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Sturm: "Man steckt sich gegenseitig an"

Für Sturm ist 1:1 bei Rapid nicht Ende der Welt. Was zum Sieg fehlte:

Unzufrieden war Sturm Graz mit dem 1:1 beim SK Rapid keineswegs.

Sowohl der Trainer als auch die Spieler analysierten die Partie trocken. Torschütze Philipp Huspek sprach nach dem Schlusspfiff gegenüber LAOLA1 von einer Schnittpartie, die in beide Richtungen hätte gehen können.

Einen richtigen Angriff auf den Sieg gab es auch in der Schlussphase eigentlich von keinem der zwei Kontrahenten. Sturm-Coach Nestor El Maestro, der von Gegenüber Didi Kühbauer kritisiert wurde, betont, dass man sehr wohl gewinnen wollte.

Allerdings siegte die Vernunft. "Gegen Gegner von weiter unten in der Tabelle nimmt man mehr Risiko", gab der Chefbetreuer zu. "Beide Mannschaften haben bis zur letzten Minute offensiv gespielt, aber nicht wild. Die Konstellation ist so, dass zwei große Mannschaften und Tabellennachbarn aufeinander treffen. Im Hinterkopf war, dass es nicht das Ende der Welt ist, hier unentschieden zu spielen."

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Hierländer: "Kein schönes Spiel"

Auch Kapitän Stefan Hierländer war zufrieden mit dem Punkt und wollte die positiven Aspekte herausstreichen. Es wäre durchaus mehr drin gewesen, doch beide Teams haben nicht gerade zu einer qualitativ hochwertigen Partie beigetragen.

"Es war sehr hektisch, phasenweise auch viele unnötige Ballverluste. Das hat sich durchs Spiel gezogen – bei uns und auch bei Rapid. Deshalb war es nicht so super zum Zuschauen", redete Hierländer gar nicht um den heißen Brei herum.

"Es war ein Spiel mit sehr viel Brisanz, es war nicht das beste Spiel für den neutralen Beobachter, kein schönes Spiel, weil einfach zu viele technische Fehler dabei waren."

Schlussendlich fand keine Mannschaft so richtig zu seiner Linie in der Partie. Zwar wechselten sich die druckvolleren Phasen ab, ein Fußball-Leckerbissen war es jedoch nach Ansicht der Spieler keineswegs.

"Von der Kreativität her war es nicht unser bester Tag"

Viel mehr betont Hierländer, dass sich beide Mannschaften gegenseitig mit Unsicherheiten infizierten und dadurch dieser Kick zustande kam.

"In solchen Spielen greift ein Zahnrad'l ins andere und wenn ein Fehler passiert, dann denkt man drüber nach, dann passiert es den anderen, dann denken die wieder nach, dann kommen die Fans und die Stimmung - man steckt sich gegenseitig an. Ich will aber nicht alles schlechtreden."

El Maestro fasste es ähnlich zusammen: "Von der Kreativität her, war es nicht unser bester Tag." Das Spiel habe "nicht von großen fußballerischen Akzenten gelebt, sondern von Kampf, Zweikämpfen und Intensität."

Was Sturm besonders wurmte, war die Tatsache, dass der Rückstand aus einer Standardsituation resultierte. Diese wollte man partout vermeiden. Doch Christopher Dibon stand nach einem Eckball von Thomas Murg, den Stefan Schwab am kurzen Pfosten verlängert, vollkommen frei und köpfte ein.

Standard-Gegentor ärgert Hierländer besonders

Hierländer haderte mit dem Gegentreffer, weil man vor der Partie noch ausdrücklich davor gewarnt hatte.

"So kleine Momente, das sind dann die Fehler, die zu Toren führen. Dibon darf nicht alleine an der zweiten Stange stehen, aber ich mache da keinem einen Vorwurf. Das ist sehr bitter, wenn man aus einem Standard ein Tor kriegt und wir vor dem Spiel gesagt haben, dass das so ein Dosenöffner im Spiel ist. Eigentlich wollten wir das machen."

So war es dann Philipp Huspek, der eine der wenigen Chancen zum Ausgleich nützte. Jener Huspek, der von Sommer 2015 bis Jänner 2016 lediglich ein kurzes, wenig erfolgreiches Gastspiel bei Rapid geben durfte.

Aber nicht nur deshalb war das Tor für ihn besonders. "Da ich nicht so viele Tore mache, freue ich mich über jedes Tor. Im Allianz-Stadion habe ich noch gar nicht getroffen, deshalb freut es mich umso mehr." Huspek antizipierte bei einer Hereingabe von Despodov perfekt und profitierte von einem Stellungsfehler von Stephan Auer - der Ball schlug im Kreuzeck ein.

Huspek: "Wir wollten auf keinen Fall verlieren"

Huspek war noch jener Spieler, der am ehesten mit vergebenen Chancen haderte. Etwa als Avlonitis bereits in den Anfangsminuten eine gute Kopfballchance vergab.

"Wer weiß, wie die Partie dann rennt", spielt der Flügelflitzer das "Was-wäre-wenn"-Spielchen. Auch in der Schlussphase als Balaj lauerte und fast Strebinger umspielte, nannte er als Beispiel.

Am Ende stellte der Sturm-Torschütze aber klar: "Wir müssen damit leben! Rapid ist auf Augenhöhe mit uns, wir wollten auf keinen Fall verlieren. Das ist uns geglückt."

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