Salzburg will vorlegen.
Österreichs Vizemeister empfängt am Mittwoch (ab 19:00 Uhr im LIVE-Ticker und bei ServusTV) in der dritten von vier Qualifikationsrunden zur Champions League den belgischen Vizemeister Club Brügge und könnte sich mit einem Heimsieg eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Belgien schaffen.
"Eine gute Ausgangsposition muss nicht zwangsläufig ein Kantersieg sein, sie kann auch ein knapper Heimsieg sein", meinte Trainer Thomas Letsch am Dienstag.
Den Gegner schoben Salzburgs Verantwortliche sanft in die Favoritenrolle. "Ich habe gelesen, dass Brügge Favorit ist. Lassen wir das so stehen", sagte Letsch, nachdem sich Sportchef Rouven Schröder ähnlich geäußert hatte.
Erneut wenig Andrang auf die Tickets
"Es ist Champions-League-Qualifikation. Wir spielen gegen eine europäische Spitzenmannschaft, die jahrelang in der Champions League vertreten war. Aber da zählen wir auch dazu. Ich glaube schon, dass es ein Duell auf Augenhöhe wird", meinte Letsch.
Der berühmte zwölfte Mann wird eher kein Faktor sein. Dienstagmittag waren für die Partie trotz wieder höherer Temperaturen etwas mehr als 11.000 Tickets verkauft. Man arbeite auf Hochtouren daran, die Gunst des Publikums zurückzugewinnen, versicherte Alexander Schlager.
"Wir stehen für eine gewisse Art von Fußball. Mit der wollen wir Euphorie bei den Leuten entfachen, für Spektakel sorgen und sie wieder ins Stadion holen."
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Schmerzen in der Magen-Gegend
Für dieses Unterfangen war der erste Europacup-Auftritt allerdings ungeeignet - trotz geschafften Aufstiegs. "Es soll nicht noch ein Spiel geben wie gegen Brann Bergen, in dem der Gegner Phasen hat mit 70 Prozent Ballbesitz. Das tut mir heute noch weh in der Magen-Gegend und dementsprechend anders werden wir an die Partie herangehen", versprach Letsch.
"Wir müssen wie in der zweiten Hälfte in Bergen und in Ried auftreten, unsere Fehler abstellen und dann den ersten Schritt machen. Nicht mehr und nicht weniger."
Salzburg ist seit Juni inklusive Club-WM in sechs von sieben Pflichtspielen ungeschlagen geblieben. Die einzige Niederlage gab es gegen Real Madrid (0:3). Der Traum von der siebenten Champions-League-Teilnahme in Folge lebt, das Minimalziel Europa League wurde bereits erreicht.
"Das eine haben wir, darauf ruhen wir uns nicht aus. Und das andere wollen wir erreichen. Wir haben relativ viel zu gewinnen", hielt Letsch fest. Im Falle des Aufstiegs wartet im Play-off der Sieger aus Glasgow Rangers - Viktoria Pilsen.
Brügge scheiterte erst im Achtelfinale
Obwohl seine Truppe beim 2:2 in Ried den Bundesliga-Fehlstart erst in Minute 96 vermied, sprach Letsch von dem wohl besten Saisonspiel. Doch Brügge ist ein anderer Brocken als Ried.
Der 19-fache Meister Belgiens scheiterte in der Vorsaison nach Siegen u.a. gegen Sturm Graz (1:0), Aston Villa, Sporting und Atalanta erst im Champions-League-Achtelfinale an Aston Villa. Davor stand die Mannschaft von Nicky Hayen, die auf längere Ballbesitzphasen setzt, im Halbfinale der Conference League.
Ähnlich wie Salzburg baut Brügge - angeführt vom erfahrenen Mittelfeldanker Hans Vanaken - auf Talent mit Wiederverkaufswert. Linksverteidiger Maxim De Cuyper und Rechtsaußen Chemsdine Talbi brachten mit Premier-League-Wechseln jeweils 20 Millionen Euro ein.
Bei Ardon Jashari geht das Feilschen weiter. Der Schweizer Mittelfeldstratege fehlte zuletzt aus disziplinären Gründen, weil er offenbar einen Wechsel zu AC Milan erstreiken will. Investiert wird aber auch. Für vier Neuzugänge gab Brügge bisher knapp 28 Millionen Euro aus.
2019 im Hinterkopf?
Salzburg blickt auf positive Erfahrungen gegen Brügge zurück. 2019 setzten sich die Bullen im Sechzehntelfinale der Europa League nach einer 1:2-Niederlage in Belgien noch dank eines 4:0-Heimsieges durch.
Stefan Lainer verteidigte damals rechts hinten und dürfte das auch dieses Mal tun. Bei Brügge könnten mit Vanaken und Verteidiger Brandon Mechele zwei Akteure von damals dabei sein.