Erleichterung bei Rapid! Die Hütteldorfer gingen trotz zweimaligem Rückstand gegen den SV Mattersburg doch noch als Gewinner vom Platz.
Schon am vergangenen Spieltag bewiesen die Grün-Weißen Moral, als man gegen Hartberg zwei Mal zurück lag und dennoch punktete (Endstand: 3:3). Comebacks, welche Rapid in der letzten Saison womöglich nicht gelungen wären.
Auf die Frage, welcher Faktor für den Last-Minute-Sieg bei Mattersburg (Spielbericht >>>) entscheidend war, antwortet Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer im "Sky"-Interview wie folgt: "Die Mannschaft glaubt endlich an sich."
Rath-Hammer nach 180 Sekunden
Doch dass die Wiener drei Punkte aus dem Pappelstadion entführen, war lange Zeit nicht gewiss, da die Burgenländer besser in die Partie starteten.
Jubilar Lukas Rath (150. Bundesliga-Partie) hämmerte eine Freistoß aus rund 25 Metern an den Querbalken, Rapid-Schlussmann Strebinger wäre chancenlos gewesen. Ein Warnschuss für die Gäste, die sich durch Fountas dem SVM-Tor näherten - beim Abschluss des Griechen fehlt nicht viel.
Brenzliger wurde die Situationen für die Burgenländer in der 26. Spielminute, als Knasmüllner per Volley-Abschluss seinen Meister in Kuster fand. Lediglich zwei Minuten später zappelte die Kugel dann auch im Netz, allerdings im jenen von Rapid. Gruber nutzte eine Unachtsamkeit der Abwehr aus und traf nach Kuen-Flanke zum Führungstreffer.
"Das erste Tor von Mattersburg war glücklich", analysiert Kühbauer den Gegentreffer. Auch für Dibon kam der Treffer ziemlich plötzlich: "Das kam aus dem Nichts, wir waren Mann an Mann, da ist der Ball einfach durchgerutscht."
Als alle mit einer Pausenführung für die Hausherren rechneten, zimmerte Fountas in der Nachspielzeit den Ausgleich in die Maschen, Kuster war ohne Chance.
Rapid-Schock nach Wiederanpfiff
Die Freude über den Ausgleich währte nicht lange, als ausgerechnet Ex-Rapidler Andreas Kuen seinem Bewacher Hofmann entwischte und Strebinger mit einem platzierten Hammer überwand.
"Das Tor nach der Pause ärgert mich richtig", schnaufte Dibon nach der Partie: "Wir lassen sie spielen und wissen, dass der Andi (Anm. Kuen) einen super Abschluss hat. Das ist in so einem Spiel natürlich grauslig". Das Gegentor bescherte Rapid im zweiten Spiel hintereinander den vierten Rückstand, den Dibon in der 69. Minute ausgleichen konnte.
Badji stieg nach Stojkovic-Hereingabe (Bundesliga-Debüt für Rapid) am höchsten und traf per Kopf die Latte. Die Kugel sprang dann direkt vor die Beine von Dibon, der nur noch einschieben musste. "Wir haben die Siutation verschlafen, da müssen wir einfach wacher sein", ärgert sich SVM-Coach Ponweiser.
Systemumstellung bringt Rapid auf Kurs
Als Kühbauer in der 72. Spielminute sein System von Dreier- auf Viererkette umstellte und den flinken Arase statt Hofmann brachte, fand die Drangphase Rapids seinen Höhepunkt. Ausgerechnet Arase sorgte für viel Gefahr im Mattersburger-Strafraum, sein Schuss verpasste das Tor nur knapp (86.). "Mit der Systemumstellung haben wir die nötigen Prozent auf den Platz gebracht, wir haben an uns geglaubt", so Dibon.
Während die Burgenländer den Abpfiff herbeisehnten, drückte Rapid weiter aufs Gaspedal. Knasmüllner feuerte kurz vor dem Sechzehner ab und hatte Glück, dass Olatunji unglücklich per Kopf ins eigene Tor ablenkte (90.).
Für Kühbauer ein Endprodukt, das aus eisernem Willen entstanden ist: "Wir glauben, dass wir das Spiel drehen und gewinnen können. Diese Eigenschaft sollte jede Mannschaft haben, aber vor allem Rapid, da wir mehr Druck haben als die anderen. Der Sieg ist hochverdient!"
Rapid überholte vorerst den WAC
In der Tabelle wirkt sich der Last-Minute-Sieg wie folgt aus: Rapid überholt mit 20 Punkten den WAC und ist neuer Dritter. Die Lavanttaler können sich Rang drei aber am Sonntag gegen St. Pölten (ab 14:30 im LAOLA1-LIVE-Ticker) zurückholen. Die Mattersburger (10 Pkt.) bleiben auf dem siebten Platz.
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