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Bernd Gschweidl: Kehrtwende des Wolfsberger AC?

Bleibt Bernd Gschweidl doch in Kärnten? Es gibt auch andere Interessenten.

Bernd Gschweidl: Kehrtwende des Wolfsberger AC? Foto: © GEPA

Sieben Tore in den ersten 12 Runden - eine starke Quote für einen Stürmer, speziell für einen noch eher jüngeren österreichischen.

Bernd Gschweidl gehörte fraglos zu den positiven Erscheinungen des ersten Saison-Drittels in der Bundesliga.

In den Monaten danach herrschte allerdings Torflaute, und die Zukunft des Angreifers erscheint völlig offen, denn der Wolfsberger AC hat darauf verzichtet, die Option auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags zu ziehen.

Warum eigentlich? "Das habe ich mich auch gefragt. Mir wurde gesagt, dass es vom neuen Trainer abhängig ist. Da der neue Trainer noch nicht feststand, haben sie die Option nicht gezogen", erklärt Gschweidl im Gespräch mit LAOLA1.

Der Vorteil: Der 22-Jährige kann sich seinen neuen Arbeitgeber nun selbst aussuchen - und dabei ist nicht auszuschließen, dass wie die Gegenwart auch die Zukunft in Kärnten liegen wird.

Doch ein Angebot vom WAC

Denn der WAC hat sich inzwischen doch mit einem Angebot zurückgemeldet, nachdem man das aktuelle Kadermitglied bis Ende April auch per Vertragsklausel hätte halten können.

"Der WAC hat vor ein paar Tagen ein Angebot gemacht, es gibt aber auch einige andere Interessenten. Ich werde mich jetzt mit meinem Berater zusammensetzen und das aussuchen, was am besten für mich ist", erklärt Gschweidl.

Es würde auch Anfragen aus dem Ausland geben, die Tendenz sei jedoch klar: "Ich bin eher der Typ, der sich zuerst einmal in Österreich durchsetzen will. Erst wenn ich das schaffe, schaue ich ins Ausland. Mein Ziel ist, dass ich nächste Saison in Österreich spiele."

Die Frage der Spielphilosophie

Inzwischen weiß der WAC, wer kommende Saison an der Seitenlinie stehen wird, und Neo-Coach Christian Ilzer hat sich auch schon mit dem Stürmer in Verbindung gesetzt: "Wir hatten vor einigen Tagen ein kurzes Gespräch. Er hat mir seine Spielphilosophie erklärt und was er für nächste Saison plant. Aber noch ist er Trainer in Hartberg und hat dort seine Arbeit zu erledigen, weshalb er sich noch nicht ganz auf den WAC konzentrieren kann, deshalb war es ein eher kurzes Gespräch. Das ist total verständlich."

Man darf davon ausgehen, dass die für die kommende Saison geplante Spielphilosophie die Entscheidung beeinflussen wird. Denn für Gschweidl ist leicht erklärt, warum er seit Ende Oktober keinen Bundesliga-Treffer mehr bejubeln durfte:

"Nach diesen zwölf Runden, die für unsere Mannschaft und mich gut gelaufen sind, hatten wir Verletzungspech, weswegen wir das System umgestellt und mit Dreier/Fünferkette gespielt haben. Ab und zu musste ich auf die Seite ausweichen, weil wir nur noch mit einem Stürmer gespielt haben. Wir haben eher defensiv gespielt und geschaut, dass wir hinten gut stehen. Das hat sich nach vorne hin bei der gesamten Mannschaft bemerkbar gemacht. Es ist bei uns offensiv generell wenig gelaufen. Wir haben wenig Chancen herausgespielt und auch kaum Tore geschossen."

Nur Joker unter Ibertsberger

Der gebürtige Niederösterreicher veweist auf die Durststrecke von Runde 13 bis 29, als in 17 Liga-Partien nur fünf Tore gelangen. Insgesamt brachten es die "Wölfe" in 34 Saison-Spielen nur auf magere 28.

Während Ex-Trainer Heimo Pfeifenberger zumeist auf seinen Goalgetter aus dem Herbst setzte, hatte Gschweidl unter dessen Nachfolger Robert Ibertsberger einen schweren Stand und war nur noch als Joker gefragt.

Nachdem es beim ersten Versuch in Grödig nicht nach Wunsch geklappt hat, kann der frühere Junioren-Nationalspieler jedoch aus dieser Saison die Erkenntnis mitnehmen, in der höchsten Spielklasse scoren zu können.

"Ich bin im Sommer aus Wiener Neustadt aus der zweiten Liga gekommen und hätte mir am Anfang gar nicht gedacht, dass ich mich so schnell beim WAC durchsetzen werde. Für mich war es eine extrem starke Hinrunde, das war perfekt für mich", meint Gschweidl, der in der Folge sogar mit Rapid in Verbindung gebracht wurde.

Die sieben Tore als Argument

"Als Stürmer kriegt man das schnell mit, wenn man eine Zeit lang trifft. Dann wird man interessant für Medien und andere Vereine, das hat man extrem gemerkt", blickt Gschweidl zurück und bezieht aus dieser Saison-Phase auch die Hoffnung, bald wieder den eigenen Torinstinkt nachweisen zu können:

"In der Rückrunde ist es nicht so gut gelaufen, umso glücklicher bin ich darüber, dass ich in der Hinrunde sieben Tore geschossen habe. Das ist nicht so wenig."

In den anstehenden Verhandlungen sind sie zumindest ein Argument.


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