Daniliuc: "Wir müssen uns an der Nase packen"
Wäre das 1:0 nach sechs Sekunden in früheren Zeiten nur der Anfang eines Schützenfests gewesen, folgte zehn Minuten später nach einer einstudierten Freistoß-Variante der Linzer Ausgleich. "Wir müssen diese Standardsituation besser verteidigen", stellte Verteidiger Flavius Daniliuc klar.
Danach agierten die Bullen relativ ideenlos, einzig Luka Sucic (53.) strahlte mit einem Stangentreffer echte Gefahr aus. Drei Schüsse aufs Tor sprechen Bände. "Heute waren wir zu wenig produktiv", monierte Trainer Gerhard Struber. "Wir haben die Mittel nicht auf den Platz bringen können, um Chancen zu kreieren", konstatierte Ulmer.
Man hätte das Spiel kontrolliert, viel Ballbesitz (74 Prozent, Anm.) gehabt, so Struber. "Wir haben uns immer wieder nach vorne gearbeitet, waren dann aber nicht scharf genug, ins Toreschießen zu kommen."
Wie schon in der Vorwoche gegen Sturm wurde die Chancenverwertung auch diesmal zu einem leidigen Thema, meint Daniliuc. "Wir müssen uns an der Nase packen. Wir sind hergefahren, um mit einem Sieg heimzufahren - jetzt ist es enttäuschend."
Struber im Spiel: "Ganz klarer Elfmeter! Prüft das gegen Koita!"
Neben Enttäuschung herrschte zumindest bei Coach Struber auch Frust über einen in der Schlussphase nicht gegebenen Elfmeter. In der 83. Minute ging Sekou Koita im Strafraum nach einem Zweikampf mit Kristijan Dobras zu Boden.
Schiedsrichter Alan Kijas zeigte sehr zum Ärger des Salzburg-Trainers nicht auf den Punkt. "Ganz klarer Elfmeter! Prüft das gegen Koita!", forderte Struber Kijas auf, sich die Szene nochmal anzusehen. Doch auch VAR Markus Hameter hatte nichts einzuwenden. Stattdessen sah Struber Gelb.
Auch nach Spielende blieb der Kuchler seiner Meinung treu: "Es war ein klarer Kontakt und aus meiner Sicht ein Elfmeter. Wir reden uns aber nicht darauf hinaus."
Sturm kann am Sonntag aufschließen
Vielmehr gab es ein Lob für den Gegner aus der Stahlstadt.
"Blau-Weiß Linz weiß, wie man verteidigt. Sie haben eine Mauer gebaut und es war nicht einfach, diese ins Bröckeln zu bringen. Trotzdem waren die Chancen da und wir müssen kälter sein", hielt Struber fest. Man müsse sich strecken und auch im Training zulegen.
Hinsichtlich der nächsten Wochen wird dies auch nötig sein, schon am Sonntag kann Sturm Graz mit einem Heimsieg gegen den SK Rapid (17 Uhr im LIVE-Ticker >>>) mit dem Serienmeister gleichziehen.
Panik macht sich in der Mozartstadt deshalb aber keine breit. "Wir werden locker bleiben, gut trainieren, gut analysieren und nichts beschönigen. Wir müssen unserem Anspruch gerecht werden - und der ist höher", sagte Struber.