Endstand
1:1
0:1, 1:0
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Austria-Coach Wimmer: "Haben uns nicht mit Ruhm bekleckert"

Die "Veilchen" gaben gegen Altach in der Nachspielzeit einen Sieg her. Dennoch sprach Trainer Wimmer seiner Mannschaft ein Kompliment aus.

Austria-Coach Wimmer: Foto: © GEPA

Kein Sieger im Ländle: Der SCR Altach und die Wiener Austria trennten sich zum Auftakt der Qualifikationsgruppe mit einem 1:1 (Spielbericht >>>).

Nach einem vermeintlichen Altach-Blitzstart – Santos’ Tor nach 36 Sekunden wurde wegen einer haarscharfen Abseitsstellung aberkannt – stellte Fitz auf 1:0 (9.).

Die Austria schaffte es folglich nicht, den Sack zuzumachen. So kamen die Gastgeber in der fünften Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich. Gugganig schob nach einem Kuddelmuddel im Strafraum ins leere Tor ein.

Ein "ordentliches" Spiel, aber...

Austria-Coach Michael Wimmer ärgerte sich nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon vor allem über die Entstehung des späten Gegentreffers.

"Mich nervt es, wie es zur Freistoß-Situation davor kam. Wir sind auf der halblinken Seite ganz klar im Ballbesitz. Wie davor schon relativ oft, haben wir den Ball dann wieder mit einem Kontakt weggespielt, statt ihn einmal zu sichern. Da machen wir einen Fehlpass und dann kommt es zu dieser Freistoß-Situation. Da haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert."

Tin Plavotic pflichtete bei: "Wir müssen das gescheiter verteidigen. Das darf einfach nicht passieren." Auch Dominik Fitz ärgerte sich über Altachs Lucky Punch: "Es ist auch ein bisschen Pech dabei, dass der Ball da reingewurschtelt wird."

Prinzipiell hat Wimmer aber ein "ordentliches" Spiel seiner Mannschaft gesehen. "Wir sind gut reingekommen, haben ganz ordentlich im Ballbesitz agiert. Das Tor haben wir wunderbar herausgespielt."

Ein Manko: "Mir hat gefehlt, aus dem Ballbesitz-Spiel heraus dynamische Momente und Torchancen zu kreieren. Wir haben uns selbst in unnötigen Druck reingespielt."

Standfest: "Das ist nur verschwendete Energie"

Auf der Gegenseite hätte man sich selbstverständlich gefreut, hätte das frühe Santos-Tor gezählt. "Wir sind gut gestartet. Wenn wir da 1:0 in Führung gehen, schaut es anders aus", sagte Altach-Trainer Joachim Standfest nach dem Spiel über den wegen Abseits aberkannten Treffer.

Nach rund 80 Minuten stand Santos abermals im Mittelpunkt, als er im Strafraum zu Boden ging, die Pfeife aber stumm blieb. Standfest hielt sich mit einer Einschätzung der Szene zurück.

"Das möchte ich nicht kommentieren. Du bringst dich immer selbst in Rage, wenn du das hundertmal vorgespielt bekommst und anschauen musst. Wir können es eh nicht ändern. Das ist nur verschwendete Energie."

Zum Spiel an sich fand der 43-Jährige mehr Worte: "Als die Austria Überwasser hatte, hatten wir im zentralen Mittelfeld sehr wenig Zugriff. Ab der 20., 25. Minute haben wir uns richtig gut gefangen und waren, bis auf ein, zwei Konter, dominant. In der zweiten Halbzeit hat die Austria vorne gut zugestellt. Wir hatten kaum mehr Chancen, den Ball rauszuspielen."

Der Coach setzte auf eine Systemumstellung und brachte nach rund einer Stunde Atdhe Nuhiu ins Spiel. Hohe Bälle sollten zum Erfolg führen. "Er ist dafür prädestiniert".

Altachs neues Selbstvertrauen

Am Ende gelang mit Lukas Gugganig einem Verteidiger der späte Ausgleichstreffer. "Das war ein bisschen glücklich. Der Ball fliegt mir vor die Füße und ich musste ihn nur mehr ins Tor schieben. Es war nicht das schönste Tor, aber ein sehr wichtiges", sagte der Torschütze, der von einem verdienten Punkt sprach.

Vor der Partie stellten die Altacher klar, die Top-Zwei der Qualifikationsgruppe – die Austria und den WAC – angreifen zu wollen. Woher das neue Selbstvertrauen komme?

"Wir haben gesehen, dass wir mit jedem mithalten können. Ich glaube schon, dass wir zu den besten zwei, drei in der Qualifikationsgruppe gehören. Wir wollen nicht jedes Jahr sagen: Wir sind zufrieden, wenn wir Elfter werden. Irgendwann müssen wir schauen, dass wir weiter nach oben kommen. Deshalb haben wir das Ziel ausgesprochen", hielt Gugganig fest.

Für Standfest ist das 1:1 die Bestätigung, weiter an der Marschroute festzuhalten. "Heute waren wir wieder ebenbürtig, wir waren in Wien ebenbürtig, auch gegen den WAC waren wir ebenbürtig. Viel mehr Bestätigung brauche ich nicht."

Wimmer: "Es ist jetzt wirklich einmal gut, durchzuatmen"

Aufgrund der anstehenden Länderspiele ruht die Bundesliga am kommenden Wochenende. Eine willkommene Pause für Wimmer. "Es tut jetzt wirklich einmal gut, durchzuatmen. Eventuell kommen auch verletzte Spieler zurück, sodass wir ordentlich trainieren können."

Seiner Mannschaft sprach der Übungsleiter ein "Riesenkompliment" aus. "Wir haben immer Druck, wir haben immer Situationen, wo wir umstellen müssen. Die Mannschaft macht es brav, hat es auch heute brav gemacht. Schade, dass es dann nicht gereicht hat. Grundsätzlich macht es Spaß mit der Mannschaft.“

Die Wiener sind nach der Länderspielpause Ende März daheim gegen den FC Blau-Weiß Linz gefordert. Altach trifft auswärts auf den Wolfsberger AC.


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