Es ist endgültig fix! Christian Ilzer wird neuer Trainer der Wiener Austria. Das geben die Veilchen am Montagabend bekannt. Die Wiener werden den Steirer am Mittwoch im Rahmen einer Pressenkonferenz präsentieren.
"Nachdem alle Gespräche abgeschlossen und sämtliche Verträge unterschrieben sind sowie die Gremien ihre Zustimmung erteilt haben, freuen wir uns bekanntgeben zu dürfen, dass Christian Ilzer ab der Saison 2019/20 der neue Trainer von Austria Wien ist", heißt es per Aussendung.
In der am Sonntag zu Ende gegangenen regulären Bundesliga-Saison führte Ilzer den WAC sensationell auf Endrang drei und damit in die Gruppenphase der Europa League. Die Austria landete an der vierten Stelle und muss daher in die Europa-League-Qualifikation.
Tipico Sportwetten – Jetzt 100 € Neukundenbonus sichern!
Noch am Sonntag, unmittelbar nach dem 2:1 gegen Sturm (Wutrede von Lukas Spendlhofer) wollte Ilzer nicht über seine Zukunft reden. Der 41-Jährige blockte alle Fragen bezüglich der Austria ab. Er wolle sein Handy zwei Tage abstellen und sich erst demnächst über seine Zukunft äußern.
Jetzt ist ihm die Austria zuvorgekommen. Ilzer zieht also nach einem Jahr in Wolfsberg weiter nach Wien. Zuvor hatte er bereits Aufsteiger Hartberg nach nur einer Saison verlassen, um den Job in Kärnten anzutreten.
"Ich hatte in Hartberg ein genauso fantastisches Kapitel in meiner Trainerlaufbahn. Aber ich denke, man muss dann immer auch zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen treffen, Risikobereitschaft gehört zu meinem Naturell", meinte Ilzer gegenüber LAOLA1 am Sonntag.
Der Weg nach Favoriten
Nun ist er bei einem der größten österreichischen Klubs gelandet, und das auf nicht alltäglichem Wege. Anders als viele seiner Kollegen kann der 41-Jährige auf keine schillernde Karriere als Fußballprofi zurückblicken. Im beschaulichen Puch bei Weiz, einer 2.000 Einwohner-Gemeinde in der Oststeiermark, geboren, machte dem jungen Ilzer eine schwere Knieverletzung schon im Teenageralter einen Strich durch die Rechnung.
Nach dem dritten Kreuzbandriss war mit 20 Schluss, der große Traum vom Profi-Vertrag zerplatzte. Ilzer arbeitete umso härter daran, den Sprung ins Trainergeschäft zu schaffen.
Nach seiner HTL-Matura ging es beruflich zunächst zu den Pichler Werken nach Weiz. Eine Erfüllung fand Ilzer aber erst im Studium der Sportwissenschaft. Als Konditionstrainer war er sowohl in Hartberg als auch im U17- und U19-Bereich der ÖFB-Nachwuchsauswahlen tätig. Es folgten Engagements als Co-Trainer in Hartberg, später auch in Wiener Neustadt und schlussendlich erstmals beim WAC unter Heimo Pfeifenberger.
2017 ging es wieder zu den Hartbergern, die unter Ilzer den Durchmarsch ins Oberhaus schafften. Der Steirer verließ den Verein im vergangenen Jahr dennoch Richtung Wolfsberg, bei den "Wölfen" schaffte er mit Rang drei in der abgelaufenen Saison die beste Platzierung der Klubgeschichte.
In den Kurs für die UEFA-Pro-Lizenz rutschte Ilzer erst im Vorjahr. Da ihm nötige Punkte für die Selektionskriterien durch die verpasste Profi-Karriere gefehlt hatten, war er 2014 und 2016 für den Kurs noch nicht zugelassen worden.