Endstand
4:2
2:1, 2:1
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Rot-Sünder Rieder: "Hätte mir lange etwas vorgeworfen"

Florian Rieder musste bereits nach vier Minuten vom Platz und sah eine 2:4-Niederlage seines Teams. Die Klagenfurter schafften es trotzdem in die Meistergruppe.

Rot-Sünder Rieder:

Austria Klagenfurt verliert bei Austria Lustenau mit 2:4 (Spielbericht >>>) und kann trotzdem feiern. Der Einzug in die Meistergruppe ist geglückt und das trotz einer wilden Anfangsphase.

In der vierten Minute des Spiels sahen die Klagenfurter durch Florian Rieder bereits eine Rote Karte. Zuvor gab es binnen der ersten Minute des Spiels Gelb für Thorsten Mahrer.

Der Klagenfurt-Mittelfeldmann Rieder, der sich zuletzt in guter Form präsentierte, beförderte durch ein zu hartes Einsteigen gegen Tiefenbach seine Mannschaft früh in Unterzahl und musste das Feld räumen.

Im Interview mit "Sky" sagte Rieder: "Ich bin sehr dankbar, dass Sturm Graz gegen die WSG Tirol (2:0) gewinnen konnte. Ich habe selbst für Tirol gespielt, weswegen es mir für sie auch ein bisschen Leid tut, aber ich bin nichtsdestotrotz sehr froh, dass wir das geschafft haben."

Rieder: "Bin echt froh, dass alles gut gegangen ist"

"Ich habe gemischte Gefühle, aufgrund der Roten Karte. Ich hätte mir sehr lange etwas vorgeworfen, wenn wir es heute nicht gepackt hätten. Ich würde mir extrem den Kopf zerbrechen. Deswegen bin ich echt froh, dass alles gut gegangen ist", so Rieder.

Zum Foul erklärte sich der Übeltäter folgendermaßen: "Natürlich treffe ich ihn, aber es hat sich für mich im Spiel nicht wild angefühlt. Ich glaube, es war meine erste Rote Karte. Ich bin der Letzte, der einem Spieler wehtun will. Mir nach vier Minuten die Rote Karte zu geben, was das ganze Spiel auf den Kopf stellt, ist eine sehr harte Entscheidung."

Die Freude über das Ticket für die Meistergruppe überwiegt allerdings beim Klagenfurter: "Der Einzug in die Meistergruppe ist das Wichtigste. Es ist etwas Unglaubliches für den Verein. Ich glaube, wir sind was das Budget betrifft im unteren Drittel eingestellt, weshalb dies ein Riesenerfolg ist. Wir haben uns das verdient."

Pacult wie versteinert nach Gelb-Rot

Der Chefcoach der Klagenfurter lieferte im Spiel ebenfalls einen kuriosen Moment. Peter Pacult legte sich mehrfach mit dem Schiedsrichter an und wurde in der 28. Minute beim Spielstand von 0:1 aus Sicht der Kärntner mit der Gelben Karte verwarnt. In der 36. Minute bewegte sich Pacult aus seiner Coaching-Zone und sah schließlich die Rote Karte.

Statt jedoch den Weg auf die Tribüne anzutreten, blieb der Wiener versteinert stehen und machte lange keine Anstalten, sich aus der Coaching Zone zu entfernen. 

Pacult analysiert das Spiel: "Selbstverständlich haben wir uns das anders vorgestellt. Wenn du nach 20 Sekunden schon eine Gelbe und nach zwei Minuten eine Rote Karte bekommst, dann weißt du schon wie das Spiel weiterlaufen wird. Trotzdem: Kompliment an die Mannschaft, auch wenn wir 4:2 verloren haben. Wir haben uns vor dem Spiel eine gute Ausgangsposition geschaffen und umso schöner, dass wir nun unter den ersten Sechs sind. Es war letztes Jahr schon sensationell, dass wir dies schafften". 

Pacult appeliert an Klagenfurt-Fans 

"Ich hoffe dass sich dieser Erfolg nun auch bei den Zuschauerzahlen bemerkbar macht, weil jetzt kommen die großen Teams wie Red Bull Salzburg, Rapid Wien, Sturm Graz, Austria Wien und der LASK. Ich hoffe, dass das, was die Mannschaft hier geleistet hat, sich jetzt auch in den Zuschauerzahlen niederschlägt."

Das Gespräch nach Spielende mit Schiedsrichter Sebastian Gieshamer beschreibt der Klagenfurt-Trainer als "sehr nett". "Er hat in aller Ruhe alles erklärt. Es waren Sätze dabei, die mich froh stimmten, weil gewisse Dinge nicht so waren, wie sie in Wirklichkeit ausgesehen haben."

Internationale Plätze im Visier 

Pacult erklärt bereits den Kampf um die internationalen Tickets für eröffnet: "Ich kenne gar nicht die Ergebnisse der anderen Teams, aber es muss auch das Ziel sein um internationale Plätze mitzuspielen. Wir können uns nicht damit zufrieden geben, dass wir Sechster sind und gesichert für die Saison 23/34 sind. Der sportliche Ehrgeiz muss so sein, dass wir angreifen wollen und dementsprechend Leistung bringen"

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