Der SK Sturm Graz kann sich bereits nach dem Hinspiel von der Königsklasse verabschieden!
Der amtierende Meister der ADMIRAL Bundesliga präsentierte sich im hohen Noden bei Bodø/Glimt desolat und kassierte absolut verdient eine 0:5-Niederlage (zum Spielbericht >>>). Damit stehen die "Blackies" schon vor dem Rückspiel vor dem Aus.
"Sie waren in ihren Situationen einfach klarer, schärfer und gefährlicher. Deswegen haben wir, auch in der Höhe, verdient verloren", so Geschäftsführer Sport Michael Parensen bei "CANAL+" nach Schlusspfiff.
Ähnlich sah das auch Trainer Jürgen Säumel: "Bodø hat uns die Grenzen aufgezeigt, ein absolut verdienter Sieg."
Bøving scheitert - Bodø/Glimt zeigt sich höchst effizient
Dabei hätte der Abend optimal beginnen können. Nach wenigen Minuten patzte die Hintermannschaft der Hausherren und William Bøving kam völlig frei vor Keeper Nikita Haikin zum Abschluss. Der Däne nutzte die Chance aber nicht (3.).
Die Gelegenheit war aber mehr ein Weckruf für die Norweger als ein Motivationsschub für die Grazer. Bodø/Glimt dominierte in weiterer Folge die Partie und präsentierte sich vor dem Tor eiskalt. Bereits nach 25 Minuten lagen die "Blackies" mit 0:3 in Rückstand.
"In der ersten Halbzeit waren wir nicht so schlecht im Spiel, da hatten wir zwei Chancen und müssten eigentlich ein Tor machen. Sie haben dann aus drei Chancen drei Tore erzielt", sagte ein enttäuschter Emir Karic nach Schlusspfiff.
Sturm gerät mächtig unter die Räder
Von Sturm kam über die gesamte Spieldauer viel zu wenig, die Gastgeber waren in allen Belangen überlegen und konnten sich den Gegner zurechtlegen. Besonders bitter für Sturm: Auch nach Seitenwechsel arbeitete Bodø/Glimt daran, das Ergebnis noch deutlicher zu machen.
Mit Erfolg: Zuerst erhöhte Hakon Evjen auf 4:0 (54.), dann traf der mit zurückarbeitende Bøving auch noch ins eigene Tor (79.).
"Wir haben uns dann vorgenommen, die zweite Halbzeit zu gewinnen. Aber das war einfach gar nichts, wir haben aufgehört Fußball zu spielen und am Ende sind wir mit dem 0:5 noch gut bedient. Alles in allem ein sehr ernüchternder Abend", so Karic. Ähnlich bilanzierte das Kapitän Jon Gorenc-Stankovic: "Wir müssen uns hinten einfach verbessern. Das war richtig schlecht."
Der österreichische Meister ist damit der nächste Klub, der auf dem Kunstrasen in Bodø von den Norwegern vorgeführt wurde. So wurde zum Beispiel 2021 Jose Mourinho mit seiner AS Roma mit 6:1 geschlagen.
Parensen kündigt Verstärkungen an
Bei Sturm werden spätestens nach dieser Leistung die Rufe nach Verstärkungen wieder laut. Angesprochen darauf kündigte Parensen noch Veränderungen an: "Wir haben das immer betont, dass wir noch was machen wollen."
Durch den schwachen Auftritt in Norwegen wird Sturm, sofern kommende Woche in Klagenfurt (Dienstag, ab 21 Uhr im LIVE-Ticker) nicht noch ein Fußball-Wunder passiert, in der Ligaphase der UEFA Europa League starten.
"Ein Spiel darf man nie aufgeben. Wir gehen trotzdem in das Rückspiel, um es zu gewinnen. Was dabei dann rauskommt ,steht in den Sternen. Dass es aber schwer wird, ist uns klar, so nüchtern sind wir auch", so Karic.
Für Bodø/Glimt hingegen wird es die erste Teilnahme an der Königsklasse. Generell schaffte es seit Rosenborg im Jahr 2007 kein norwegischer Vertreter mehr in Europas Elitebewerb.