Gerhard Struber ist der aktuelle Trainer des FC Red Bull Salzburg. Dabei lief der Aufstieg steil. 2014 verfolgte der Ex-Profi noch eine Karriere in der Versicherungswirtschaft.
Nebenbei coachte er seinen Heimatverein SV Kuchl. Ein Testspiel des damaligen Viertligisten gegen den FC Red Bull Salzburg änderte alles, wie Struber im "Sport 1 Leaders Talk" verrät.
Kuchler Leistung beeindruckte Rangnick
Ralf Rangnick, damals Sportdirektor der "Bullen", gefiel die Leistung der Kuchler unter der Struber-Führung so gut, dass er handelte. Er überredete Struber, seinen hochrangigen Job bei der Versicherungsfirma "Allianz" aufzugeben und in die Red Bull Akademie zu wechseln.
"Das war eine sehr mutige Entscheidung", berichtet Struber heute, der meint: "Das haben damals nicht alle verstanden. Da hat das Bauchgefühl gesiegt, aber auch die Überzeugungsfähigkeit von Ralf Rangnick. Er ist ein Trainer, der eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit für das hat, was er macht. Das imponiert mir. Er hat einen großen Einfluss auf meinen Weg gehabt."
Mutiger WAC-Abgang
Diesen Mut behielt Struber bei. Als es beim WAC richtig lief, wagte er sich in die englische Championship zu Barnsley in den Abstiegskampf.
"Damals haben das nur ganz wenige verstehen können, warum ich aus so einer runden Sache wie beim Wolfsberger AC aussteige", so Struber. Er habe sich aber aus der Komfortzone begeben, um sich weiterzuentwickeln.
Er rettete den Klub, und später ging es weiter nach New York. "Der US-Amerikaner setzt sich mit dem Thema Scheitern anders auseinander als wir. Da können wir uns was abschauen, weil die Menschen dort einfach viel mehr in Chancen denken. Sie lassen sich auch nicht durch Ziele begrenzen, sondern haben Visionen. Sie träumen einfach viel größer… Und das habe ich schon mitgenommen: sich viel zutrauen und mutig sein", hatte die 47-Jährige in den Staaten einige "Learnings".
Titelchance treibt Struber an
Seit August ist er "Bullen"-Coach in Salzburg, die abrupte Übernahme von Matthias Jaissle sei nicht einfach gewesen. Viele Gespräche halfen aber weiter.
Die Chance auf seinen ersten Titel treibt Struber an, der weiß: "Für viele Jungs ist es das erste Mal, dass dieser Druck da ist, Meister werden zu müssen." Der Fokus gilt für ihn auf das Hier und Jetzt.
