Salzburg nach Sieg erleichtert: "Deswegen machen wir den Job!"
Red Bull Salzburg freut sich über drei Punkte gegen das Tabellenschlusslicht und erhofft sich Selbstvertrauen für die Europa-League-Partie gegen Freiburg. Die Linzer hadern mit fehlendem Glück.
Red Bull Salzburg kann zumindest vorerst mal aufatmen: Nach drei sieglosen Bundesliga-Spielen kann man endlich wieder gewinnen und behält damit auch auf jeden Fall die Tabellenführung der ADMIRAL Bundesliga.
Auch wenn bei den "Bullen" nach dem 2:0-Sieg gegen Blau-Weiß Linz (zum Spielbericht >>>) weiter nicht alles eitel Wonne ist, freut man sich erstmal über die drei Punkte, wie Trainer Thomas Letsch im "Sky"-Interview bestätigte: "Es gibt nichts Schöneres, als zu gewinnen, deswegen machen wir den ganzen Job."
Man habe sich in den ersten zehn Minuten schwer getan, das Spiel danach aber weitgehend kontrolliert und sei griffig gewesen. "Beim Tor zum Beispiel verteidigen wir super nach vorne, gewinnen den Ball, und Petar Ratkov hat einen Lauf, dann macht man auch so einen mal rein", sprach Letsch den ersten Treffer an, der via Innenstange ins Netz ging.
"In der zweiten Halbzeit sind wir gut herausgekommen, müssen das Spiel eigentlich schon früher entscheiden. Aber unter dem Strich ist klar, bei jedem langen Ball, jeder Standardsituation kann etwas passieren, deshalb war das zweite (Tor, Anm.) wichtig", so ein befreiter Letsch, der sich auch darüber freute, dass man die Null hinten gehalten hatte.
"Auswärts nicht so einfach"
Die Erleichterung über den Sieg war auch bei Verteidiger Stefan Lainer groß: "Es war 90 Minuten konzentriert, wir haben uns viel vorgenommen, haben einiges davon umsetzen können. Auswärts hier ist es nicht so einfach, wie man es sich vorstellt, deshalb bin ich schon stolz, dass wir im Endeffekt 2:0 gewinnen können."
Natürlich hätte man den Sack früher zumachen sollen, besonders weil Blau-Weiß Linz einige gute Standard-Schützen habe.
Hoffnung auf Boost für Donnerstag
Der Sieg soll den "Bullen" auch Selbstvertrauen für das schwere Europa-League-Spiel am Donnerstag in Freiburg geben: "Das ist natürlich Europa League, ein ganz anderes Spiel, eine andere Bühne, aber wir freuen uns darauf und versuchen den Schwung, den wir heute mitgenommen haben, dort auch auf den Platz bringen", so Frans Krätzig.
Mit Kampf und individueller Qualität habe man sich letztlich durchgesetzt. Das sei ein gutes Gefühl, "vor allem nach letzter Woche, wo wir uns aufgerieben, aber nicht belohnt haben."
Beim Blick auf die Tabelle mache ihn glücklich, dass man oben dabei sei, aber "wir können nicht beeinflussen, wie die anderen spielen, wir müssen auf uns schauen".
Letsch wollte im Moment der Freude noch gar nicht den Ausblick auf die Partie am Donnerstag machen: "Ich freue mich mal über drei Punkte. Die Bilanz hier war bisher nicht so prickelnd. Ich habe jetzt zweimal hier spielen dürfen, zweimal haben wir gewonnen."
Blau-Weiß hadert mit fehlendem Spielglück
Wenig Freude herrschte naturgemäß bei den Linzern, die weiterhin mit fünf Zählern Rückstand Tabellenletzter bleiben, wobei der GAK im Steirer-Derby am Sonntag weiter davonziehen könnte.
Für Andreas Gahleitner, der nach dem Aus von Mitja Mörec auf der Trainerbank als Interimslösung Platz nimmt, war das Spiel aber nicht so schlecht.
"Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die wirklich um jeden Zentimeter gerauft , die wirklich die Zweikämpfe gesucht und Gas gegeben hat. Wir sind in den entscheidenden Momenten gerade etwas glücklos. Salzburg kann man natürlich nie ganz neutralisieren, sie haben brutal schnelle Spieler drin und eine super Kreativität", so Gahleitner.
Man hätte sich an diesem Tag zumindest ein Tor verdient gehabt. "Ich finde, dass wir extrem mutig waren in den Zweikämpfen, wir haben daraus viele Umschaltmomente kreiert, aus denen wir auch immer wieder gefährlich geworden sind. Das war der Plan, das haben wir grundsätzlich umgesetzt, wir müssen halt den Ball mal über die Linie drücken."
Spieler in der Pflicht
Auch Kapitän Fabio Varesi-Strauss sah keine schlechte Leistung des Teams, ging aber mit sich selbst hart ins Gericht: "Wir haben zu leichte Tore gekriegt. Das muss ich auch auf meine Kappe nehmen. Beim ersten muss ich besser klären, beim zweiten bin ich dem Gegner hintennach. Das sind einfach zu leichte Fehler."
Er könne keinem aus der Mannschaft etwas vorwerfen: "Es haben alle Gas gegeben außer mir selbst, ich bin gar nicht zufrieden mit meiner Leistung."
Zwar habe man am Ende nochmal Druck machen können, aber über 90 Minuten wäre es eben einfach zu wenig.
Wer künftig an der Seitenlinie steht, sei für ihn "wurscht", jetzt müssten mal die Spieler die Leistung auf den Platz bringen. "Unser Trainerteam bereitet uns überragend auf die Spiele vor, aber wir müssen es einfach auch umsetzen und besser das Tor verteidigen – dann werden auch mal Punkte herausschauen."