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Balsam auf die Bayern-Seele - Sonderlob für Laimer

Die Bayern siegen im "Schachspiel" und ziehen ins CL-Semifinale ein. Das "Trostpflaster" Henkelpott ist weiter in Griffweite - und Laimer bekommt ein Sonderlob:

Balsam auf die Bayern-Seele - Sonderlob für Laimer Foto: © getty

Die Meisterschaft an Leverkusen verloren, im Pokal schon früh gegen Saarbrücken ausgeschieden. Und dennoch gibt es bei den Bayern wieder ein wenig Grund zu Feiern.

Nach dem 1:0-Sieg im Rückspiel gegen Arsenal (zum Spielbericht >>>) steht man erstmals seit 2020 wieder im Halbfinale der Champions League. "Ein Halbfinale ist ein richtiger Schritt. Das hat jetzt schon Spaß gemacht", meinte Noch-Trainer Thomas Tuchel im "DAZN"-Interview.

"Wir haben heute eine sehr gute Leistung gezeigt, haben wenig zugelassen. Diese Disziplin, die wir an den Tag gelegt haben, war entscheidend dafür, dass wir dieses Spiel gewonnen haben und ins Semifinale eingezogen sind", sagte Manuel Neuer. Wieso es in der Königsklasse funktioniere und in der Liga nicht? 

"Ich weiß nicht, ob wir heute über die Bundesliga reden müssen", so Neuer. "Klar, das sind besondere Spiele, besondere Abende. Man sieht ja, wozu wir imstande sind."

Schachspiel in Hälfte eins

Dabei gestaltete sich das Spiel nach dem 2:2 im Hinspiel zunächst als Geduldsprobe.

"Ich glaube, die erste Halbzeit war von beiden Mannschaften nervös, keiner wollte das letzte Risiko nehmen", sagte der spätere Goldtorschütze Joshua Kimmich bei "DAZN". "Keiner will in so einem Spiel den ersten Fehler machen", sagte Konrad Laimer bei "Sky".

Tuchel meinte: "Die erste Halbzeit war noch ein bisschen Schachspiel von beiden Mannschaften. Wer macht den ersten Fehler? Wer macht den ersten Zug? Keiner. Wer opfert den ersten Bauern? Keiner."

Mutig in Hälfte zwei

"Die zweite Halbzeit war sehr, sehr stark. Wir haben ein bisschen mehr Persönlichkeit gezeigt, ein bisschen mehr Mut gezeigt und dann verdient gewonnen", war Tuchel aber dennoch zufrieden.

Ähnlich sah es Kimmich: "Gerade die zweite Halbzeit war sehr, sehr gut. Da hätten wir noch das eine oder andere Tor mehr machen können. Unterm Strich, wenn man beide Partien nimmt, gehen wir verdient weiter", sagte er. 

Die Bayern waren es auch, die besser aus der Kabine kamen - und durch Goretzka und Guerreiro gleich zwei Aluminiumtreffer innerhalb weniger Sekunden verbuchen konnten (47.).

"Ich würde sagen, die zweite Halbzeit haben wir besser gespielt, zielstrebiger gespielt", meinte Kimmich. Sein Treffer per Flugkopfball (63.) war es, der die Bayern unter die letzten Vier bugsierte. 

"Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit höher, wenn man mal in der Box auftaucht, dass man mal einen macht. Ich hatte ein bisschen Glück, dass sich keiner so richtig für mich zuständig gefühlt hat", meinte der 1,77-Meter große Mittelfeldspieler fast schon zurückhaltend.

Als "nicht typisch" bezeichnete auch Tuchel dessen Treffer. "Aber die Kopfballtechnik ist natürlich absolut top."

Sonderlob für Laimer

Lob hatte der Trainer, der als erster deutscher Coach mit drei Teams (Chelsea, PSG, Bayern) ins CL-Semifinale einziehen konnte, nicht nur für Kimmich und das Kollektiv ("Es ging nur über die Mannschaftsleistung - weil auch Arsenal sich über die Mannschaftsleistung definiert.") übrig. 

Ausgerechnet ÖFB-Kicker Konrad Laimer bekam ein Sonderlob. "Ich bin schon auch sehr auf Konni stolz. Wir haben das natürlich im Block verteidigt - aber Konni hat wirklich an Ödegaard geklebt, einen halben Manndecker gespielt. Er war sehr fokussiert darauf, das sollte er auch", so Tuchel.

Wembley-Neuauflage? "Hätten nichts dagegen"

Laimer selbst meinte: "In der Champions League sind wir voll da, sind all-in. Und jetzt wollen wir den ganzen Weg gehen."

Am Ende des Wegs würde ein Endspiel in Wembley warten. Dort, wo die Bayern 2013 schon einmal triumphieren konnten. Dort, wo heuer eine Wiederauflage des rein-deutschen Endspiels gegen Sabitzers Dortmunder warten könnte.

Manuel Neuer sagte dazu: "Dortmund und wir müssen unsere Hausaufgaben machen - aber wir hätten nichts dagegen."

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