Endstand
3:0
1:0, 2:0
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Burgis kitschiger Abschied: "Es hat uns an der Ehre gepackt"

Tor und Assist im letzten, ausgesprochen wichtigen Spiel: Ein Abschied in die Fußballpension nach Maß. Was Rapid seiner Meinung nach in dieser Saison fehlte.

Burgis kitschiger Abschied: Foto: © GEPA

Die Karriere des Guido Burgstaller fand also doch noch ihr halbwegs versöhnliches Ende, nach dem es vor drei Tagen nicht mehr aussah.

Und als wäre die Erleichterung des SK Rapid, seines Umfelds und der Fans nach dem 3:0 über den LASK und dem damit verbundenen Europacup-Platz nicht genug, steuerte der "Oldie" vor der Fußballpension auch noch seinen Beitrag bei:

Mit dem 1:0 nach einem Geschenk von Hrvoje Smolcic. Und mit der quasi letzten Aktion auf den Plätzen dieser Fußballwelt eine Flanke auf Ercan Karas Kopf.

Nichts mehr zu verlieren

Das war es also. Die Abschiedsfeier des Kärntners muss vor seiner einstweiligen Rückkehr ins Heimat-Bundesland nicht herhalten, um ein weiteres verpasstes Saisonziel zu verdauen.

Stattdessen muss sich Rapid nun Gedanken machen, wie ein wichtiger Führungsspieler nächste Saison kompensiert werden kann. Der bestimmt abseits von Tor und Assist seinen Anteil daran hatte, dass das Playoff doch noch den gewünschten Ausgang nahm.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

"Wir haben gewusst, dass es möglich ist. Aber natürlich haben nicht viele an uns geglaubt. Es hat uns an unserer Ehre gepackt. Wir hatten nicht mehr viel zu verlieren", berichtete "Burgi" von der internen Stimmung.

Mit den "Auf und Abs" seien die zwei Tage nach dem Hinspiel nicht einfach gewesen: "Wir waren aufgrund unserer Leistung sehr geknickt. Aber wir haben alle noch diesen Glauben gehabt, dass wir das schon können."

Er selbst sei "natürlich sehr, sehr glücklich, dass ich meinen Beitrag dazu leisten konnte, und dass das jetzt auch ein versöhnlicher Abschluss war. Das war mir extrem wichtig, dass unsere Ziele halten."

Katzer wird noch mit ihm sprechen

Durch die Wichtigkeit der Partie sei auch kaum Zeit gewesen, sich bewusst zu machen, dass das Spiel gleichzeitig einen Abschied für ihn darstellte. Das werde erst in den nächsten Tagen kommen.

Nun geht es wie angekündigt erst einmal ins Heimat-Bundesland. Endlich einmal Zeit für die Familie und sich selbst nehmen, Abstand vom Fußball gewinnen.

Was danach kommt, ist mit Ausnahme eines karitativen Projekts (die "Bande mit Herz">>>) jetzt noch nicht abzuschätzen. Markus Katzer möchte Burgstaller in einer weiterführenden Funktion für den Verein gewinnen.

"Wir werden schon einige Gespräche haben, abseits vom Spieler sein. Vielleicht können wir ihn für uns gewinnen", so der Geschäftsführer Sport. Auch, wenn es dafür sicher Überzeugungsarbeit brauchen wird.

Die Ellbogen suchen

Wahrscheinlich würde es Rapid nicht schaden, eine Führungsfigur zu behalten, die die abgelaufene Saison hautnah miterlebte. Damit Fehler dieser Spielzeit nicht wiederholt werden.

"Wir haben Schwierigkeiten bekommen, wenn unser Plan nicht so aufgegangen ist, wenn wir gegen Widrigkeiten antreten mussten. Dann müssen wir lernen, die Ellbogen auszufahren, vielleicht einmal ein dreckiges Spiel machen und trotzdem gewinnen. Das ist schon noch ein Lernprozess, und den kriegt man nur durch Erfahrung", blickte der nunmehrige Fußballpensionist auf seine letzte Saison zurück.

Erfahrung, die sie dank seiner letzten Partie auch wieder in Europa sammeln kann. Zumindest einmal in einer Qualifikation. Der Rest wird der Verlauf des Sommers weisen - aber Burgstaller wird sich das nur mehr ansehen.


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