Auch in der Admiral 2. Liga ist der Deadline Day ins Land gezogen - und LAOLA1-Experte Bernd Freimüller wirft ein Blick auf die Transfertätigkeiten der 16 Teams seit Saisonbeginn.
So sieht es in der"LigaZwa" rechtlich aus: Ab sofort können (bis zur am 7. Jänner beginnenden Winterübertrittszeit) nur mehr vereinslose Spieler wechseln, egal ob aus dem In- oder Ausland.
Und jedes Team muss bis zum Samstag 25 Verträge (davon vier für Torleute) bei der Liga vorlegen (bis jetzt: 17+3).
Was passierte also seit dem ersten Spieltag?
Admira Wacker
Bediente sich am deutschen Markt, mit Nicolas Keckeisen kam ein wuchtiger Innenverteidiger, mit Jakob Tranziska (nach den Verletzungen von Patrick Schmidt und Vladimir Nikolov) noch eine Spitze. U19-Teamspieler Onurhan Babuscu wechselte in die Türkei. Der Kader von Coach Roberto Pätzold verkraftete bis jetzt mehrere Ausfälle problemlos.
Blau-Weiß Linz
Der Titelfavorit holte zwei vereinslose Spieler. Auch während der Verletzungspause von Christoph Schösswendter fand Lukas Rath nach über einem Jahr Spielpause keine Berücksichtigung. Am Deadline Day kam mit Marco Krainz noch ein standardstarker Sechser, der sich aber vorläufig sicher hinter dem starken Duo Brandner-Koch anstellen muss, beim FAC aber zu den Topleuten der Liga gehörte. Coach Gerald Scheiblehner kann damit auf allen Positionen auf gute Alternativen zurückgreifen, was sein Team zuletzt auch beim 3:0-Cupsieg in Amstetten bewies.

SV Lafnitz
Mark Grosse, dessen Engagement in Lafnitz für beide Seiten nicht zufriedenstellend verlief, wechselte nach Kapfenberg. Für ihn kam aus Hartberg Nachwuchsstürmer Jürgen Lemmerer, der etwas Schwung in die Offensive bringen soll. Vorne ist die Suppe aber weiter etwas dünn.
SKU Amstetten
Knapp nach Saisonstart erhielt Coach Jochen Fallmann mit dem von Wacker Innsbruck gekommenen Joao Luiz eine weitere Offensivalternative, die aber bis jetzt keine großen Wellen schlug.
FC Liefering
Vor allem konzerninternes Kommen und Gehen. Offensivkraft Dijon Kameri wechselte zu den Roten Bullen und traf dort auch schon. Der Anfang August verpflichtete Mittelfeldspieler Moussa Kounfolo Yeo soll sich über Liefering an die Bundesliga herantasten. Mit Verteidiger Lucho Vasquez (Kapfenberg) und Außenbahnspieler Daniel Owusu (Vienna) wechselten zwei Spieler ligaintern, die heuer keine Verwendung mehr fanden und als 2003 geborene in Liefering fast schon zum alten Eisen gehören.
GAK
Nach den Verletzungen der beiden Innenverteidiger Marco Gantschnig und Lukas Graf luden die Grazer mit Milos Jovicic von Ried nach, der die Lücke nahtlos schloss und mit Paul Koller von Beginn an gut harmonierte. Die Grazer könnten im Frühjahr auf dieser Position überbesetzt sein.
St. Pölten
Mit Rio Nitta kam Anfang August eine japanische Offensivkraft aus Innsbruck, spielte aber bisher noch keine Minute im legionärslastigen St. Pöltner Kader.
Vorwärts Steyr
Lange passierte nichts, am Deadline Day dafür einiges. Die Vorwärts hat offenbar die Defensive als Schwachpunkt ausgemacht, verstärkte sich dreimal: Die beiden Innenverteidiger Nico Wiesinger aus Ried und David Bumberger aus Altach (vielleicht auch auf links eine Alternative) sowie der vereinslose Philipp Maliscek, der vor der Abwehr spielen kann.
Rapid II
Nach dem Abgang von Rene Kriwak nach Hartberg könnte der aus Italien gekommene Etienne Tare (18) doch einmal in den Kader rücken, nachdem er bis jetzt nur mittrainierte. Aus dem übervollen Aufgebot der Ersten könnten wie zuletzt Martin Moormann und Moritz Oswald weitere Spieler ein Gastspiel geben. Seit Saisonbeginn verabschiedeten sich Wingback Lukas Sulzbacher (WSG Tirol) und Nicholas Wunsch (Vienna).
Kapfenberg
Zwei neue Spieler sollen Auftrieb geben und Problemzonen lösen: Deadline-Verpflichtung Lucho Vasquez ist mit 19 Jahren auch nicht routinierter als Leute wie Karlo Lalic und David Heindl, soll die poröse Defensive aber etwas beruhigen und Coach David Sencar eine wichtige Alternative geben.
Ex-Trainer Vladimir Petrovic flehte schon vor Saisonbeginn um einen Stürmer, der für zehn Tore gut sein soll. Er bekam (vor seinem letzten Spiel) Mark Grosse von Ligakonkurrent Lafnitz, der im Cup seinen ersten (schönen) Treffer erzielte. Allerdings: Wenn dein einziger etablierter Angreifer Corner und Freistöße aus dem Halbfeld schießt, kann er nur schwer gleichzeitig als Verwerter herhalten.
FC Dornbirn
Mit Leo Mätzler kam aus Altach gerade dann eine zusätzliche Defensivkraft, als sich die beiden Sechser Ignacio Jauregui und Silvan Kriz verletzten. Wie er kam auch Jan Stefanon eine Woche vor Transferende und dieser könnte ein Königstransfer für den Abstiegskampf werden. Im Cup gegen Hartberg traf er nicht nur nach einem Solo, sondern dürfte nach dem Motto "Die Flut hebt alle Boote" auch bis jetzt so glücklose Offensivkräfte wie Renan oder Sebastian Santin nach oben ziehen.
Vienna
Im Sommer nur überschaubare Aktivitäten, doch nach dem Abgang des lange verletzten Tomas Simkovic legte Sportdirektor Markus Katzer so richtig los: Nicholas Wunsch (Rapid) und Daniel Owusu (Liefering) sollen die Offensive aufwerten, der vereinslose Dalibor Velimirovic eine Alternative als Sechser darstellen. Keiner dieser drei Mitte August gekommenen Neuen schaffte es bis heute in den Kader, doch auch am Deadline Day war Katzer nicht untätig.
Während der aus dem Rapid Nachwuchs gekommene Haris Zahirovic nur eine Fußnote sein dürfte, kam mit dem bundesligaerfahrenen Felix Seiwald (SV Ried) eine Alternative/Backup/Ablösung für den einzigen Linksverteidiger Cedomir Bumbic.
Die Vienna damit seit Saisonbeginn als Großeinkäufer der Liga, alle Neuverpflichtungen sind 22 Jahre oder jünger und wurden teilweise auch mit längerfristigen Verträgen ausgestattet. Für das Ziel eines Mittelfeldplatzes, der ohne Probleme zu erreichen sein wird, steht Coach Alex Zellhofer mittlerweile ein 29-Mann-Kader zur Verfügung.
Seit Saisonbeginn ohne Aktivitäten: FAC, SV Horn sowie die Zweitteams von Sturm und der Austria, die Young Violets.