfen, wo es zuletzt mit Erfolgen gegen Bayern München und dem FC Barcelona aufgehört hat. "Die Spieler haben Außergewöhnliches geleistet. Wir haben da vier großartige Spiele gegen zwei starke Teams gespielt", sagte Inzaghi, der mit seiner Elf vollenden will, was vor zwei Jahren im CL-Finale gegen Manchester City (0:1) noch misslungen war.
Die Italiener reisten am Freitag mit Zuversicht nach München. "Wir haben es verdient, im Finale zu stehen. Ehrlich gesagt bin ich sehr stolz auf dieses Team und hoffe, dass wir jetzt die Kirsche oben draufsetzen können", erklärte Kapitän Lautaro Martinez.
In dieser CL-Kampagne haben die Nerazzurri in 14 Spielen nur eines verloren (0:1 in der Ligaphase in Leverkusen). Inter tritt im Endspiel als Gastmannschaft an und wird in goldgelben Trikots spielen. In diesen Jerseys war man heuer in der CL auswärts bereits zwei Mal erfolgreich.
Arnautovic vor letztem Inter-Spiel
Für ÖFB-Teamspieler Arnautovic schließt sich mit Inter der Kreis. Vor 15 Jahren gewann der damals 21-Jährige mit den Mailändern die CL-Trophäe.
"2010 war ich hier, 15 Jahre später bin ich wieder hier. Die letzten zwei Jahre waren für mich emotional, aufregend. Es hat natürlich Höhen und Tiefen gegeben", sagte der 36-Jährige im Sky-Interview.
"Ich hoffe, dass wir uns jetzt am Samstag krönen können." Die Geschichte könnte sich damit für den Routinier wiederholen, das Finale wird wohl sein letztes Spiel im Kader von Inter. "Wahrscheinlich schon, ja."
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
VIDEO: Inter vor dem CL-Finale gegen PSG
PSG kontert Inters Erfahrung mit Jugend
PSG hat diese Saison bereits 16 Spiele in Europas Königsklasse absolviert, so viele wie kein anderer Finalist zuvor. Dabei hat man sich in der K.o.-Phase unter anderem gegen Liverpool, Aston Villa und Arsenal durchgesetzt, in der Ligaphase gegen Manchester City und auch gegen Salzburg (3:0).
"Dank der Qualität und der Entwicklung unserer Spieler und trotz eines schwierigen Spielplans haben wir es geschafft, so weit zu kommen. Dadurch sind wir nun auf Spiele wie dieses vorbereitet, was für eine so junge Mannschaft sehr positiv ist", erklärte Trainer Luis Enrique.
Sein spanischer Landsmann Fabian Ruiz hofft auf den großen Wurf, das Triple. "Wir wollen mit PSG etwas Historisches erreichen. Wir sind nur noch einen Schritt davon entfernt, also warum nicht träumen? Diese Mannschaft, diese Stadt haben es verdient. Wir haben über mehrere Jahre hinweg hart gearbeitet haben, um hierherzukommen", meinte der Europameister.
Enrique wies auf die Erfahrenheit des Gegners hin und ihre Stärke mit dem ruhenden Ball. "Es ist Inters zweites Finale in drei Jahren. Sie sind bereit. Sie haben nicht viele Änderungen vorgenommen. Es ist ein Team, das bei Standardsituationen dominiert." Dem setzt man einen jüngeren Altersschnitt, spielerische Kompetenz und vor allem aber die gleiche taktische Disziplin entgegen, für die auch Inter bekannt ist.
Dembele vs. Martinez, Donnarumma vs. Sommer
Entscheidend im Finale wird sein, ob Inters Martinez oder PSG-Stürmer Ousmane Dembele ihre Dominanz auf den Platz bringen können.
Während der Argentinier heuer bereits neun CL-Tore erzielt hat, sind es beim Franzosen deren acht. "Ich habe mich sehr verändert, vor allem was meine Position und meinen Spielstil angeht. Ich mache jetzt viele Dinge anders und das zahlt sich aus", sagte Dembele.
Im Fokus werden auch beide Tormänner stehen. Yann Sommer und Gianluigi Donnarumma haben entscheidenden Anteil daran, dass ihre Klubs im Endspiel stehen. Sommer brachte Barcelonas Stürmer im Halbfinale immer wieder zur Verzweiflung, während sich Arsenal an Donnarumma die Zähne ausbiss.