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"Kein Schwarzgeld" - Leoben-Obmann wehrt sich gegen Vorwürfe

In einem Interview äußert sich Mario Bichler vom DSV Leoben mit seinen Anwälten zu den bestehenden Anschuldigungen.

Foto: © GEPA

Nach den schweren Vorwürfen gegen ihn und seinen Verein (Hier nachlesen >>>) äußert sich der DSV-Leoben-Obmann Mario Bichler nun mit seinen Anwälten.

In einem Interview mit "Kleine Zeitung" stellte Bichler zunächst klar, dass die Vorbereitung auf die Frühjahrs-Saison wie geplant ablaufen wird.

Man werde sich nicht verunsichern lassen: "(...) aber wir kennen das, man hat es schon zwei Mal so kurz vor Weihnachten versucht, uns kriminell darzustellen. Als wir aus der Landesliga aufgestiegen sind, als wir aus der Regionalliga aufgestiegen sind. Aber wir werden mit sportlichen Leistungen im Frühjahr antworten."

"Gesteuerte Aktion"

Der 37-Jährige meinte zudem, dass die Spieler wissen würden, dass es eine gesteuerte Aktion gewesen sei, und demnach alle beim steirischen Zweitligisten verbleiben.

Weiters hieß es: "Alle Vorwürfe basieren auf zwei Screenshots, wo Strukturen eines alten Unternehmens zu Unrecht gespiegelt wurden und wir dann darin aufschienen. Und die Behauptung, ich sei Nummer fünf, stimmt überhaupt nicht. Ich persönlich, als auch der Verein, haben mit diesem System Trillant nichts zu tun."

Mit "wir" meinte Mario Bichler sich selbst, sein Umfeld und den Klub. Laut seinem Anwalt sei die Anzeige den Medien bereits zugespielt worden, bevor diese Bichler selbst zu Gesicht bekam.

"Keine doppelten Spielerverträge, keine Schwarzgeldkonten"

Anwalt Andreas Hämmerle nannte folgende Vermutung: "Wie in jedem Betrieb trennt man sich irgendwann von Leuten, Funktionären etwa, wenn die Zusammenarbeit nicht mehr funktioniert. Man kann die Urheber dort suchen. Interessanterweise gab es bisher anonyme Anzeigen."

Man sei dabei, die entsprechenden Haftungstatbestände zu beurteilen. Bichler selbst nahm einen Termin bei der Staatsanwaltschaft wahr. Eine Anzeige gegen den DSV Leoben sei zudem nicht bekannt.

Der Familienvater stellte klar: "In meiner Zeit gibt es keine doppelten Spielerverträge und keine wie immer gearteten Schwarzgeldkonten." Mündliche Verträge gäbe es nicht. 

Bichler fügte hinzu: "In Summe haben wir aber Gehälter weit unter denen der übrigen Vereine in der 2. Liga. Das sind öffentlich einsehbare Zahlen. Und trotzdem haben wir den erfolgreichsten Sturm, weil es die richtige Grundeinstellung gibt."

Anwalt Harald Christandl legte noch nach: "Außerdem wurde der Verein von unabhängigen Wirtschaftsprüfern als auch von der Liga umfangreich geprüft, es liegen uneingeschränkte Testate vor."

"Risiko alleine ist kein Verbrechen"

Auf die Frage, warum man sich auf hochriskante Finanzprodukte und Fußball parallel einlässt, entgegnete Christandl: "Risiko alleine ist kein Verbrechen, das muss ich als Anleger-Anwalt einmal anmerken! Wenn da steht: Man kann sein ganzes Geld verlieren und trotzdem investieren die Leute, entscheiden sie sich bewusst für ein Risiko. Aber nochmals: Der Verein hat keinerlei riskante Finanzanlagen durchgeführt. Man hat nur für kurze Zeit ein Sponsoring erhalten."

Bichler hätte auf Nachfrage des Vorstands Kontakt zu Paraiba hergestellt.

Der 37-Jährige erklärte: "Aber zurück zu Paraiba. Als es da die erste Warnung der Finanzmarktaufsicht gegeben hat, haben wir das Sponsoring nach nur fünf Monaten unverzüglich beendet, haben Akten übergeben." 

"Kämpfe um Rehabilitierung"

"Jetzt kämpfe ich einmal um meine Rehabilitierung und die des Verein", so Bichler.

Seine Tätigkeit als Obmann niederzulegen kommt nicht in Frage, so habe auch die Staatsanwältin bestätigt, dass es keine Ermittlungen gegen den Verein gäbe.

Final meinte Mario Bichler: "Wir halten die Anschuldigungen nicht für gerechtfertigt und das werden wir darlegen. (...) Eigentlich wollten wir jetzt Förderansuchen an das Land stellen, damit wir das Stadion fit machen für die höchste österreichische Bundesliga. Die Förderansuchen können wir uns bei der derzeitigen Stimmung sparen."

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